Der Edelstein „Chrysoberyll“
Der zum rhombischen Kristallsystem gehörende Chrysoberyll ist ein waschechter Edelstein. Er erfüllt alle Auflagen die edle Steine vorweisen müssen.
Seine Mohshärte liegt bei 8,5 und seine Transparenz ist durchsichtig. Außerdem ist er noch selten, was will man mehr.
Weitere Merkmale des Chrysoberylls
Dieser Edelstein bildet bevorzugt dickere tafelige bis flach-prismatische Kristalle, die oft auch sogenannte „Durchdringungsdrillinge“ entstehen lassen. Deren Kristalle wiederum schneiden sich in einem Winkel von 60°, sodass die entstandenen, sechseckigen Formen eine hexagonale Kristallbildung vortäuschen (pseudohexagonal).
Die Dichte des Chrysoberylls ist mit 3,7 bis 3,72 erstaunlich hoch, höher als beim Diamanten (3,52), der den maximalen Richtwert von 10 bei der Mohshärte zeigt.
Chrysoberyll lässt sich nur unvollkommen spalten und zeigt eine muschelige Oberfläche an den Bruchstellen. Das Aluminium-Beryllium-Oxid hat eine weiße Strichfarbe. Die im Stein in geringen Anteilen enthaltenen Mineralstoffe Chrom und Eisen sind farbgebend für die verschiedenen Körperfarben des Heilsteins. Dabei ist sein Goldgelb besonders beliebt. Aber natürlich verarbeitet man auch die grünlich-gelben bis bräunlichen Exemplare in der Schmuckherstellung, da auch sie einen schönen Glasglanz zeigen. Besonders attraktive „Katzenaugen“ kommen aus Sri Lanka und Brasilien. Sogar Chrysoberylle mit einem noch seltenerem „Asterismus“ sind in der Fachwelt bekannt.
Synonyme und Handelsbezeichnungen für Chrysoberyll
Das Synonym „Katzenauge“ hat der Chrysoberyll inzwischen für sich gepachtet, da vor allem die Exemplare aus Sri Lanka diesen Lichteffet besonders schön zeigen. Weitere Synonyme sind Cymophan, Gymophan oder Kymophan.
Typische Handelsnamen tragen oft den Fundort schon mit im Namen. So gibt es Chrysoberyll, der die Handelsbezeichnung „Brasil-Chrysolith„, „Orientalisches oder Indisches Katzenauge“, sowie „Ceylon-Katzenauge“ trägt.
Verwechslungen und Fälschungen
Sobald es sich um einen Edelstein handelt, der in der oberen Edelstein-Liga mitspielt, wird der Mensch kreativ und erfinderisch, um ihn günstig als Pseudo-Exemplar irgendwie herzustellen. So ist es auch beim begehrte Chrysoberyll. Es reicht nicht, dass er mit so manchem anderen Edel- oder Schmuckstein verwechselt werden kann. Auch unzählige, gefälschte „Juwelen“ sind im Umlauf.
Zum Verwechseln ähnlich
Im geschliffenen Zustand kann Chrysoberyll mit einigen ebenfalls gelben Steinen verwechselt werden. Dazu gehört der gelbe Zirkon, Topas oder Saphir. Die Katzenaugen des Chrysoberyll haben zudem Ähnlichkeit mit Quarz-, Apatit- oder Turmalin-Katzenaugen. Allesamt kann nur eine mineralogisch-gemmologische Untersuchung unterscheiden.
Manipulation und Fälschungen
Natürlich hat man inzwischen auch bestrahlte Chrysoberylle gefunden, deren Farben kommerziellen Bedürfnissen angepasst waren. Allerdings sind synthetische Saphire und Spinelle als Imitationen wesentlich häufiger. Faseriges Borsilikatglas oder Dubletten aus Topas und Ulexit können selbst die seltenen Chrysoberyll-Katzenaugen glaubhaft vortäuschen. Auch hier kommt das mineralogisch-gemmologische Labor zum Einsatz.
Das Fazit ist hier:
Niemals „Wald- und Wiesengeschäfte“ abschließen, wenn es um echte Edelsteine geht!
Ein seriöser Fachhandel und Juwelier bietet sicherlich keine besonders preiswerte Ware an, dafür hat man die Garantie (Zertifikat!), dass man einen wirklich echten Edelstein erworben hat.