Heilsteine - Edle Steine mit besonderer Wirkung

Wieso sehen Steine so vielfältig aus?

Was macht einen Stein zu einem Edelstein?

Wie unterscheidet sich ein stinknormaler Kieselstein, den man überall finden kann, von einem Mineral, Kristall oder begehrten Edelstein?

Jeder Mensch hat sich schon mit Steinen beschäftigt. Wahrscheinlich haben fast alle im Kindesalter Steinchen am Wegrand oder Muscheln und Steine am Strand gesammelt. Dabei ist der Blick immer auf den Boden unter den Füßen gerichtet, damit man kein besonderes Fundstück übersieht. Erst wenn aus einem wahrscheinlich angeborenen Sammelimpuls auch ein Wissens- und Lernwunsch entstanden ist, wird man sich Fragen stellen:

Wieso sehen Steine so vielfältig aus?

Was macht einen Stein zu einem Edelstein?

Wie unterscheidet sich ein stinknormaler Kieselstein, den man überall finden kann, von einem Mineral, Kristall oder begehrten Edelstein?


Vielleicht kann diese Seite dazu beitragen, dass aus einfacher Neugierde ein tieferes Interesse entsteht, indem einige Fragen beantwortet werden.

Da die Welt der Mineralien, Kristalle und Edelsteine sehr umfangreich ist und das Wissensfeld den Neuling auch glatt überwältigen kann, wird immer wieder auf Literatur verwiesen, die in die jeweilige Materie intensiver einführt. So kann man sich das Wissen aneignen, das gerade interessant erscheint. Viele Themen können hier nur angerissen werden, wie beispielsweise die Entstehung der Edelsteine. Da die Gemmologie ein weites Feld ist, muss auch hier auf spezielle Fachbücher verwiesen werden, die die Steinheilkunde mit einem wissenschaftlichen Fundament verbinden (Analytische Steinheilkunde).

Heilstein oder Sammelobjekt?


Wer sich mit dem Begriff „Heilstein“ beschäftigt, mag die Hoffnung einer medizinischen Anwendung damit verbinden. Man denkt an eine Art Medikament, das bestimmte Beschwerden oder Krankheiten bekämpft oder gar beseitigt.

So einfach machen es uns die „Hilfreichen Steine“ jedoch nicht. Eine Schmerztablette beseitigt schließlich auch nicht wirklich den Schmerz, der, wenn ihre Wirkung nachlässt, meistens wiederkehrt. Schmerzmittel betäuben das Nervensystem, sodass alles im Alltag seinem gewohnten Gang folgen kann, dabei versucht man die Ursache der Beschwerden oft erst bei chronischen Erkrankungen (Migräne, Rücken-, Gelenkschmerzen) zu ergründen.

Das Wirkprinzip von Heilsteinen ist dagegen eng mit unserem psychischen Zustand verbunden. Deshalb ist es sinnvoll, bevor man sich auf die Suche nach passenden Edel- oder Heilsteinen macht, dass man sich selbst diese folgenden Fragen stellt:

Interessiert mich „nur“ die Schönheit der Mineralien, Kristalle und Edelsteine als Sammelobjekt oder Schmuckstück?

Dann kann man in unserer Literaturliste passende Bücher finden, die tiefer in den Bereich der Edelsteinkunde (Gemmologie) führen.

Auch wenn man einige Tipps sucht, um seine Wohnräume mit Kristallen und Edelsteinen zu verschönern, findet man hier passende Bücher mit attraktiven Vorschlägen. Der Markt bietet inzwischen Edelstein-Sets für diesen Zweck an. Allerdings kratzt dieses durchaus berechtigte „Spiel“ mit der Schönheit der Mineralien nur an ihrer Oberfläche.

Wer sich jedoch mehr von diesen besonderen Steinen erhofft, muss sich noch weitere Fragen stellen. Denn wer den Unterschied zwischen Schmuck-, Edel- und Heilstein kennen lernen möchte, muss sich auf eine längere Reise begeben.

Möchte ich mich auf die verborgenen Kräfte der Heilsteine einlassen, weil ich mir eine unaufdringliche Hilfestellung wünsche?

Dann kann man hier auf dieser Seite viele hilfreiche Empfehlungen finden, um einen Schritt in die Welt der „Heilsteine“ zu wagen.

Es gibt viele Themen und Probleme, die uns bewegen und manchmal auch ratlos zurücklassen. Manchmal treten wir auf der Stelle und stecken in einer Schleife, gefangen von immer wiederkehrenden gleichen Geschehnissen. „Täglich grüßt das Murmeltier!“

Da ist es doch verständlich, dass man nach den Gründen sucht. Denn wer will sich nicht aus unangenehmen Situationen befreien. So stellt man sich vielleicht folgende weitere Fragen:

(Amethyst, Bergkristall, Kunzit, Bojis, Achat, Labradorit…?)

(Bergkristall, Amethyst, Rosenquarz, Mondstein, Feueropal, Tigereisen…?)

(Amethyst, Rhodonit, Nuummit, Charoit, Moqui Marble…?)

(Baumachat, Heliotrop, Türkis, Muscovit, Serpentin, Schörl…?)

(Obsidian, Sugilith, Sonnenstein, Tansanit…?)

Die traditionelle Steinheilkunde als Ergänzung

Viele physische oder psychische Probleme führen immer mehr Menschen zu alternativen Heilmethoden, da die konventionelle Medizin oft keine Antworten mehr hat. Auch wenn die anerkannten Wissenschaften gegen Heilpraktiker und Co. oft Sturm laufen, kann der Trend nicht mehr rückgängig gemacht werden. Dass natürlich auch in der Alternativmedizin verantwortungslose „Schwarze Schafe“ ihr Unwesen treiben können, bleibt unbestritten. Deshalb ist es wichtig, dass man immer auch die Grenzen einer Sache im Auge behält. Gerade wenn es um körperliche oder seelische Gesundheit geht, sollte man nicht allem und jedem vertrauen.

Schulmedizin und alternative Heilmethoden

Heilsteine als Therapieergänzung

Schulmedizin und alternative Heilmethoden

Da Vertrauen für einen Heilungsprozess jedoch eine wichtige Rolle spielt, sollte man sich immer professionellen Rat holen, wenn gesundheitliche Beeinträchtigungen oder völlige Überlastung drohen oder schon vorhanden sind.

Um „Allein-Seligmacher“ sollte man aber besser einen möglichst großen Bogen machen. Optimal ist immer ein verständiger, aufgeschlossener Hausarzt oder Facharzt, der alternative Methoden als hilfreiche Ergänzung anerkennt. Denn ein Problem aus verschiedenen Blickwinkeln betrachtet, kann gemeinsam besser bewältigt werden. Zusammen nach hilfreichen Methoden zu forschen, lässt den herrschenden Konkurrenzkampf endlich beiseite.

Das Ergebnis zählt!

Ein Leidender sucht Hilfe, die er oft nirgendwo mehr finden kann. Deshalb haben sich inzwischen viele auf ihren eigenen „Heilungsweg“ begeben. Auf der Suche nach Antworten und Linderung wird alles ausprobiert, was helfen könnte.

Grundsätzlich hat jede Heilmethode ihre Berechtigung, wenn sie Hoffnung, Linderung und Abhilfe verschaffen kann.

Auf dieser Seite werden keine reißerischen Heilsversprechen gemacht, denn nichts ist allgemeingültig. Was dem einen hilft, kann beim anderen im harmlosesten Fall gar nichts bewirken. Jeder Organismus hat seine Stärken und Schwächen, deshalb sollte man sinnvolle und immer individuell abgestimmte Therapiemethoden kombinieren, um einen bestmöglichen Erfolg zu erzielen.

Heilsteine als Therapieergänzung

Heilsteine bieten uns durch ihre Entstehungsgeschichte gespeicherte Schwingungen an, die als hilfreiche „Begleiter“ unser eigenes Schwingungsfeld beeinflussen können. Die jeweilige Frequenz kann uns helfen unsere eigenen Kräfte wieder zu entdecken, indem sie zum Beispiel unsere Erinnerungen zurückbringt.

Unser Unterbewusstsein hat angeblich auf alles eine Antwort. Es stellt sich nur die Frage, ob wir diese auch hören wollen. Wer sein Leben verändern will, kommt nicht drum herum zuerst sich selbst zu verändern. 

Therapiebegleitender Einsatz

Auf diesem Weg der Selbstfindung und den dabei angestossenen Veränderungsprozessen können Heilsteine einen hilfreichen Beitrag leisten. Denn wir können nur uns selbst verändern, aber niemals einen anderen. Dabei sollte man jedoch bedenken, dass Heilsteine eine benötigte medizinische Massnahme niemals ersetzen können. 

Da die meisten Mineralien bei vielen zuerst eine Wirkung auf die Psyche zeigen können, bevor mentale und körperliche Aspekte erkennbar oder spürbar werden, bieten sich Heilsteine hauptsächlich als therapiebegleitende Maßnahme an. Denn inzwischen weiss man, dass körperliche Beschwerden und Erkrankungen oft auch einen psychischen Hintergrund haben.

Ganzheitliche Hilfestellung

Diese Seite soll für eine ganz persönliche Reise alternative Möglichkeiten als Hilfestellungen für die individuelle Arbeit an Körper, Geist und Seele aufzeigen. Auf den Seiten der einzelnen Heilsteine gibt es dazu jeweilige Empfehlungen und erprobte Tipps für die Anwendung. Dabei spielen die verschiedenen Chakras eine Rolle, die bei einer Heilstein-Behandlung immer berücksichtigt werden sollten. Meditative Musik und "Geführte Meditationen" können diesen kontemplativen Prozess positiv ergänzen und beeinflussen.

Gehen Sie also auf die Suche und lassen Sie sich von Heilstein & Co. inspirieren!

Heilsteine und ihre Tradition

Wer die Frage für sich selbst klären möchte, ob Edelsteine tatsächlich eine besondere Wirkung auf die Gesundheit haben können, muss sich auf Experimente einlassen. Wenn behauptet wird, dass bestimmte Heilsteine bei Migräne und anderen Schmerzen helfen können, muss man das nicht glauben. Teilweise schreibt man manchen Edelsteinen abenteuerliche Eigenschaften zu, die zugegebenermaßen zuerst einmal nach einem faulen Zauber ausehen. 

Jedoch sind manche Behauptungen nicht so ganz von der Hand zu weisen, da eine lange traditionelle Verwendung mit all ihren Erfahrungen dahintersteht. Die Geschichten und Legenden, die sich teilweise um die einzelnen Edel- und Heilsteine ranken, sind deshalb nicht immer gänzlich ins Reich der Märchenwelten zu verbannen.

Placebo-Effekt und Heilsteine

Kritiker behaupten, wie bei vielen alternativen Heilmethoden, dass die eventuell feststellbare Wirkung eines Heilsteins dem „Glauben daran“ der betroffenen Person geschuldet sei. Jedoch entdeckt die Wissenschaft inzwischen gerade auch die sogenannten „Placebo-Effekte“ auf den menschlichen Körper in der klassischen, pharmazeutischen Medizin. So kann man selbst hier nicht mehr ganz ausschließen, dass bestimmte psychischen Aspekte bei der Wirkung oder Nicht-Wirkung pharmazeutischer Produkte eine Rolle spielen können.

"Der Glaube versetzt Berge"

Bei dieser, oben geschilderten Sichtweise hätten natürlich alle „gläubigen Gemüter“ einen Vorteil und das Glück einer hilfreichen Wirkung der Heilsteine auf ihrer Seite. Skeptiker könnten dann nur schwerlich von ihrer positiven Schwingung profitieren und hätten eben einfach nur Pech gehabt.

Dass Suggestion eine bedeutende Rolle nicht nur bei Heilungsprozessen spielt, hat die Wissenschaft inzwischen bewiesen. Positive Gedanken und Imaginationen können zu dem genannten Placebo-Effekt beitragen, bei dem plötzliche Heilung geschieht, die man sich rational nicht erklären kann.

Leider scheint dieses Prinzip auch bei negativen Gedanken zu funktionieren. Bei einer Fehldiagnose kann somit der Körper, allein durch den Glauben an die angeblich festgestellte Krankheit, dementsprechend mit schweren Symptomen reagieren. Diese negative Suggestion, die die Gesundheit schädigt, wird Nocebo-Effekt genannt.

Die mentale Einstellung zählt

Es ist scheinbar sehr wichtig mit welchen Gedanken und welcher Grundeinstellung wir einer Sache begegnen. Unsere Betrachtungen und Bewertungen sind also immer entscheidend. 

Der Körper folgt der Seele

Eine stetige, unangemessene Kritik in unserem Umfeld kann uns beispielsweise soweit verunsichern, dass neben den psychischen Problemen auch mit der Zeit körperliche Beschwerden dazu kommen können. Deshalb ist es ratsam alle Gedanken, die an uns herangetragen werden, zuerst nach ihrem Nutzen zu untersuchen. Danach sollte man alles, was einer freudigen Entwicklung im Wege steht, „ausmisten“ oder gar nicht erst „annehmen“. Das ist allerdings leichter gesagt, als getan. 

Jahrelanger oder jahrzehntelanger Dauerstress hält außerdem das Adrenalin-Niveau unter Umständen so lange erhöht, dass sich irgendwann beispielsweise nervöse Schlafstörungen, Tinnitus und Migräne breitmachen. Doch selten kann man die wahren Ursachen dabei erkennen, denn meistens sind wir bei uns selbst "betriebsblind".

Bei diesen "erkennenden Prozessen" können einige Heilsteine, wie beispielsweise der Sand- bzw. Tonstein „Shiva-Lingam“ oder die Serpentin-Varietät „Chytha“, sehr hilfreich sein.

Erkennen und ändern!

Den schlichten, matten „Shiva-Lingam“ findet man in Flussgeröllen. Seine einzigartige länglich ovale Form kommt in verschiedenen Größen vor. Kleinere Exemplare eigenen sich besonders gut als Handschmeichler. 

Shiva-Lingam kann unter anderem bei der besseren Wahrnehmung von alten, seelisch prägenden Mustern helfen, die man nach einer Sinn-Überprüfung schließlich, wenn nötig, auch loslassen kann. Da die erste Veränderung allein schon durch ein bewusstes Erkennen angestoßen werden kann, ist dieser Heilstein eine besondere Hilfe in länger andauernden Prozessen.

Der sogenannte "Chytha" ist ein Serpentin mit Chromit-Anteil und kann ein erfolgreiches, selbstbestimmtes Leben fördern, indem er dabei hilft, negative Fremdbeeinflussung abzuwehren und die eigenen Interessen selbstbewusster zu vertreten.

Die Menschheit und die Steine

Wer sich die bis heute andauernde Faszination der Heilsteine auf den Menschen erklären möchte, muss wohl bis zu den Anfängen der Menschheit zurückgehen. Steine waren schließlich die ersten haltbaren Werkzeuge und Waffen, die dem Menschen eine Vormachtstellung im Tierreich verschafften. Wegweiser und Orientierungshilfen auf langen Wanderungen bei der Nahrungssuche waren oft ebenfalls prägnante Steine oder Feldformationen. Steine dienten zur Eindämmung des später „gezähmten“ Feuers und verschafften aufgeschichtet eine erste stabile, schützende Behausung.

Ebenso sind die ersten Zeichen und Bilder zur Kommunikation auf Stein gemalt (Höhlenmalereien) oder in Stein gemeisselt.

Menhire, Stelen, Steinkreise und Steingräber…

der Stein ist nicht aus dem Leben des Menschen und seiner Entwicklung wegzudenken. Die Megalithkultur der Bretagne zeigt beispielsweise eindrucksvoll, welche Bedeutung Steine in den Prozessen der menschlichen Sozialisation spielten. Aus der Weiterentwicklung der steinernen Gräber- und Kultbauten kann man heute Rückschlüsse auf die regionalen, kulturellen und religiösen Bräuche ziehen.

Bodendenkmäler und Steinmonumente

Die auch heute noch beeindruckenden Steindenkmäler, wie beispielsweise die sogenannten "Dolmen", die in ihrer Urform die einfachste Möglichkeit eines Megalith-Grabes darstellen, bis hin zu komplexeren Bauten wie den sogenannten "Hünenbetten", gehören zur langen Geschichte von Bodendenkmälern der Menschheit.

Während die steinernen Gräber versteckt unter Stein- oder Erdhügeln ruhten, bevor man sie in der Neuzeit ans Licht brachte, erhielten große, aufgerichtete Steine (Orthostate) besonders auffällige Positionen in der Landschaft. Jeder einzelne Menhire, alle Menhire-Reihen, sowie Steinkreise und Steintische, mit einem meist noch größeren Deckstein, sind an ausgesuchten Orten als gut sichtbare Steinformation errichtet worden. 

Die heutige Wissenschaft erkennt in diesen besonderen Plätzen uralte, heilige Kultstätten, die eine große gesellschaftliche, kulturelle und religiöse Bedeutung für die damaligen Menschen hatten. Bis in die Gegenwart fühlen sich viele Menschen von der unglaublichen Ausstrahlung dieser steinernen Heiligtümer angezogen, denn Jahrhunderte pilgerten sie auf der Suche nach Besserung oder Heilung ihrer Leiden zu den kraftvollen Steinmonumenten.


Die Menschheit und die Heilsteine


Die „Hochzeit“ der Heilsteine begann in Europa im Mittelalter, auch wenn man bereits in der Antike, und sicherlich schon davor, die therapeutische Wirkung einzelner Edel- und Heilsteine nutzte. Allerdings findet man erst in mittelalterlichen Schiften detailliertere, repräsentative Aufzeichnungen über gezielte, „medizinische“ Heilstein-Verwendungen, die bis heute Beachtung genießen. 

Zu dieser Zeit wagte man erste Forschungen am menschlichen Organismus durchzuführen, allerdings immer noch unter dem strengen Auge der katholischen Kirche. Dabei untersuchte man auch die Wirkung einiger Schmuck- und Edelsteine auf den menschlichen Körper. Man stellte damals einen gewissen Energiefluss bei den Steinen fest, der sich positiv auf den Geist, die Seele oder den Körper des jeweiligen Menschen auswirken konnte. Da diese Edelsteine auch in der Bibel Erwähnung fanden, konnte die religiöse Führung wenig dagegen haben. 

Forschungen hinter Klostermauern

Edelsteine wurden damals schon in der Sonne mit kosmischer, „göttlicher“ Energie aufgeladen, sodass der menschliche Körper und Geist beim Tragen oder Auflegen davon profitieren konnte. Vor allem die Äbtissin Hildegart von Bingen hat im Bereich der Natur- und Steinheilkunde einen wesentlichen Beitrag geleistet. Sie konnte ihre Erfahrungen in zahlreichen Büchern dokumentieren und auch die psychosomatischen Wirkungen von Heilsteinen und Pflanzen an Kranken im Klosterspital erforschen, lange bevor der Begriff "Psychosomatik" geprägt wurde. 

Die Heilstein-Pionierin "Hildegard von Bingen"

Der Zugang zu den Aufzeichnungen fernöstlicher Lehren sowie Überlieferungen in alten Büchern und Schriften der Klosterbibliothek ermöglichte der aufgeschlossenen Nonne das Studium uralter Erkenntnisse aus Forschungen, die  jenseits der streng katholischen Religionslehre entstanden waren. Dadurch inspiriert, unternahm die außergewöhnlich durchsetzungsstarke Hildegard so manches Heilstein-Experiment an sich selbst und auch an Patienten im klostereigenen Krankenhaus. Selbst wenn einige ihrer Aufzeichnungen, Beschreibungen, Rezepte und Empfehlungen heute seltsam erscheinen mögen, so enthalten sie doch wichtige Hinweise, die eine moderne Steinheilkunde teilweise bestätigen konnte.

Die Renaissance der Heilsteine

Anschließend wurde es jedoch lange Zeit still um die Steine, die im Mittelalter angeblich heilen konnten. Eine Art Renaissance erlebten die heilenden Steine erst im 20. Jahrhundert durch die sogenannte "New Age Bewegung". Diese verbindet verschiedene, geistige Strömungen und Gruppierungen in ihrer sehr individualistischen Denkweise, die man bis heute nicht klar definieren kann. Die mögliche Freiheit aus unterschiedlichen ideologischen, religiösen, philosophischen oder psychologischen Sichtweisen seine ganz eigene Weltsicht zusammenzustellen, lässt auch „alte Weisheiten“ aus asiatischen Ländern, allen voran Indien und China, in Europa aufblühen. Yoga, Ayurveda, Meditationen und auch verschiedene Drogen werden entdeckt, praktiziert und konsumiert. 

TCM im Vormarsch

Im Zuge dieser experimentierfreudigen, freiheitlichen Bewegung verbreitete sich auch die Kunde über "besondere Steine", die energetisch heilende Kräfte besitzen sollten. Unter den Anhängern der New Age Bewegung, die für ein neues Zeitalter steht, erlangten so die wiederentdeckten Heilsteine schnell an Bedeutung. 

Die inzwischen auch in Europa bekannte "Traditionelle Chinesische Medizin" (TCM) mit ihrem uralten Wissen, auch über die Heilsteine, stösst jedoch erst Anfang des 21. Jahrhunderts auf ein allgemein größeres Interesse. Zum Glück haben sich heute auch einige westliche Ärzte gegenüber diesem sehr aufwändigen Studium geöffnet, wobei Akupressur und Akupunktur im Mittelpunkt stehen. 

Edelstein-Massagen

Seit einigen Jahren hat sich über die inzwischen bekannte "Hot Stone Massage" auch die "Massage" mit Edel- und Heilsteinen etabliert. Kombiniert mit den Energiezentren (Chakras) und Energiebahnen (Meridianen) des Körpers nach der sogenannten "Organ-Uhr", findet sie immer mehr Anhänger. Zur Unterstützung verschiedener Therapieansätze, kann man diese Edel- oder Heilstein-Massagen unbedenklich nutzen, vorausgesetzt die Behandlung wird von einer kundigen Fachkraft durchgeführt. Hier kommen nämlich intuitive Wahrnehmungen und analytische Ansätze bei der Auswahl der Heilsteine zum Tragen.

Die Lithotherapie

Photo by Marita Kavelashvili

Nach alten Überlieferungen sollen, sowohl die anorganischen, als auch die organischen, fossilen Substanzen in den verschiedenen Heilsteinen bei diversen Erkrankungen helfen oder zumindest das Befinden des Patienten verbessern.

Die Lithotherapie beschäftigt sich deshalb mit der Wirkung von Mineralien und Edelsteinen auf lebende Organismen und auf die seelische und geistige Beeinflussung des Menschen. Steine sollen eine reinigende, beruhigende oder anregende Wirkung besitzen, ganz bestimmte Eigenschaften verstärken und den Geist für neue Horizonte öffnen.

Symbol für Schutz und Macht

Sicherlich ist die Tradition, Heilsteine als Talisman und Schutzstein bei sich zu tragen, um drohende Gefahren abzuwehren, in der Menschheitsgeschichte am längsten verankert. Selbst die Gelehrten des Mittelalters konnten auf damals schon überlieferte Erfahrungen früherer Zeiten zurückgreifen. In den Büchereien der Klöster wurden von den Mönchen und Nonnen, neben der Bibel und anderen heiligen Schriften, auch Bücher und Schriften der Antike und asiatischer Kulturen abgeschrieben und studiert. Man war sich der Bedeutung der verschiedenen Edelsteine bewusst und versuchte ihre Energieschwingung zu nutzen. Deshalb waren die Edel- und Schmucksteine, die man in ein Amulett, einen Ring oder in Machtinsignien (Krone, Zepter u.ä.) einarbeitete, keinesfalls nur als schmückendes Beiwerk gedacht. Saphire sind beispielsweise bis heute in westlichem, religiösem Schmuck sehr geschätzt, denn er steht für ein tugendhaftes Denken und Benehmen.

Materie und ihre Energie

Im Laufe der Jahrhunderte entwickelte sich in der „Lehre über die Steine“ eine weitere Vermutung zur Wirkweise der Heilsteine. Demnach sollte von jedem Objekt eine individuelle, besondere Energie ausgehen, die sich heute mit moderner Technik auch tatsächlich nachweisen lässt. Elektromagnetische, radioaktive oder elektrische Strahlung stellen so, im Stein gespeichert, ihre Energie für die Umwelt zur Verfügung. Lebende Organismen nehmen vor allem durch Nahrung neue Energie auf. Aber auch Wärme und Licht aus der direkten Umgebung sind wichtige Energiequellen.

Die moderne Steinheilkunde ist der Meinung, dass lebende Organismen in der Lage sind, die gespeicherte Energie in den Steinen aufzunehmen und für sich zu nutzen. Somit schreibt man nicht nur Lebewesen, wie Menschen, Tieren oder Pflanzen, sondern auch „toten“ Steinen bestimmte Ausstrahlungskräfte zu.

Gespeicherte Energie von Jahrmillionen oder Milliarden 

Während der Entstehung der verschiedenen Mineralien und Gesteine werden die unterschiedlichsten Faktoren des Umfelds in der jeweiligen inneren Struktur (Kristallsystem) abgespeichert. Ähnlich wie bei den Jahresringen der Bäume, ist auch bei Steinen oft schon äußerlich sichtbar, wie er entstanden ist und welche Wachstumsphasen er durchlaufen hat. So ist es relevant, ob ein Mineral aus einer primären, sekundären oder tertiären Bildung hervorgegangen ist. Diese verfestigten Strukturen, zusammen mit den vorhandenen unterschiedlichen Einlagerungen von Fremdstoffen sowie durch Strahlung verursachte Anomalien im Kristallgefüge, können dem Fachmann heute zeigen, welche Energien auf das jeweilige Gestein einstens eingewirkt haben. Diese gespeicherte Energie kann mitunter Milliarden von Jahren alt sein.

Die Bedeutung der edlen Steine für den Menschen

Da Steine in der Menschheitsgeschichte immer schon eine bedeutende Rolle spielten (Steingräber, Menhire, Steinkreise, Steintafeln, Steinaltäre, Stelen, Steinbauten, Triumphbögen, Statuen, Denkmäler… bis hin zu einfachen Pflastersteinen), ist es kein Wunder, dass besonders schöne, kleinere Exemplare schon früh als „Schatz“ betrachtet wurden. Sicherlich haben die ersten Menschen (z. B. Neandertaler) nicht nur sinnvolle Holz- und Steinwerkzeuge bei sich getragen. Da man zu dieser Zeit auch beispielsweise den weichen Bernstein bearbeitete, kann man davon ausgehen, dass dieser sicherlich auch als Schmuck und Erkennungsmerkmal diente. Ob die Urmenschen damals eine besondere Wirkung wahrnehmen konnten, kann man heute natürlich nicht mehr nachprüfen.

Statussymbol "Edelstein"

Allerdings hat sich im Laufe der Zeit ein regelrechter Kampf, um den Besitz der besonderen Stein-Schönheiten unter den Menschen entwickelt, sodass sich wohl mehr als nur optische Reize hinter den begehrten Diamanten, Rubinen, Smaragden, Saphiren oder Opalen vermuten lässt. Diese Edelsteine stehen beispielhaft für die industrielle, systematische Suche nach steinernen Kostbarkeiten, bei der ununterbrochen die Erde regelrecht "umgepflügt" und "ausgehöhlt" wird. Sicherlich ist das Statussymbol "Edelstein" erst in der jüngeren Zeit der langen Menschheitsgeschichte zu einer gewinnbringenden Geldanlage avanciert.

Wunder- und Glückssteine

Wer etwas tiefer in die Geschichte der einzelnen Heilsteine eintaucht, kann eine faszinierende Welt kennenlernen, die oft auch mit den Einwohnern des Fundortes verwoben ist. Da das Wissen, um die Kraft der Steine, oft von Generation zu Generation weitergegeben wurde, kann man davon ausgehen, dass irgendwann ein Urahne mit einem bestimmten Stein ein ganz besonderes Erlebnis verband. Die außergewöhnliche Geschichte dieses Ahnen, die in der jeweiligen "Familienchronik" durch Erzählungen bis in die Gegenwart lebendig blieb, hat einen enormen Eindruck hinterlassen, sodass eine Verwendung dieses „Familiensteins“ in der Zukunft allen Familienmitgliedern Schutz, Hilfe und Glück versprach.

Edelsteine aus Indien

Auch heute noch sind die Mineralien eines Fundortes und die dort lebenden Menschen oft über eine lange Tradition miteinander verbunden. Indische Edelsteine sind ein Beispiel für eine jahrhundertealte Wertschätzung durch die Bevölkerung, denn besondere Kostbarkeiten (Diamanten, Kaschmir-Saphire, Rubine...) fanden sich in plastischen Darstellungen von indischen Gottheiten wieder und waren diesen geweiht. Als die kolonialen Mächte, allen voran England, Portugal und Dänemark ihr räuberisches Unwesen in Indien trieben, verschwand so mancher "Heilige Edelstein" in westlichen Schatzkammern. Sagenumwoben bringen Edelsteine Glück oder Unglück, denn manchmal sind sie angeblich durch unrechtmäßigen Besitz scheinbar "verflucht".

Lange war man der Auffassung, dass die Menschen in der Steinzeit primitiv waren und mehr Ähnlichkeit mit den verwandten Menschenaffen hatten. Doch das haben die Neandertal-Funde des Naturforschers Johann Carl Fuhlrott (1803 -1877) aus Elberfeld, dem heutigen Wuppertal, in der Nähe von Düsseldorf widerlegt. Die Spuren der Urmenschen des bekannten Tals beweisen, dass man mit handwerklichem Geschick schon zu dieser Zeit nicht nur Werkzeuge aus Stein, sondern beispielsweise auch kleine Amulette aus Bernstein herstellen konnte. 

Diese Bernstein-Anhänger trugen die Neandertaler meistens an einer Tiersehne um den Hals, sodass sie sich wahrscheinlich vor Unglück, Krankheiten oder bösen Mächten geschützt fühlten. Vielleicht empfand man einen Bernstein aber auch im Kampf gegen Raubtiere und bei der Jagd als kraftspendend

Doch wer kann schon ausschließen, dass unsere Verwandten aus der Steinzeit, deren Gene auch heute noch in uns zu finden sind, nicht aus rein ästhetischen Gründen und künstlerischem Empfinden, sich selbst einfach nur schmücken wollten.

Geht man weiter in der Geschichte der Heilsteine, dann landet man zuerst in Indien, um etwa 4000 vor unserer Zeitrechnung. Bis heute gibt es Überlieferungen, die an die alte vedische Religion erinnern, in der Heilsteine bereits eine wichtige Rolle spielten. Es gibt dort sehr ausführliche Beschreibungen und Rezepte, wie man aus den einzelnen Edel- und Schmucksteinen heilsame Elixiere, Pasten und Pulver herstellen kann.

Etwa 1000 Jahre später ist die Kunde um die heilenden Steine auch in China angekommen. So erwähnte der chinesische Kaiser Shennong in seinem wichtigen Buch über die Chinesische Medizin auch die Anwendung von Edelsteinen. Die Wirkkraft der einzelnen Heilsteine und deren Heilwirkung wird darin detailliert beschrieben.

Auch heute noch spielen die Heilsteine aus diesem Standardwerk in der sogenannten "Traditionellen Chinesischen Medizin" (TCM) eine bedeutende Rolle.

Eine typische Beigabe für Verstorbene waren früh schon neben Waffen, Alltags- und Gebrauchsgegenständen auch Schmuck und Edelsteine. Beispielsweise die Bernsteinfunde in Gräbern lassen vermuten, dass an ein Weiterleben geglaubt wurde, in dem der Verstorbene wohl Unterstützung und auch Schutz benötigte.

Im alten Ägypten verwendeten die Totenwächter ganz bestimmte Heilsteine als Grabbeigabe für den verstorbenen Pharao. Als beispielsweise der britische Ägyptologe Howard Carter im Jahre 1922 das fast unversehrte Grab des Tutanchamun im Tal der Könige öffnete, fand er neben anderen Beigaben auch Edelsteine, die den Kindkönig (1332 bis 1323 v.u.Z.) auf seiner letzten Reise begleiten sollten.

Griechenland zählte um 400 bis 300 vor unserer Zeitrechnung zu den modernsten und aufgeklärtesten Kulturen der Erde. Vor allem im Bereich der Medizin konnten damalige Ärzte und Heiler erstaunliche Ergebnisse erzielen. Auch Edel- und Schmucksteine waren anscheinend legitime Hilfsmittel, denn beispielsweise der bekannte altgriechische Philosoph Aristoteles schrieb über die verblüffenden Heilwirkungen einiger, noch heute bekannter Edelsteine.
Aus dem frühen Mittelalter existieren schriftliche Nachweise, die belegen, dass man Heilsteine vielfältig, für unterschiedliche Zwecke einsetzte. Die Heiler und Gelehrten der damaligen Zeit stützten ihr Wissen jedoch meistens auf die Bibel, denn wissenschaftliche Versuche wurden von der katholischen Kirche nicht geduldet. So musste immer eine göttliche Inspiration im Vordergrund stehen, um nicht im "Ketzer-Umfeld" zu landen.

Der "Bischof Marbod von Rennes" (1035-1123) beschreibt beispielsweise in seinem Buch über die Edelsteine "Liber lapidum" Heilsteine und ihre Wirkung auf den Menschen, wobei er sich jedoch ausdrücklich auch auf das Alte Testament der Bibel bezieht . Das umfassende und populärste Werk des Bischofs ist heute ein Klassiker, den man seinerzeit in einige Volkssprachen übersetzte und bereits im Jahre 1511 in Wien erstmals druckte.

Heilende Edelsteine spielten im Mittelalter vor allem in vielen Klöstern eine wichtige Rolle. Die wohl bekannteste Benediktinerin und Äbtissin "Hildegard von Bingen" gilt als Universalgelehrte und Heilkundige ihrer Zeit und hat in vielen Niederschriften ihr gesamtes Heilwissen aus der Praxis für den Körper und die Seele der Nachwelt hinterlassen. Neben ihrer umfangreichen Kenntnis in der Kräuter- und Pflanzenkunde, hat die Äbtissin in ihren Büchern auch zahlreiche Anwendungsmöglichkeiten verschiedener Heilsteine beschrieben. Dass Steine ihre heilsamen Kräfte auf den Menschen übertragen können, erlebte Hildegard von Bingen in Rahmen der Therapien, die sie im Krankenhaus des Klosters durchführte. Sie stellte schon früh den Zusammenhang der psychosomatischen Wirkung ihrer Therapien auf den menschlichen Körper fest und fand, in der Anwendung von beispielsweise Heilsteinen, eine Bestätigung dafür. Aber auch sie verwies auf göttliche Eingebungen und Erscheinungen, um ihr außergewöhnliches Wissen vor dem Klerus zu rechtfertigen.

Bis heute haben Edelsteine ihre fast schon magische Anziehungskraft nicht verloren. In vielen Kulturen dieser Erde gibt es Traditionen, die sich um die edlen Steine der jeweiligen Region ranken. Ob als Geburtsstein, passend zum jeweiligen Sternzeichen, als Schutz- und Glücksbringer oder schmückendes Statussymbol, edle Steine besitzen immer aufgrund ihrer Ausstrahlung ein besonderes Ansehen. Sie gehören zu den wertvollsten, materiellen Schätzen, die ein Mensch besitzen kann. In der modernen Steinheilkunde kommen allerdings auch Mineralien und Gesteine zum Einsatz, die keine Tresorwände als schützende Sicherung brauchen. Diese Schmuck- und Heilsteine sind somit nicht nur für die "Betuchten" unter uns erschwinglich. Da die Vielfalt unter den eingesetzten Heilsteinen inzwischen so groß geworden ist, kann man sich ganz nach den eigenen Bedürfnissen und Lebensumständen entscheiden. Bei der enormen Auswahl auf dem Markt dürfte jedoch die Entscheidung manchmal schwer fallen, ganz nach dem Motto "Wer die Wahl hat, hat die Qual":)

Die Wissenschaft der Steine - die Gemmologie

Mit dem heutigen Wissen über beispielsweise die genaue chemische Zusammensetzung und die jeweilige  Entstehung der einzelnen Minerale und Gesteine, kann man so manche alte Geschichte über die "toten Steine" und ihre traditionelle Anwendung in der Vergangenheit teilweise in einem ganz neuen Licht betrachten. Die Gemmologie und Mineralogie liefern inzwischen genügend wissenschaftlich fundierte Erkenntnisse über die Gesteine, Mineralien sowie Edel- und Schmucksteine, sodass auch die Steinheilkunde der modernen Zeit profitieren kann.

Das wissenschaftliche Auge der Steinheilkunde

Die sogenannte "Analytische Steinheilkunde" stützt sich auf die wissenschaftlichen Erkenntnisse der Gemmologie und Mineralogie, sodass man eine intuitive Auswahl der Heilsteine durch ein fundiertes Fachwissen über die physikalischen und chemischen Zusammenhänge ergänzen kann. So kommt die jeweilige primäre, sekundäre oder tertiäre Bildung eines Gesteins oder Minerals genauso zum tragen, wie die chemischen bzw. fossilen Bestandteile und Spurenelemente der inneren Struktur. Auch das Kristallsystem und die verschiedenen Bestimmungsmerkmale sowie eventuelle Anomalien, die durch natürliche Strahlenbelastungen entstehen können, spielen bei der Auswahl des passenden Heilsteins dann eine Rolle. 

Sammelleidenschaft und Wissensdurst

Studierte Fachleute oder begeisterte Mineralienliebhaber und Sammlerinnen werden durch diese Verknüpfung von Wissenschaft und Steinheilkunde sicherlich nicht automatisch zu einem Fan von Heilsteinen. Fakt ist aber, dass viele Menschen ihre Faszination und Liebe zu den leblosen Steinen nicht wirklich erklären können. Was meistens in der Kindheit einst mit den ersten gesammelten Kieselsteinchen begonnen hatte, konnte sich im Laufe der Zeit bei einigen zu einem weitreichenden, interessanten Hobby oder gar Beruf entwickeln. Meistens entdeckt man dabei besondere Vorlieben, sodass man sich beispielsweise auf Kristallquarze (Amethyst, Bergkristall), Korunde (Rubin, Saphir), Berylle (Smaragd, Goshenit, Bixbit), Fluorite, Opale oder gar Diamanten spezialisiert. Doch die Frage bleibt für Fachleute, Wissenschaftsgläubige und Autodidakten offen, keiner kann die Ausstrahlung und Faszination der Steinwelt erklären und kaum einer kann sich ihr entziehen.

Traditionelle und heutige Steinheilkunde

Die heutige Steinheilkunde beschäftigt sich nicht nur mit den traditionellen Erfahrungswerten der Vergangenheit, sondern sammelt auch aktuelle, individuelle Anwendungsergebnisse, die sich auf die Gesundheit der Seele und des Körpers beziehen. Heilsteine, die einen positiven Einfluss auf den ganzheitlich gesehenen Organismus haben, werden somit entweder in ihrer Tradition bestätigt, relativiert oder durch neuere Erfahrungen ergänzt. So versucht die oben schon erwähnte "Analytische Steinheilkunde", eine rein intuitive Anwendungsweise der Heilsteine, durch eine rationalere, wissenschaftlich gestützte Herangehensweise zu ergänzen. Hier berücksichtigt man inzwischen auch die chemischen und physikalischen Faktoren bei der Entstehung des Minerals sowie das jeweilige Kristallsystem bei der Auswahl des passenden Heilsteins.

Hot Stone oder Edelstein-Massage

Da in der modernen Steinheilkunde nicht nur traditionelle Überlieferungen, sondern auch ein fundiertes Fachwissen eine Rolle spielen, kann man immer öfter Fachleute finden, die auch eine Ausbildung im analytischen Bereich besitzen. Allerdings beachtet man im nicht-therapeutischen Umfeld eher selten die verschiedenen Bildungsprinzipien, mit ihren chemischen und tektonischen Einflüssen, die entstandenen Kristallsysteme, sowie die individuellen Einlagerungen (Spurenelemente) mit ihren farblichen Auswirkungen auf das Mineral.

Für eine Heilstein-Massage ist jedoch die Möglichkeit zwischen einer analytisch und/oder traditionell intuitiv getroffenen Auswahl der "Therapiesteine" eine Bereicherung... vor allem für Menschen, die nicht alles dem Bauchgefühl überlassen wollen. 

Die Kraft der Tradition

Je nach Menschentyp wird bei der Auswahl von Heilsteinen die analytische oder traditionell intuitive Vorgehensweise bevorzugt. Es bleibt jedoch unbestritten, dass viele Menschen auf der Welt, nach wie vor einfach aus den geschichtlichen Überlieferungen heraus, an eine besondere Wirkung der Edelsteine glauben. Sie haben die Geschichten rund um diese besonderen Steine von ihren Vorfahren gehört und werden die Erzählungen, und die daran geknüpften Erfahrungen und Hoffnungen, auch an ihre Kinder weitergeben. So bleibt das Wissen um die heilsamen Steine in der familiären oder kulturellen Tradition einer Gegend oder eines Landes erhalten, egal wie sich die wissenschaftliche Elite dazu äußert.

Farbliche Spurensuche - alles schwingt

Die heutige Wissenschaft weiss schon lange, dass alles was wir sehen, anfassen, hören und mit unseren Sinnen erfassen und wahrnehmen können, aus Energieschwingungen, Wellen oder Frequenzen besteht. Selbst die feste Materie, die sich für unsere Sinne regungslos und "tot" zeigt, besitzt ihre ganz eigene sehr langsame Schwingung. So bekommen wir den Eindruck, dass sich gar nichts bewegt. 

Die "farbige" Sonne

Allein das reine Sonnenlicht macht es möglich, dass wir farbliche Eindrücke auf dieser Welt sammeln können. Ohne diese Lichtquelle, die alle "Spektralfarben" eines Regenbogens in sich birgt, wäre unser Planet für uns ziemlich grau. Bei der Farbwahrnehmung arbeiten unsere Augen und das Gehirn als Verarbeitungsstation des optischen Reizes eng zusammen. Allerdings ist diese Interpretation von Lichtfarben je nach Spezies unterschiedlich, so können Menschen im Gegensatz zu Bienen ultraviolettes Licht nicht als farblichen Eindruck erkennen. Unsere Augen sind für diese Wellenlänge nicht gemacht, somit bleibt für uns diese "Farbe" unsichtbar.

Absorption und Reflexion von Licht

Die Farbe einer greifbaren Materie zeigt eine ganz bestimmte Lichtschwingung, die durch Reflexion unser Auge erreicht. Grundsätzlich sind um uns her alle Spektralfarben des weiß erscheinenden Sonnenlichts vorhanden, denn alle Lichtfarben zusammen genommen ergeben Weiß (subtraktive Farbmischung). Erst wenn Materie den Lichtstrahl aufhält, wird das reine Licht in seine Bestandteile gespaltet. Ein Teil des Lichts wird vom Körper verschluckt (absorbiert) und ein anderer Teil zum Auge zurückgeworfen (reflektiert). Die Beschaffenheit der getroffenen Materie entscheidet, welcher Lichtanteil einen Farbeindruck hinterlässt. 

Subtraktive und additive Farbmischung

In der Natur zeigt sich die Aufspaltung des weißen Sonnenlichts wunderschön in einem bunten Regenbogen, bei dem die Wassertropfen des Regens wie ein Prisma die Strahlen in alle Farben zerlegen (subtraktive Farbmischung). Dieses Naturphänomen galt lange als göttliches Wunder, bis man die physikalischen Gegebenheiten dahinter erkennen und nachweisen konnte. 

Weißes Licht besteht somit aus den Primärfarben Magenta (Rot), Cyan (Blau) und Gelb, die je nach optischem Filter alle anderen Farbeindrücke in ihrer gemischten Form hinterlassen. Diese "Subtraktive Farbmischung", bei der ein weißer Lichtstrahl durch ein Prisma in seine Bestandteile zerlegt wird, steht im Gegensatz zur "Additiven Farbmischung". Hier legt man verschiedenfarbiges Licht (z. B. Scheinwerfer mit rotem, grünem oder blauem Lichtstrahl) übereinander und erhält so die gewünschte Mischfarbe. Alle drei Lichtfarben als Scheinwerferspot übereinander ergeben schließlich wieder das völlig weiße Licht.   

Eine "Pigmentäre Farbmischung" hingegen bildet aus den Farbpigmenten aller Grundfarben (Rot-Blau-Gelb) einen schmutzigen Graubraun-Ton. Diese Mischung kennt jedes Kind aus dem Kunstunterricht, wenn der Wasserfarben-Kasten durch heftiges "Durcheinandermischen" mit dem Pinsel nur noch dreckige Mischtöne zeigt.

Rot-Reflexion als Beispiel

Die Farbe "Rot" entsteht, wenn beispielsweise ein Objekt durch seine Beschaffenheit das reine, weiße Sonnenlicht mit allen enthaltenen Spektralfarben absorbiert (verschluckt), außer einer bestimmten Wellenlänge. In diesem Beispiel würde nur die Lichtschwingung von der Oberfläche des Körpers zu unserem Auge zurückgeworfen (reflektiert), die einen roten Eindruck in unserem Gehirn hinterlässt. Unsere optische Wahrnehmung (Auge-Gehirn) lässt dieses Objekt rot erscheinen, sodass von den Spektralfarben Rot-Orange-Gelb-Grün-Blau-Violett nur die Rot-Frequenz übrig bleibt, während alle anderen Farben des Regenbogens durch Absorption unsichtbar bleiben. Das Gehirn ist dabei der entscheidende Sinnesverwerter, der den Eindruck einer Rotschwingung an uns weiter meldet.

Falls unsere Rezeptoren in unserem Sehorgan einwandfrei funktionieren!

Rot oder Grün?

Bei einer angeborenen, genetischen "Rot-Grün-Blindheit" beispielsweise, die auf dem männlichen Gen weitervererbt werden kann, werden Rot- und Grüntöne als verschiedene Grautöne identifiziert. Da die Betroffenen keinen Vergleich haben und deshalb oft gar nichts von ihrer Sehschwäche wissen, kann man mit einem entsprechenden Sehtest diese "Blindheit" leicht feststellen. Dieses Beispiel zeigt wie subjektiv das Farbsehen und Farbempfinden tatsächlich ist. Manche Naturvölker können beispielsweise viele verschiedene Grünnuancen wahrnehmen und bezeichnen, die ungeübten Augen verborgen bleiben.

Rubin ist rot - Saphir ist blau

Je nachdem welche Lichtwellen ein Mineral absorbiert und reflektiert, entstehen Farbeindrücke, die allerdings vom jeweiligen Sensor (Auge) und verarbeitenden Zentrum (Gehirn) abhängen. Für uns erscheint ein Rubin in Rot und ein Saphir in Blau, da ihre reflektierte Farbfrequenz dementsprechend unterschiedlich ist. Chemisch gesehen gehören zwar beide Edelsteine zur Mineralklasse der Oxide und in die Korund-Familie, doch die Anwesenheit verschiedener Fremdstoffe wirkt sich unterschiedlich auf die Absorption und Reflexion der Farbschwingungen aus. 

Ein verhältnismäßig hoher Chromanteil ist beispielsweise für die Farbe des roten Korunds (Rubin) verantwortlich, denn in reiner Form, ohne verunreinigende Fremdstoffe erscheint Korund nämlich farblos. Chrom lässt somit keine Absorption von roten Lichtwellen zu und so wird für uns das berühmte Feuer eines Rubins sichtbar. Wenn ein Korund allerdings Spuren von Titan aufweist, verändern sich die Bedingungen. Jetzt wird die rote Frequenz gut absorbiert und die Blauschwingung trifft als Reflexion unser Auge, sodass dieser Korund als blauer Saphir erscheint. 

Gelber und grüner Saphir

Eisenspuren im Korund führen übrigens zur Absorption von roten und blauen Lichtwellen, sodass gelbe Saphire entstehen, während die Einlagerung von Vanadium grüne Saphire hervorbringen. Hier wird die Absorption von gelben und blauen Lichtfrequenzen "verweigert", die sich dann in ihrer Reflexion für uns als die sekundäre Mischfarbe "Grün" zeigen.

Primäre und sekundäre Farben

Rote, blaue und gelbe Heilsteine zeigen jeweils eine der drei Primärfarben (Grundfarben) aus denen sich alle anderen Farbnuancen durch Mischung ergeben. Somit entsteht aus den beiden reinen Grundfarben "Rot" und "Blau" in einer additiven Lichtfarbmischung die Sekundärfarbe "Violett", die je nach Farbverteilung in einer "Pigmentären Farbmischung" unterschiedliche Nuancen zeigt. Die Violett-Palette reicht dort von Rotviolett bis Blauviolett. Violett-Töne kommen in der Mineralienwelt nicht selten vor, wie der Quarzkristall "Amethyst" beweist.

Des weiteren lassen sich aus den beiden Primärfarben "Rot" und "Gelb" die Sekundärfarbe "Orange" und  aus "Gelb und "Blau", wie schon erwähnt, die Sekundärfarbe "Grün" mischen. Je nach den im Heilstein enthaltenen Fremdstoffen, kann sich so der Farbeindruck verändern, wobei auch Anomalien im Gitterbau des Minerals dazu beitragen können. Radioaktive Strahlungseinflüsse führen beispielsweise zu Fehlern in der Gitterstruktur eines Stein, sodass hier das Licht unterschiedlich gebrochen wird als üblicherweise. Dabei verändert sich die Lichtreflexion und somit auch die Farbe des Heilsteins. 

Das "Lebenslicht" der Zellen

Seit einigen Jahrzehnten hat die Biophysik ein neues Forschungsgebiet für sich entdeckt, das noch viele Fragen aufwirft, obwohl der "erste Kontakt" schon im Jahre 1920 stattfand. Zu dieser Zeit beobachtete der russische Wissenschaftler der Biologie und Medizin "Alexander Gurwitsch" bei einem Experiment mit lebenden Zellen keimender Zwiebeln ein sehr schwaches Leuchten. Da er die Lichtstrahlung mit der Teilung der Zellen (Mitose) in Verbindung brachte, prägte er den Begriff "mitogenetische Strahlung". Allerdings stieß er in Forschungskreisen auf wenig Interesse für seine Entdeckung und interpretierenden Vermutungen, sodass man die "Lichtemission der Zellen" zuerst einmal drei Jahrzehnte ignorierte. Da man sie außerdem zu dieser Zeit mit keinem wissenschaftlichen Gerät oder Sensor objektiv messen konnte, zweifelten viele Wissenschaftler generell ihre Existenz an.

Zweifelhafte Lichtausstrahlung

Erst im Jahre 1954 machten zwei italienische Forscher erneut auf das Phänomen der Lichtemission lebender Pflanzenzellen aufmerksam.  Mit einem sogenannten "Photoelektronen-Vervielfacher" wollten sie die konstante, sehr schwache Lichtstrahlung nachweisen. Eine diesbezügliche systematische Übersichtsarbeit der folgenden, intensiven Forschungen konnte jedoch keine erfolgreichen Ergebnisse verzeichnen, sodass man in Großbritannien und in den USA im Jahre 1967 weitere Experimente wieder einstellte.

Seit den erneuten Studien des deutschen Physikers "Fritz-Albert Popp" aus den 1970er Jahren ist die Diskussion über die Existenz und Funktion der inzwischen sogenannten "Biophotonen" in die nächste Runde gegangen. Um die biologische, "ultraschwache Lichtstrahlung" von der bekannten, gut sichtbaren "Biofluoreszenz" von beispielsweise Leuchtkäfern zu unterscheiden, prägte Popp die Bezeichnung "Emission von Biophotonen". Bei der Vermessung dieses Lichtspektrums stieß der Physiker auf Wellenlängen, die im sichtbaren Feld lagen. Allerdings sind auch seine Studien für die anerkannte Wissenschaft nicht genau genug, sodass seine Vermutung, dass Pflanzenzellen die Fähigkeit einer Lichtspeicherung besitzen könnten, auf wenig Gehör stößt.

Biophotonen mit großem Potenzial

Nichtsdestotrotz dauert die Diskussion über die Emission von Photonen an, die laut vorherrschender Meinung biochemische Prozesse des Stoffwechsels hervorrufen. Da man sich noch nicht sicher ist, ob in lebenden Zellen aus Lichtquanten tatsächlich bestimmte Wellen entstehen können, die eventuell den Stoffwechsel beeinflussen, bleibt für die Biophysik und Biophotonik noch viel zu tun. Ihre Forschungsergebnisse zeigen vielleicht für die Zukunft einige Nutzungsmöglichkeiten dieses geheimnisvollen Biophotonen-Lichts vor allem im Bereich "Selbstheilung" der alternativen Medizin. Bekanntlich lässt sich die klassische Schulmedizin erst sehr viel später von der Wirksamkeit bestimmter Heilverfahren und Therapiemethoden überzeugen. Dazu gehören heute beispielsweise verschiedene anerkannte indische Yoga-Formen und Qi-Gong sowie die Akupressur und Akupunktur der TCM. So bleibt zu hoffen, dass das Potenzial der Biophotonen möglichst bald wissenschaftlich nachweisbar ist.

Die Ausstrahlung des Menschen

Wenn die lebenden Zellen einer Pflanze ultraschwache Lichtemissionen zeigen, müsste man logischerweise diese Fähigkeit ebenso bei menschlichen Zellen vorfinden. So zumindest ist der Denkansatz von alternativen Heilmethoden wie der modernen Steinheilkunde. 

Die sogenannte "Aura" ist vor allem in der asiatischen, fernöstlichen Weltanschauung von jeher als besondere energetische Ausstrahlung bekannt. Ob diese von manchen Menschen als Licht- oder Farbströme wahrgenommene Wellen physikalisch elektromagnetische oder biochemische Ursachen haben, ist schwer zu beweisen, denn auch für diese seltene, menschliche Wahrnehmung gibt es noch keine ausreichend sensiblen Sensoren. Alternative Denkmodelle nehmen an, dass man durch äußere Impulse, wie beispielsweise farbige Heilsteine, über die Biophotonen Einfluss auf Heilprozesse nehmen kann. Dabei beweist die inzwischen anerkannte, moderne Licht- und Farbtherapie schon längst, dass jede Farbe tatsächlich eine spezifische Wirkung auf unseren Organismus, die Organe und unsere Psyche zeigt. Bleibt nur die Frage, ob Biophotonen daran beteiligt sind, die durch welchen Mechanismus auch immer diese Informationen weiterleiten und wirksam machen.

Die Farben der Heilsteine

Die jeweilige Farbschwingung der Heilsteine spielte in der asiatischen, medizinischen Tradition immer schon bei der Anwendung im Bereich der Energiezentren (Chakras) und Energiebahnen (Meridiane) des Körpers eine entscheidende Rolle. Hier versucht man bis heute durch positive Impulse (z. B. Akupressur, Akupunktur, Heilsteine) die Aura des Menschen zu stärken und auszugleichen. Da nicht nur die chemische Zusammensetzung, sondern auch die Farbe eines Heilsteins auf den ganzheitlichen, menschlichen Körper wirkt, muss man sie im therapeutischen Bereich bei der Auswahl ebenfalls berücksichtigen.

Heilstein-Anwendung in der TCM

Da selbst Steine elektrische Impulse aussenden (denn "Alles schwingt!"), kann man mithilfe ihrer individuellen, spezifischen Ausstrahlung Einfluss auf das Energiesystem des ganzen Körpers nehmen. So sollen sich beispielsweise Blockaden auflösen lassen, die mit der Zeit gesundheitliche Probleme verursachen können. 

Heilsteine können außerdem hilfreich sein, um ein überreiztes Nervensystem zu beruhigen, den Stoffwechsel und die Flüssigkeiten im Körpergewebe auszugleichen sowie die Ausscheidung von Abfall- und Giftstoffen anzuregen. Vor allem in der "Traditionellen Chinesischen Medizin" (TCM) behandelt man einzelne Organe nach der sogenannten "Organ-Uhr", die ganz bestimmten Tageszeiten berücksichtigt, um eine beruhigende oder anregende Wirkung zu erzielen. So kann man schonend mit den täglichen Zyklen des Körpers arbeiten, sodass ein schnelleres Ergebnis spürbar wird.

!Alle Farben braucht der Mensch!

Selbst wenn man Lieblingsfarben kürt und "No-Go Farben" für sich ablehnt, bleibt die Tatsache bestehen, dass ein menschlicher Organismus ein "Gleichgewicht aller Farben" unentwegt anstrebt. Dabei erzählen die geliebten, ebenso wie die gehassten Farben viel über unseren eigenen, inneren Zustand und unsere körperliche Verfassung. Forschungen und Erfahrungen in der Farbtherapie beweisen, dass jede Farbe eine ganz bestimmte Wirkung auf den Körper und die einzelnen Organe sowie auf den Stoffwechsel und das Immunsystem zeigt. Aber auch unsere Psyche reagiert unterschiedlich auf Farben, wobei nicht nur der optische Farbreiz eine Rolle spielt. Selbst bei geschlossenen Augen kann unser Körper über die Haut die charakteristische Wellenlänge einer Farbe wahrnehmen, auch wenn dies normalerweise nicht in unserem Bewusstsein stattfindet. Unser größtes Sinnesorgan kann nämlich wesentlich mehr leisten, als allgemein angenommen. Alle äußeren Reize müssen zuallererst an unserer schützenden Haut als Barriere vorbei, deren Wahrnehmung unter anderem auch für unser "Bauchgehirn" sehr wichtig sind.

Das fühlt sich gut an!

Wer nicht nur seinem Kopf Entscheidungsspielraum einräumt, hat einen starken emotionalen Helfer an seiner Seite, der seine Wahl nach "Gut-Gefühl" trifft. Meistens fordert uns der Alltag ständig dazu auf Entscheidungen zu treffen, und selbst wenn wir keine treffen und unentschlossen verweilen, haben wir uns bereits für die dritte Variante entschieden. Auch bei der Farbauswahl gibt es zwei Instanzen, die uns die Entscheidung erleichtern können. Die Kopf-Wahl orientiert sich oft an dem allgemein herrschenden Modetrend, nach dem Motto "alle haben jetzt weiße Wände, schwarze Autos oder graue Mäntel". Die Farbwünsche unserer Seele stehen dabei jedoch auf einem ganz anderen Blatt.

Modefarben und Wunschfarben

Bei der Farbauswahl unserer Kleidung beispielsweise, spielt unser modischer "Geschmack" nur bedingt eine Rolle. Auch wenn sich viele dieser farblichen Mode-Diktatur beugen, denn der Markt wird regelmäßig mit anderen Modefarben geflutet, bleibt in uns eine farbliche Sehnsucht. Oft kann diese nicht gestillt werden, da der Modetrend vielleicht gerade zuwiderläuft, aber der Mensch ist ja schließlich ein erfinderisches Wesen. Dann färbt man sich eben weiße Unterwäsche in Gelb-, Grün-, Rosa-, Pink-, Violett- oder Türkis-Tönen ein, um der herrschenden, farblichen Tristesse zu entkommen.

Doch was bedeutet es, wenn wir tatsächlich unsere Wunschfarbe in den Alltag einbauen, und woran liegt es, dass wir bestimmte Farben nicht ertragen können. Die einfachste Erklärung ist auch hier das prägende Umfeld, denn wichtige Personen wie Eltern, Freunde und bewunderte Idole leben ihren Farbgeschmack vor. Aber was tut sich wirklich jenseits der "männlichen" Blau-, Grau- und Schwarz-Fassade oder "weiblichen" Rosa-Pink-Sphäre?

Lieblingsfarbe "Blau"

Blautöne sind die Klassiker unter den beliebten Farben, die niemals aus der Mode kommen. Das beweist spätestens die inzwischen allzeit präsente blaue Jeans seit ihrer ersten Patentanmeldung im Jahre 1873 durch Levis und Davis. Einst als robuste, reißfeste Arbeitshose gedacht, ist sie bei allen Geschlechtern heute aus der Garderobe nicht mehr wegzudenken. Das typische Jeansblau hat sicherlich seinen Beitrag für den Siegeszug dieses Kleidungsstücks geleistet, das in allen Gesellschaftsschichten gerne getragen wird.

Blaue Heilsteine

Betrachtet man die beliebtesten Schmuck- und Edelsteine der Menschheit, so findet man blaue Kaschmir-Saphire und königsblauen Lapislazuli sicherlich weit vorne mit dabei. Das ist kein Wunder, denn blaue Mineralien besitzen laut moderner Steinheilkunde und TCM eine beruhigende und kühlende Wirkung. Auch in der Farbtherapie verwendet man blaues Licht, um beruhigend und kühlend auf Entzündungsprozesse einzuwirken. 

Blau für Körper, Geist und Seele

Blaue Mineralien sollen die Tätigkeit des Flüssigkeits-, Mineralstoff- und Hormonhaushalts regulieren sowie die Ausscheidung (Nieren, Blase) und den Fluss der Körperflüssigkeiten im Körper anregen. Diese Farbe bringt aber nicht nur Bewegung in den Organismus, sondern auch in seelisch-geistige Prozesse. Blau hilft dabei, mutig Ängste, Verhaftungen sowie fremde Beeinflussungen zu überwinden und seine eigene, innere Stärke im Gleichgewicht zu finden. Eine offene Ehrlichkeit und das Streben nach geistiger Erkenntnis und wahrer Freundschaft liegt in dieser Farbe verborgen. In der Blau-Sphäre kann man treffsicher instinktiv reagieren und alles Störende entspannt loslassen.  

Lieblingsfarbe "Rot" oder "Rosa"

Der zweite Klassiker unter den beliebtesten Farben ist natürlich das Gegenstück zum ruhig fließenden Blau. Auch Rot hat viele Anhänger, die von dieser energievollen Farbschwingung natürlich profitieren. Mit dieser Farbe kann und will man sich nicht verstecken, denn hier lodert das Feuer. Die rote Rose als leidenschaftlicher Liebesbeweis ist beispielsweise legendär. Rosafarbene Blumen stehen hingegen für eine eher romantische Liebe.

Rote und rosa Heilsteine       

Wer an rote Schmuck- und Edelsteine denkt, entdeckt sicherlich zuerst den roten Rubin in seiner Vorstellungswelt, obgleich es eine große Auswahl an roten Exemplaren gibt. Rubin steht für leidenschaftliche Liebe und dynamisches Handeln. Ein weiterer Kandidat ist der rote Granat, den man landläufig ebenfalls kennt. Er steht für mutigen Tatendrang, Durchhaltevermögen und Lebenslust, die auch in Krisenzeiten zum Tragen kommt.

Rote Heilsteine wirken beschleunigend, belebend und erwärmend auf den Organismus, sodass der Kreislauf angeregt wird und sich der Blutdruck erhöht. Während kräftiges Rot die Herztätigkeit entsprechend stark stimulieren kann, soll sich ein helles Rot oder Rosa harmonisierend auf das Herz auswirken. In der Farbtherapie setzt man die Rotschwingung beispielsweise zur Aktivierung des Darms und der Ausscheidung ein.

Rot für Körper, Geist und Seele

Da rote Heilsteine die Nährstoffaufnahme über den Dünndarm verbessern sollen, kann sich dies durch einen genügenden Vitamin- und Mineralstoffgehalt auch auf die Blutqualität auswirken. Doch die belebende und energiebringende Ausstrahlung der Farbe "Rot" beschränkt sich natürlich nicht allein auf den Organismus. Diese Farbschwingung kann vor allem tiefe Emotionen wie Liebe und Hass sowie Missgunst und Aggression verstärken. Extrovertiert und impulsiv schießt man in ihrer Sphäre unter Umständen über das sinnvolle Ziel hinaus, denn intensive Gefühle treten besonders deutlich hervor. 

Doch im besten Fall stärkt Rot die Willenskraft, das Durchsetzungsvermögen sowie die Ausdauer, um auch schwierige Projekte durchzustehen. Das angeregte "innere Feuer" fördert außerdem alle Lernprozesse und die geistige Verarbeitung von Erfahrungen, was wiederum das Persönlichkeitswachstum unterstützt. Rot macht hilfsbereit, führungswillig und tatkräftig, während Rosa durch den Weiß-Anteil sanft und friedlich stimmt. Mit sehr viel Mitgefühl und Fürsorge reagiert man auf die Probleme der Umgebung und kann dadurch mit der Zeit auch selbst etwas empfindlicher werden.

Lieblingsfarbe "Gelb" oder "Orange"

Eigentlich müsste die Primärfarbe "Gelb" zusammen mit der vitalisierenderen Sekundärfarbe "Orange" gerade in der heutigen Zeit im Trend liegen, denn sie vertreiben beide depressive Gedanken und selbstzerstörerische Gefühle. Aber bisher blieben diese lebensbejahenden Farbschwingungen weitgehend unbeachtet. Wobei...

Es gibt immer mal wieder harmonische Gelb-Trends im Pastellbereich, dann erscheinen Häuser, Wände, Gardinen und andere Wohntextilien in sanften Gelbtönen. Zitrone, Vanille, Mango, Kurkuma taucht auch hie und da in der Modewelt auf und Gold ist sowieso bei manchen Luxusbewussten ein Dauerbrenner. Es scheint also, auch wenn nur wenige Menschen Gelb und Orange als erste Lieblingsfarben nennen, dass es doch ein latentes Bedürfnis besteht, das sich immer wieder durchsetzt.

Gelb und Orange für Körper, Geist und Seele

Die aufmunternde, sonnige Wirkung von Gold- und Gelbtönen macht lebensfroh und lässt selbstbewusst an die eigenen Fähigkeiten glauben. Gelbe Mineralien sollen die Verdauung anregen und die Funktion von Magen, Bauchspeicheldrüse und Milz verbessern, aber auch das Vegetative Nervensystem unterstützen sowie die Immunabwehr erhöhen. Obwohl Gelb allgemein mit sorgloser Leichtigkeit, freudiger Tatkraft und Glück assoziiert wird, gehört diese helle, freundliche Farbe nicht zu den Favoriten unter den Lieblingsfarben. Dabei hilft Gelb auch bei einer "geistigen Verdauung", um das Erlebte besser zu verstehen. So kann man mit der Zeit zu einer verantwortungsvollen Persönlichkeit heranreifen, die mit sicherem Instinkt und einer guten Intuition das eigene Leben gestaltet, ohne das Umfeld außer Acht zu lassen.

Harmonie und Regeneration

Vor allem die Farbe "Orange" soll eine gleichmäßige Energieverteilung im gesamten Organismus fördern, die Blutgefäße stärken und die Funktion der Geschlechtsorgane verbessern. Orangefarbene Heilsteine sollen ebenso den Stoffwechsel und das Wachstum des Gewebes regulieren und das Körperempfinden sensibilisieren. Ihre allgemein stärkende und schützende Ausstrahlung verbessert die Lebensqualität und bringt Lebensfreude, spontane Kreativität und eine anziehende Sinnlichkeit in den Alltag. 

Dunkle Orange- bis Brauntöne stehen für Erholung, ruhebringende Geborgenheit und realistische Bodenständigkeit. Aber auch der Sinn für Gerechtigkeit gewinnt beim Tragen von Heilsteinen mit diesen Farben im Leben an Bedeutung.

Lieblingsfarbe "Grün"

Die Sekundärfarbe "Grün" wird oft geliebt, aber auch genauso oft gemieden. Allgemein wirken grüne Mineralien nämlich eher neutralisierend auf unser System, denn diese Farbe beinhaltet Schwingungen der Primärfarben "Blau" und "Gelb". Grün gilt als die Farbe der Harmonie und seit der Erfindung des "Waldbadens" können diese Wirkung immer mehr Menschen schätzen. Man entdeckt die vitalisierende, aber auch beruhigende Kraft der gespeicherten Sonnenenergie in den Pflanzen, die auch durch die Nahrung in unseren Körper gelangt. Ohne Pflanzen gäbe es keine Überlebenschance für alle anderen Lebewesen auf diesem Planeten.

Grün für Körper, Geist und Seele

Grüne Heilsteine sollen vor allem Entgiftungsvorgänge und die Regeneration des Körpers unterstützen. Dabei spielt die Leberfunktion bei der Eiweiß-Synthese, Enzym-Bildung und Blutbildung eine zentrale Rolle. Grün stärkt neben der Leber auch die Galle, die durch ihre Produktion der Gallensäure einen wesentlichen Teil für die Fettverdauung beiträgt. Für die Speicherung von Nährstoffen und Energie ist hauptsächlich die Leber zuständig, ebenso wie für die meisten reinigenden Vorgänge der wichtigsten Stoffwechselfunktionen  im Körper. Außerdem ist dieses unentbehrliche Organ nicht nur für die Entgiftung selbst, sondern auch für die Ausscheidung von Abfallstoffen, überschüssigem Adrenalin und Körpergiften verantwortlich. 

Sinneswahrnehmung und Fantasie

Auch wenn grüne Heilsteine die Gefühle intensivieren und zuerst einmal zu einer Entladung von aufgestauten Emotionen wie Wut, Enttäuschung oder Trauer führen können, so ist dieser befreiende Akt für ein inneres Gleichgewicht doch sehr wichtig. Nach dem Loslassen der vergiftenden Gedanken und Emotionen kann endlich Frieden einkehren, sodass man die Aufmerksamkeit auf die Gegenwart und die materielle Welt lenken möchte. Grüne Mineralien wecken ein begeistertes Interesse am Leben, klären Traumerlebnisse und beängstigende, innere Bildwelten, während die körperliche und geistige Reaktionsfähigkeit und ein gesundes, optimistisches Selbstbewusstsein steigen. Mit viel freigesetzter Fantasie möchte man fortan sein Leben selbst gestalten, was Grün tatsächlich zur "Farbe der Hoffnung" macht.

Lieblingsfarbe "Violett"

Aus den beiden, polaren Primärfarben "Blau" und "Rot" besteht die dritte mögliche Sekundärfarbe "Violett", deren Ausstrahlung eine gewisse ehrfürchtige, geistige Größe verleiht. In der modernen Steinheilkunde und TCM verwendet man violette Heilsteine bevorzugt, um den Geist zu befreien (Kronen- und Stirn-Chakra) und vor geistiger Manipulation durch andere zu schützen. Da Violett dabei hilft, Trauer und Traumata zu überwinden, ist sie in vielen Religionen eine sehr geschätzte Farbe, auch wenn diese Wirkung sicherlich nicht allen Gläubigen bewusst ist. Ein allumfassendes "Urwissen" und Erinnerungsvermögen steht mit dieser "spirituellen Farbe" ebenso in Verbindung wie Einfühlungsbereitschaft, Verständnis und kommunikativer Austausch.

Violett für Körper, Geist und Seele

Während violette Heilsteine eine geistige Freiheit und objektive Entscheidungsfähigkeit unterstützen, die Nutzen und Schaden klar erkennen kann, geniest die Seele den inneren Ideenreichtum, der uns zeigt, wer wir wirklich sind. Violett fördert eine geistige und seelische Gelassenheit, damit man Informationen aufnehmen und in aller Ruhe verarbeiten kann.

Körperlich wirken violette Mineralien befreiend und reinigend über die gestärkten Atmungsorgane (Lunge, Bronchien, Atemwege) und die Haut. Das beeinflusst die Zellatmung und Sauerstoffaufnahme positiv, während Giftstoffe (z. B. Kohlendioxid) über das Ausatmen aus dem Körper fließen. Violett soll außerdem die Aktivität des Gehirns und der Nerven fördern, aber auch die Ausscheidung durch den Dickdarm verbessern.

Schwarz und Weiß

Diese beiden "Nicht-Farben" liegen seit einigen Jahrzehnten im Trend und sind im Bereich des Arbeitens und Wohnens überall präsent. Dominierten in den 1970er Jahren noch auffallend bunte Muster die Tapeten der Wände und Textilien der Kleiderschränke, so hat der Beginn des neuen Jahrtausends inzwischen die traditionelle Eichenschrankwand vertrieben und weiße Atelierwände sowie Bauhaus-Möbel in Schwarz und Weiß sind in die Büros und privaten Wohn- und Schlafräumen der meisten Menschen eingezogen.

Trauer und Eleganz

Schwarze Kleidung war in vielen Kulturen lange Zeit bei "Trauer" Pflicht, sodass sich eine Witwe ein Jahr lang nur in schwarzer Trauerkleidung zeigen durfte. In einigen Ländern Südeuropas konnte dieses Gebot auch ein Leben lang gelten. Deshalb mieden viele Generationen im volkstümlichen Raum bis Ende der 1980er Jahre die Farbe "Schwarz" im Bereich ihrer alltäglichen Bekleidung. Allerdings in gehobenen Gesellschaftsschichten war die schlichte Eleganz einer schwarzen Abendrobe bei den Damen sehr beliebt, da sie eine geheimnisvolle Ausstrahlung besaß. Aber auch in der Herrengarderobe dominierten dunkle Farben bis hin zum schwarzen Frack, denn in der Renaissance (15. bis 16. Jahrhundert) stand Schwarz symbolisch für Macht und Reichtum.

Seit den 1930er Jahren hat vor allem das "Kleine Schwarze" (Etuikleid von Coco Chanel) den Siegeszug der Nicht-Farbe "Schwarz" im Modebereich vorangetrieben, sodass sich heute sowohl im Alltag und Sportbereich schwarze Bekleidung findet, als auch bei jeder besonderen Veranstaltung (z. B. Jubiläum, Konzertbesuch, Hochzeit, Bestattung). Schwarz ist inzwischen für alle Gesellschaftsschichten immer und überall salonfähig geworden.

Reinheit und Unschuld

Während man traditionell zuvor die Braut an ihrem Hochzeitstag in ein "frommes" Schwarz hüllte, führte "Queen Victoria" bei ihrer Hochzeit im Jahre 1840 endgültig das weiße Brautkleid in Europa ein. Seit dem 17. Jahrhundert stand die Nicht-Farbe "Weiß" schon symbolisch für Unschuld und "jungfräuliche Reinheit", aber erst das weiße Brautkleid der Königin setzte einen neuen Maßstab, an dem sich fortan alle anderen Brautkleider des Adels messen sollten. Dabei hatte auch sie sich an dem hellen, fast weißen, goldbestickte Brautkleid der reichen "Maria de Medici" (um 1600) orientiert, die den Trend für helle bis weiße Brautkleider erstmals einläutete.

Schwarzes Kleid und weißer Schleier

Doch bis weit ins 20. Jahrhundert hinein blieben weiße Brautkleider für einfache Bevölkerungsschichten einfach unerschwinglich, denn man benötigte ein alltagstaugliches Kleid, das auch später noch genutzt werden konnte. Nur wer besonders reich war konnte sich den Luxus eines schmutzempfindlichen Kleidungsstücks leisten. So blieb das schwarze Brautkleid für Frömmigkeit lange Tradition, das man gerne mit einem weißen Schleier der keuschen Jungfräulichkeit und Reinheit kombinierte. Diese Schwarz-Weiß-Kombination ist allgemein nicht nur in der Modewelt zum Klassiker geworden.

Wer heute in Schwarz heiratet, fällt auf, denn eine weiße Braut hat sich inzwischen im westlichen Kulturraum in unseren Köpfen festgesetzt.

Schwarz für Körper, Geist und Seele

Natürlich hat Schwarz eine ganz andere Ausstrahlung auf uns als weiße oder silberne Töne. Da schwarze Mineralien das gesamte Sonnenlichtspektrum absorbieren, sind sie besonders gut geeignet, um Überschüsse an Energie, die oft an Blockaden im Körper Schmerzen verursachen, auf sich zu ziehen. So können schwarze Heilsteine wie beispielsweise Obsidian, Schörl (Turmalin) oder Rauchquarz an Bereichen eines Energiestaus für Entspannung und kurzzeitige Schmerzfreiheit sorgen, selbst wenn die Ursache der Blockade noch nicht erkannt und beseitigt werden konnte. Schwarz spricht kein bestimmtes Organ oder Energiezentrum (Chakra) an, sondern wirkt sich allgemein entspannend auf den gesamten Organismus aus. 

Schutz und Ausdauer

Seelisch haben schwarze Heilsteine eine schützende und abschirmende Wirkung, sodass man fremde Einflüsse und Ablenkungen abwehren kann und ganz konzentriert und aufmerksam beim Wesentlichen bleibt. In dieser Sphäre kann man sich der lichten und dunklen Seiten der eigenen Persönlichkeit bewusst werden, und dabei die individuelle, belastbare Licht- und Kraftquelle in sich entdecken. So entwickeln sich eine widerstandsfähige Ausdauer sowie eine innere Sicherheit und Stabilität auch in turbulenten Zeiten.

Weiß für Körper, Geist und Seele

In der modernen Steinheilkunde spielen weiße, silberne und durchsichtig klare Heilsteine eine ganz besondere Rolle, da sie kein Licht aufnehmen, sondern als polares Gegenstück zu Schwarz alle Lichtschwingungen reflektieren. Damit stellen sie völlig neutral das ganze Farbspektrum dem Organismus zur Verfügung, das den vorhandenen Zustand unterstützt und somit verstärkt. Vor allem bei Mangelerscheinungen, wie beispielsweise zu kalte Gliedmaßen, Schwäche oder Gefühllosigkeit, kann diese zugeführte Energie sehr hilfreich sein. Einige farblose, klare Kristalle (z. B. Bergkristall) können außerdem die Wirkung anderer Heilsteine deutlich durch ihre neutrale Energiezufuhr unterstützen oder verstärken, und sind deshalb als "Ergänzungsstein" sehr geschätzt.

Klarer Geist und reine Seele

Klare Mineralien versprechen ebensolchen Gedanken sowie Reinheit und Schöpferkraft, die ohne Einschränkung aus der Gesamtheit allen Seins gespeist wird. Silberne Heilsteine fungieren hauptsächlich als "Spiegel des Geistes und der Seele", sodass sich durch den angeregten, schwierigen Prozess der Selbsterkenntnis die eigene Persönlichkeit weiterentwickeln kann. Weiße Mineralien hingegen bergen eine hohe Neutralität in sich, die bei einer Persönlichkeitsentwicklung immer wünschenswert ist.

Weiße, klare und silberne Mineralien stehen symbolisch für Vollkommenheit und Fülle, die in ihrer Wirkung alle Möglichkeiten bereit halten, um sich schöpferisch zu verwirklichen.

Die Welt ist bunt

Wer keine bestimmte Lieblingsfarbe besitzt und alle Farben in sein Leben integrieren möchte, kann auf bunte oder mehrfarbige Heilsteine zurückgreifen, die eine spielerische Leichtigkeit in uns erwecken können. Es ist kein Zufall, dass Edel- und Schmucksteine mit Farbenspiel und bunt schillernden Lichteffekten allgemein sehr beliebt sind. Edelopale, bunte Turmaline, aber auch schillernder Labradorit und Regenbogen-Obsidian sind Beispiele für die bunte Seite der Heilsteine.

Da diese farbenfrohen Mineralien den gesamten Organismus anregen sollen, kann man mit ihrer Hilfe alle Heilungsprozesse unterstützen und beschleunigen. Ihre aufmunternde Ausstrahlung bringt Lebensfreude und macht positiv gestimmt für vergnügliche Zerstreuung, die einen hohen Erholungswert ("Urlaubsstein") besitzen. Außerdem verhelfen bunte Heilsteine zu einer frei fließenden Ideenfülle, in deren Verwirklichung man ohne Druck, aber mit vollem Eifer aufgehen kann. So wird man spielerisch zum bewussten Gestalter des eigenen Schicksals, mit all seinen unvollkommenen, aber bunten Facetten und ungeahnten Möglichkeiten.

Wie entstehen die Farben der Schmuck- und Heilsteine?

Da jedes Gestein oder Mineral charakteristische Entstehungsprozesse hinter sich hat und dementsprechend chemisch aufgebaut ist, gibt es unterschiedliche Gründe für die Bildung von Farbeindrücken. Fremdstoffe, Einschlüsse oder Anomalien im Gefüge können hier bei einem spezifischen Mineral die Ursache sein.

Farbzentren durch Mineralstoffe

Damit ein Mineral überhaupt bestimmte Anteile des weißen Lichtes absorbieren kann, muss es sogenannte "Farbzentren" ausbilden, die oft durch eingelagerte Mineralstoffe (meistens Metalle) mit elektrischer Ladung entstehen. So besitzen beispielsweise die Metalle "Eisen", "Chrom", Kupfer", "Mangan", "Nickel" oder "Kobalt" die Möglichkeit bestimmte Farbbereiche des weißen Lichtes zu absorbieren, sodass der nicht aufgenommene, reflektierte Anteil als farblicher Eindruck bleibt. 

Eigen- oder Fremdfarbe?

Spielen die oben erwähnten Metalle eine tragende Rolle beim Mineralaufbau und erscheinen auch in der entsprechenden, chemischen Formel, so gelten sie als Farbträger (Chromophore). Hier besitzt das Mineral eine "Eigenfarbe". Diese "idiochromatische Färbung" lässt sich leicht durch die charakteristisch farbige Strichfarbe nachweisen, denn hier beinhaltet der Abrieb genügend Farbzentren. Grüner Malachit, blauer Azurit, Hämatit oder Pyrit gehören beispielsweise zu den seltenen Exemplaren mit einer Eigenfarbe.

Geringe Spuren an Fremdstoffen führen jedoch nur zu einer "Fremdfarbe", sodass der Abrieb des Minerals ohne ausreichende Farbzentren, eine weiße Strichfarbe zeigt. Tatsächlich sind die meisten Minerale (z. B. Quarze wie Amethyst, Chalcedon, Achat) durch eine Fremdfärbung charakterisiert, ebenso wie die meisten Farbvarietäten eines Minerals. Deshalb erweist sich die Strichfarbe als ein wichtiges Bestimmungsmerkmal bei der Einordnung der vielfältigen Gesteine und Minerale.

Freie Elektronen im Kristallgitter

Wenn radioaktive Strahlung während der Bildung eines Minerals auf das entstehende Kristallgitter einwirkt, werden vereinzelte Elektronen aus dem Atom herausgeschleudert und an anderer Stelle wieder angelagert. Da eine Rückkehr an den ursprünglichen Ort nach der Kristallisation nicht mehr möglich ist, entstehen durch die "freien Elektronen" Farbzentren, die Lichtenergie besonders leicht absorbieren. Bei einer hohen Absorption des einfallenden Lichts erscheint das Mineral dann dunkelbraun bis fast schwarz (z. B. Rauchquarz). Da die durch "freie Elektronen" entstanden Farbzentren im Mineral nur gering vorkommen, ist die Strichfarbe immer weiß, was auf eine "Fremdfarbe" hinweist. Allerdings kann man oft durch Erhitzen diese Färbung leicht zerstören, da die freien Elektronen in der künstlich in Schwingung gebrachten Kristallstruktur an ihren ursprünglichen Platz zurückkehren können und sich so die Farbzentren auflösen.

Farbige Lichtreflexe durch strukturelle Unterschiede

Weitere Möglichkeiten für die Entstehung einer Färbung liegen in der jeweiligen inneren Struktur eines Minerals. Hier können  verschiedene, mikroskopisch feine Strukturen, Fasern, Risse, Lamellen oder Spalten zu einer individuellen Lichtbrechung führen, die dann einen entsprechenden Farbeindruck hinterlassen. 

Der sogenannte "Tyndall-Effekt" (nach dem irischen Physiker "John Tyndall") entsteht beispielsweise, wenn an Fasern oder Tröpfchen im mikroskopischen Bereich eine Lichtstreuung stattfindet. Dadurch wird der Lichtstrahl in seine Lichtfarben zerlegt, wobei in den meisten Fällen der Rotanteil dabei absorbiert und der Blauanteil reflektiert wird (z. B. blauer Chalcedon).

Kügelchen-Struktur

Die innere Struktur aus Silicium-Kügelchen bei Opalen ist ein weiteres Beispiel, bei dem die Lichtreflexionen an den mikroskopisch kleinen, gewölbten Kugeloberflächen zu einem spektakulären Farbenspiel beitragen. Opale gelten mit dieser einzigartigen, schwer einzuordnenden Struktur als "quasi-amorph" und sind somit eine Besonderheit unter den Schmuck- und Edelsteinen. Ihr weltberühmtes, schillerndes Farbenspiel (Opalisieren) ist namengebend auch für andere Gegenstände mit einer optisch "opalisierenden" Oberfläche. "Opaleszenz" hingegen zeigt nur eine durchscheinende, milchige Farbigkeit.

Lamellen-Strukturen

Bei Labradorit oder Mondstein sind wiederum feine Lamellen-Strukturen für die Lichtbrechung und Reflexionen verantwortlich, sodass bunte bzw. blaue Lichtspiele erscheinen. Diese Schmuck- und Heilsteine gehören beide in die Feldspat-Familie, doch nur Labradorit entfaltet ein charakteristisches Farbenspiel an seinen Spaltflächen. Diese schillernden Farbreflexe unterscheiden sich vom erwähnten Opalisieren und können ebenso spektakulär sein, dass man den Begriff "Labradorisieren" geprägt hat.

Farbeindrücke durch feste Einschlüsse

Die letzte Möglichkeit für die Entstehung eines farbigen Minerals liegt in festen, flüssigen oder gasförmigen Einlagerungen, die als Einschlüsse im Mineral auftreten können. Auch sie können die Lichtbrechung beeinflussen und entsprechend verändern. Ein Beispiel sind orientiert eingelagerte, winzige Rutil-Nadeln, die in einigen Schmuck- und Edelsteinen für einen seltenen Lichtbrechungseffekt sorgen, der sich durch Katzenaugen- oder Sternbildungen (Asterismus) auszeichnet. Die Schmuck- und Heilsteine "Stern-Rubin", "Stern-Saphir" oder "Stern-Rosenquarz" sind beispielhaft für diese Effekte.

Gaseinschlüsse bringen Farbe ins Spiel

Fein verteilte Gaseinschlüsse sorgen ebenfalls für eine außerordentliche Brechung und Streuung des Lichts, sodass beispielsweise bei dem schwarzen Vulkanglas "Obsidian" ein Silber- oder Goldschimmer (Seidenglanz-Obsidian) entsteht. Hier sind feinste Einschlüsse aus Gasbläschen für eine verändernde Reflexion verantwortlich, denn das amorphe Naturglas besitzt zwar zahlreiche Fremdstoffe, aber keine innere Kristallstruktur, an der sich das Licht gut streuen könnte. Daher wird das Licht oft gänzlich absorbiert und eine schwarze Färbung entsteht, die jedoch trotzdem im Inneren des erstarrten Naturglases charakteristische Fließstrukturen in verschiedenen Grauschattierungen erkennen lässt. Wenn jedoch nach dem sehr schnellen Erstarren der Schmelze Gasbläschen im amorphen, vulkanischen Gesteinsglas verbleiben, kann sich nach dem Schleifen ein seidiger Schimmer zeigen.

Wassertröpfchen für den Regenbogen

Bunte Regenbogenfarben entstehen wiederum, wenn ein Obsidian von kleinsten Wassereinschlüssen durchsetzt ist. Diese wirken wie ein Prisma oder wie die Regentropfen des Regenbogens und spalten den einfallenden Lichtstrahl in seine Spektralfarben, sodass bunte Lichtreflexionen auf der schwarzen Oberfläche eines "Regenbogen-Obsidians" entstehen können. 

Alle Beispiele zeigen eindrucksvoll, dass die unterschiedlichen Farberscheinungen der Minerale nicht das Resultat besonderer Reinheit oder Makellosigkeit sind, sondern ausgerechnet durch ihre "Unvollkommenheit" entstehen. Einlagerungen von Fremdstoffen, Einschlüsse, Anomalien in der Gitterstruktur bringen den optischen Farbreiz hervor, der uns Menschen schon immer fasziniert und zu Besitzansprüchen reizt.

"Mister Right" – der "richtige" Stein

Unsere aktive Suche nach dem Stein, der alle unsere Probleme löst, kann nicht gelingen. Kein Stein in diesem Universum kann das leisten. Wir selbst sind dafür verantwortlich, dass sich in unserem Leben etwas ändert, wenn wir dies wünschen. Da man sich jedoch bei einer mentalen Weiterentwicklung oft selbst mit der eigenen, aufgestauten Gefühlswelt im Weg stehen kann, bieten sich verschiedene Heilsteine an, die uns möglicherweise etwas "auf die Sprünge" helfen können.

Auf der Suche nach einem "Hilfreichen Stein" gibt es allerdings doch einige Kriterien, wenn eine intuitive Entscheidung eher schwerfällt. Ob dabei die Qualität der Heilsteine mit einer möglichen Wirkung eng in Verbindung steht, kann man nur durch die Erfahrung aus der Praxis beantworten. So müsste ein teurer, exzellent geschliffener Diamant oder Saphir wirkungsvoller sein, als beispielsweise ein einfacher Malachit, den man als Trommelstein an einem Lederband um den Hals trägt.

Fakt ist allerdings, dass es zur Zeit noch keine wissenschaftlichen Beweise gibt, die eine heilsame oder gesundheitsfördernde Wirkung der Heilsteine bestätigen. Ganzheitliche Forschungen, Tests und Untersuchungen zu diesem Thema sind noch reine "Zukunftsmusik". Somit bleibt jeder seines Glückes Schmied und muss selbst testen, was eventuell Sinn macht. Vorab kann man jedoch auf die Erfahrungswerte der modernen Steinheilkunde und Traditionellen Chinesischen Medizin zurückgreifen, die auch teilweise auf eine lange Tradition und ein über Generationen überliefertes Wirkspektrum verweisen. 

Qualitätsmerkmale

Die Qualität eines Edel-, Schmuck- oder Heilsteins lässt sich  oft schon mit dem bloßen Auge erkennen. Charakteristische, optische Bestimmungsmerkmale wie Transparenz, Farbintensität und Reinheit weisen hier den Weg.

Beispiele für Transparenz und Reinheit

Ein klarer Bergkristall zeigt generell eine stärkere Wirkung als milchige Exemplare. Dafür haben letztere Heilsteine eine sanftere Ausstrahlung, was sehr sensiblen Personen entgegen kommt.

Transparente Edelsteine, wie blauer Saphir, roter Rubin oder grüner Smaragd, ohne Einschlüsse besitzen eine hohe Reinheit und sind deshalb auch besonders teuer. Sicherlich sind diese lupenreinen Exemplare immer wirkungsvoller als verunreinigte oder gar opake (lat. undurchsichtig, nicht durchscheinend) Schmuck- und Heilsteine. Allerdings bleibt auch bei verunreinigten und undurchsichtigen Trommelsteinen genügend charakteristische Ausstrahlung erhalten, sodass sie sich ebenso als kostengünstigere Heilsteine eignen.

Intensive Farbe oder Pastelltöne

Auch die Farbintensität eines Minerals beeinflusst die Ausstrahlung des späteren Edel-, Schmuck- und Heilsteins. Dabei sind kräftige Farben immer effektiver als schwache oder gar schmutzige Färbungen mit einem hellgräulichen Schleier. Trotzdem zeigt sich auch hier, dass in einer therapeutischen Anwendung nicht zwangsläufig nur ein perfektes, teures Exemplar Wirkung zeigt. Auch wenn man sich im Idealfall ein kräftiges Smaragdgrün, feuriges Rubinrot oder königliches Saphirblau wünscht, so können auch weniger attraktive Farben durchaus sehr wirkungsvoll sein. Denn für manche Menschen können sehr intensive Farben auch zu überwältigend sein. Wer beispielsweise eine zarte Rosa-Sphäre braucht, ist nämlich bei einem blutroten Rubin nicht gut aufgehoben.

Manipulationen an Schmucksteinen

Um eine möglichst ursprüngliche Grundschwingung eines Minerals zu erhalten, sollten man darauf achten, dass man möglichst kein manipuliertes Exemplar erwirbt. Übliche künstliche Eingriffe sind hier das Erhitzen, Bestrahlen und ein gezieltes Einfärben der zukünftigen Schmucksteine. Überzüge aus beispielsweise Kunststoff oder Wachs und das Auffüllen natürlicher Risse durch glasähnliche Substanzen dienen außerdem zur Stabilisierung. So wird der Schmuckstein nicht nur optisch attraktiver, sondern auch mechanisch widerstandsfähiger im Gebrauch.

Schmuck- oder Heilstein?

Was der optischen Verschönerung und Gebrauchsfähigkeit dient, erleichtert natürlich der industriellen und handwerklichen Schmuckherstellung die Verarbeitung. So ist beispielsweise die Gefahr der Beschädigung beim Einfassen der Edel- und Schmucksteine in Metallzargen verringert. 

Allerdings zerstören die verschiedenen Eingriffe in das jeweilige Mineral-Gefüge die natürliche Ausstrahlung des Schmucksteins, sodass die eigentliche Information im Kristallgitter gelöscht und durch neue, Stein untypische "Schwingungen" ersetzt wird. Deshalb ist ein schlichter Trommelstein oder Rohkristall manchmal die bessere Wahl, wenn man Heilstein-Ambitionen in sich trägt.

Übrigens:

Wer sich nicht vorstellen kann, dass sich die charakteristische Ausstrahlung, und damit auch die ursprüngliche Information eines Gesteins oder Minerals verändern lässt, sollte sich kurz mit der Datenspeicher-Technik befassen. 

Auch wenn die Funktionsweise der Heilsteine wissenschaftlich nach wie vor schwer angezweifelt wird, so ist die Nutzung von beispielsweise Quarzen in der Datenspeicher-Technik als Datenträger für digitale Daten inzwischen allerseits anerkannt und gebräuchlich. Auf diesen Quarz-Datenträgern lassen sich Daten für die "Ewigkeit" speichern. Diese Tatsache lässt tief blicken und kratzt wahrscheinlich nur an der Oberfläche der Möglichkeiten.

Trotz alledem:

Wer jedoch einfach nur ein schönes Schmuckstück sucht, sollte sich nicht von einem Kauf abhalten lassen, denn auch das Gefühl von Schönheit wirkt sich wohltuend auf unsere Psyche aus. Ein feurig roter Edel- und Schmuckstein beispielsweise zeigt immer auch allein durch seine Farbe eine belebende Wirkung. Außerdem stärkt die Farbe "Rot" das Selbstbewusstsein, wenn man verhindern will, dass man ständig übersehen wird. 

Deshalb sollte man sich selbst unbedingt eine Freude machen, wenn der therapeutische Nutzen nicht im Vordergrund steht... Und Edelsteine sind zusätzlich eine attraktive Geldanlage, vorausgesetzt man kauft sie mit Zertifikat im Fachhandel.

Größe eines Minerals

Besonders attraktive Edel- und Schmucksteine sind selten, objektiv gesehen, groß. Hier misst man die Größe an dem weltweit bekannten Vorkommen. Diamanten beispielsweise erreichen selten die Größe und gleichzeitig auch makellose Reinheit des Bergkristalls, der weitaus häufiger in einer guten Qualität und Größe auf dem Markt zu finden ist. 

Allerdings ist die Größe eines Minerals für eine therapeutische Anwendung schon wesentlich, denn die Ausstrahlung und Reichweite nehmen nämlich mit seiner Masse zu. So kann beispielsweise eine größere Bergkristall-Gruppe oder violette Amethyst-Druse die Schwingung eines ganzen Raumes beeinflussen und verändern. Dazu ist ein einzelner kleiner Amethyst-Kristall oder Bergkristall-Trommelstein nicht in der Lage.

Meditation und Energieräume

Wer gerne während einer Meditation einen Stein meditativ betrachten möchte, sollte deshalb ein größeres Exemplar wählen, damit die Ausstrahlung weit genug reicht. Dasselbe gilt auch für Räume, deren energetische Ausstrahlung ein "Upgrade" benötigt. 

Geoden (Drusen, Mandeln) und große Kristalle sind dafür besonders gut geeignet. Aber auch Steinobjekte und wertvolle Gesteinsskulpturen aus beispielsweise Jade kommen in Frage. Es ist gewiss kein traditioneller Dekorationsschnickschnack, wenn ein großes, steinernes Kunstwerk aus Jade den Chinarestaurant-Besucher am Eingang begrüßt. Der glücksbringende, grüne Jade hat hier eine ganz klare Funktion.

Erscheinungsform und Verarbeitung

Die individuelle Erscheinungsform eines Minerals und seine entsprechende Verarbeitung kann die Intensität der Energie des späteren Edel-, Schmuck- oder Heilsteins ebenfalls beeinflussen und unter Umständen sogar wesentlich verändern. Deshalb ist es wichtig, dass man alle Heilsteine nach ihrer energetischen Ausrichtung einsetzt.

Natürliche Kristalle und geschliffene Steine

Naturgemäß strahlen beispielsweise kantige Kristallformen an ihren Spitzen aus, während unregelmäßige Splitter ihre Schwingungen in verschiedene Richtungen streuen. Sobald ein Kristall oder Gestein durch Schleifen oder Trommeln eine oberflächenglättende Formveränderung erfährt, verändert sich auch die energetische Ausstrahlung. 

Bei beispielsweise Kugeln oder Trommelsteinen ergibt sich eine gleichmäßige, sanftere Ausstrahlung in alle Richtungen, weshalb sie sich besonders gut für eine Verwendung als Handschmeichler oder Massage-Stein (Gua Sha) eignen. Ein dauerhaftes Tragen direkt auf der Haut ist bei gebohrten Trommelsteinen möglich, kantige Kristalle trägt man dagegen besser über der Kleidung (Verletzungsgefahr!). 

Verwendung eines Heilsteins

Allgemein sollte man beim Kauf eines Heilsteines, neben den optischen Reizen, immer auch den Verwendungszweck berücksichtigen. Denn manchmal spricht uns beispielsweise ein Mineral an, das wir bei unseren alltäglichen Pflichten gut gebrauchen können, das aber als "Schlafstein" völlig ungeeignet ist.

Um dieses Kriterium gut zu verstehen, bietet sich der Amethyst als leuchtendes Beispiel an, denn hier spielt die Farbauswahl eine wesentliche Rolle. Dieser Quarz ist nämlich je nach Farbe in gegensätzlichen Bereichen einsetzbar. 

Dunkler Amethyst

Auch wenn seine Farbe eine große Anziehungskraft besitzt, so hat ein dunkelvioletter Amethyst nichts im Schlafzimmer verloren, denn seine intensive, energetische Ausstrahlung lässt vor allem sensible Personen nicht zur Ruhe kommen. Dafür kann er jedoch am Tage hilfreich bei der Senkung von zu hohem Blutdruck sein. Lokal aufgelegt, soll die dunkelviolette Varietät Verspannungen lindern, aber auch bei der Reinigung der Haut (Edelstein-Wasser) helfen. 

Heller Amethyst

Heller bis fast klarer Amethyst hingegen soll uns dabei unterstützen, immer wiederkehrende Träume endlich zu verarbeiten, um schließlich auch einen besseren Schlaf zu finden. Diese fliederfarbenen Exemplare eignen sich somit bestens als "Schlafsteine". Ein heller Amethyst-Kristall auf dem Nachttisch oder ein Trommelstein unter dem Kopfkissen macht hier also durchaus Sinn. Außerdem soll die helle Varietät ebenfalls die Haut unterstützen und schmerzlindernd bei Kopfschmerzen wirken, aber auch die Lunge und Nerven stärken.

Bekannte Heilsteine und ihre Wirkung


Das Feld der Heilsteine ist so groß, dass man schon tiefer eintauchen muss, um ihr weites Spektrum zu erfassen. Trotzdem sollen an dieser Stelle einige bekannte und beliebte Heilsteine exemplarisch erwähnt werden, die bis heute therapeutische Verwendung finden. Teilweise greift die moderne Steinheilkunde auf eine lange Tradition dieser Heilsteine zurück, aber auch neuere Ergebnisse in der Nutzung sorgen für Aufmerksamkeit. 

Die Wirkung dieser ausgewählten Heilsteine wird hier nur sehr reduziert beschrieben, um natürlich ein weiteres Interesse zu wecken.

Amethyst ist ein schützender Ruhepol.

Aquamarin bringt vorausschauende Gelassenheit.

Bergkristall klärt die Gedanken.

Bernstein steht für Lebensfreude.

Diamant zeigt Charakterstärke.

Granat stärkt die Ausdauer in Krisenzeiten.

Heliotrop lässt die Energie fließen. 

Jaspis fördert die Gedächtnisleistung.

Mondstein macht empfänglich. 

Saphir stärkt die Nerven.

Diese Liste könnte natürlich noch viel länger sein, denn weitere bekannte Heilsteine besitzen ebenso eine erstaunliche Ausstrahlung. 

Dazu gehören Achat, Amazonit, Apatit, Aventurin, Azurit, Beryll, Blauquarz, Calcit, Chalcedon, Chalkopyrit, Chrysokoll, Chrysopras, Citrin, Dolomit, Dumortierit, Epidot, Flint, Fluorit, Gagat, Halit, Hämatit, Hornblende, Jadeit, Kunzit, Labradorit, Lapislazuli, Larimar, Magnesit, Malachit, Obsidian, Olivin, Onyx, Opal, Pyrit, Rauchquarz, Rhodonit, Rosenquarz, Rubin, Sardonyx, Serpentin, Smaragd, Sonnenstein, Spinell, Sugilith, Tigerauge, Tigereisen, Topas, Turmalin, Zirkon...

Wer mehr erfahren möchte, kann sich auf den Seiten der einzelnen Edel-, Schmuck- und Heilsteine genauer informieren. Dort werden nicht nur die Wirkungsweisen aus der Sicht der westlichen Steinheilkunde und östlichen TCM genauer beschrieben, sondern auch andere wissenswerte Informationen kommen hier zum Zug.

Anwendungsmöglichkeiten in aller Kürze

Da Gesteine und Mineralien in einer großen Formenvielfalt auf dem Markt erscheinen, soll die folgende Einteilung für Unkundige eine kleine Orientierungshilfe bieten. Rohsteine, Geoden (Drusen, Mandeln), Scheiben (Querschnitte), geschliffene und getrommelte Steine, aber auch in Edelmetall gefasste Edel- und Schmucksteine zeigen ihre Wirkung. 

Doch wie kann man sie anwenden?

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Rohsteine und Geoden

Viele fragen sich vielleicht, was den Unterschied zwischen Rohsteinen und bearbeiteten Schmucksteinen ausmacht, außer der veränderten Optik natürlich. Energetisch gesehen, besitzen Rohsteine und größere Geoden wie Drusen und Mandeln eine starke, ursprüngliche Ausstrahlung, die durch keine künstlichen Eingriffe des Menschen verändert wurde. Deshalb eignen sie sich für therapeutische Zwecke am besten. Damit Rohsteine ihre Energie auf den Körper übertragen können, sollte man sie gezielt auf betroffene Körperregionen oder geeignete Energiepunkte (Chakras) legen. 

"Raum-Schönheiten"

Handelt es sich jedoch um größere, ungeschliffene Rohsteine oder Kristalle , gestaltet sich eine körperliche Anwendung eher schwierig. Dafür "jubiliert" der entsprechende Raum, in dem diese Schönheiten ausgelegt oder aufgestellt sind. Um ein Vielfaches höher ist allerdings die Ausstrahlungskraft einer attraktiven, großen Amethyst-Druse oder Bergkristall-Gruppe, die man in Wohn- oder Arbeitsräumen aufstellen kann. Sie sind kleine "Kraftwerke", die sogar die ganze Atmosphäre eines Raumes verändern können. Geeignete Plätze zum Aufstellen sind Schreibtische, Nachttische, Wohnzimmer-Vitrinen oder besondere Lieblingsplätze, an denen man sich oft aufhält. 

Wohn-, Arbeits- und Ruheräume

Amethyst-Drusen oder Bergkristall-Gruppen sind ideal für Gemeinschafts- und Arbeitsräume, denn hier darf die Energie kräftig sprudeln und arbeitsame Harmonie verbreiten. Aber auch Objekte oder Skulpturen aus Jade eignen sich bestens für Arbeitsräume, in denen man eine spielerische Kreativität zur Ideenfindung benötigt. Gleichzeitig hält Jade die heute so geliebte Work-Life-Balance aufrecht.

Im Gegensatz dazu kann man Ruhe- und Schlafplätze mithilfe von Rohsteinen oder Objekten aus beispielsweise Dolomit, Magnesit, Rauchquarzhellem Amethyst, Chrysopras oder Aventurin energetisch in Oasen verwandeln, in der das Entspannen leichter fällt.

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Trommelsteine und Donuts

Kleinere Schmuck- und Heilsteine hingegen lassen sich als gebohrte Trommelsteine oder flache Donuts jederzeit nah am Körper tragen, so dass sie ihre Wirkung auch im Alltag überall intensiv entfalten können. Manche Heilsteine haben haptisch interessante, ergonomische Formen, die wunderbare Daumen- oder Handschmeichler ergeben. Allgemein sind geschliffene bzw. getrommelte und polierte Schmucksteine bis heute immer noch traditionelle Glücksbringer, die man als Talisman gerne dauerhaft bei sich trägt.

Hier ist oft der direkte Hautkontakt wichtig, damit man die verändernden Schwingungen des Heilsteins wahrnehmen kann. Aber auch über der Kleidung kann beispielsweise ein besonders schöner, orangefarbener Karneol-Donut an einem Leder- oder Textilband seine recht starke Wirkung zeigen, außerdem kann man ihn zusätzlich ab und zu in die Hand nehmen.

Schmucksteine in Edelmetall gefasst

Steine mit heilender Wirkung gehören oft auch zu den Schmuck- oder gar Edelsteinen, wie beispielsweise Smaragd, Rubin, Topas, Opal oder Diamant. Diese besonderen Kostbarkeiten mit hoher Qualität werden einem wertsteigernden Schleifprozess unterzogen, nach dem die besonderen optischen Eigenschaften des jeweiligen Edelsteins erst richtig zur Geltung kommen.

Geschmeide mit Wirkung

Meistens landen kunstvoll geschliffene Edelstein-Schönheiten in industriell angefertigten Schmuckstücken, manchmal aber auch in Unikaten, die in individueller Handarbeit entstehen. Diese wertvollen Kreationen eignen sich selten für den täglichen Gebrauch, haben aber aufgrund ihrer Materialzusammenstellung oft eine ganz besondere Ausstrahlung. Denn hier stoßen Edelsteine auf Edelmetalle, die ihrerseits ebenfalls auf den menschlichen Körper ausstrahlen. Trotzdem ist hier die Hauptambition für den Kauf meistens das schmückende Statussymbol und die hoffentlich wertsteigernde Geldanlage, die man besser im sicheren Safe lagert. 

Erschwingliche Schmuckstücke

Aber auch nicht ganz so kostenintensive Schmucksteine wie beispielsweise Aquamarin, Turmalin, Citrin, Mondstein, Bergkristall oder Amethyst sind in der Schmuckherstellung gern gesehene Farb- und Lichtblicke. Denn sie sind für die meisten Interessierten finanziell erschwinglicher und haben ihre ganz eigenen, schmückenden Reize. Je nach Wert und Farbe der Steine fasst man sie oft ebenfalls in edle Metalle, wie Silber, Weiß-, Gelb- oder Rotgold. Hochwertige Goldschmiedearbeiten dienen vorrangig dem schmückenden Aspekt für besondere Gelegenheiten oder aber auch als Wertanlage für den sicheren Tresor.  Dagegen kann ein Mondstein- oder Aquamarin-Anhänger, ein Amethyst- oder Bergkristall-Ring sowie eine Citrin- oder Turmalin-Kette jederzeit im Alltag auftauchen, wenn man Lust dazu hat. Die jeweilige Metall- und Heilstein-Schwingung kann sich auch hier am besten bei direktem Hautkontakt entfalten.

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Gold oder Silber?

Neben der spezifischen Schwingung der Edelsteine, bringen allerdings auch die verwendeten Edelmetalle ihre ganz eigene Ausstrahlung mit. So kann ein Heilstein in Gold gefasst ein anderes Gefühl beim Tragen vermitteln, als der gleiche Stein in einer silbernen Umgebung.

Gold hat eine erwärmende, stärkende Wirkung, die eine triste Umwelt in einem schöneren Licht erscheinen lässt. Eher depressive, unsichere oder unzufriedene Personen können von einer Goldfassung profitieren.

Silber hingegen wird beispielsweise gerne für Mondsteine verwendet. Dies hat nicht nur einen optischen Grund. Wie die genannten Steine, steht auch Silber unter anderem mit den Mondzyklen in enger Verbindung. Das Edelmetall soll die Fruchtbarkeit fördern und kühlend, sowie desinfizierend, antibakteriell und schmerzlindernd auf seine Umgebung wirken. Ein Silberstück konnte beispielsweise in den Zeiten vor "Pasteur und Kühlschrank" die Haltbarkeit von Milch verlängern.

Somit dürfte eine Vorliebe für Gold oder Silber sicherlich nicht nur eine optische Wahl sein, denn unser Bauchgefühl entscheidet immer zugunsten der individuell besten Option.

Photo by Marita Kavelashvili

Heilsteinwasser

Wer sein Trinkwasser mit Edel- oder Heilsteinen beleben möchte, kann traditionell geeignete Trommel- oder Rohsteine dazu nutzen. Neuerdings sind aber auch hygienische, sogenannte "Edelsteinstäbe" auf dem Markt, die leicht zu handhaben sind und vor Splittern und Verunreinigungen im Wasser schützen. Besonders attraktive Wasserkaraffen besitzen spezielle Kammern, in denen ebenfalls Wassersteine eingearbeitet sind. Da man nicht alle Mineralien für diesen Zweck verwenden kann, sollte man sich unbedingt genauer zu diesem Thema informieren.

Spezielle "Wassersteine" wie beispielsweise Amethyst, Bergkristall oder Rosenquarz geben ihre "Schwingung" an die informationsspeichernden Wassermoleküle weiter, so dass sich die Wirkung auch innerlich auf Mensch und Tier überträgt. Ebenso sind Waschungen der Haut und Haare sowie feuchte Umschläge mit Edel- oder Heilsteinwasser mögliche Anwendungsbeispiele.

Heilsteine für Hund, Katze und Co.

Um es gleich vorwegzunehmen, auch bei unseren tierischen Begleitern gibt es keine fundierte, wissenschaftliche Erklärungen oder Beweise für die heilende Kraft der Edel- und Heilsteine. Trotzdem glauben viele Menschen an die besondere Kraft der Steine und hoffen auf eine Linderung auch bei ihren Haustieren, denn alte Aufzeichnungen berichten nicht nur von einer Heilwirkung auf den Menschen.

Placebo-Effekt ausgeschlossen!?

Sicherlich spielen beim Menschen oft der Glaube und das Vertrauen in die heilende Energie der Steine eine wichtige Rolle (Placebo-Effekt). Doch dies trifft auch auf andere Zusammenhänge zu, und selbst die moderne, pharmazeutische Medizin kann einen Placebo-Effekt bei ihren Präparaten nicht ausschließen.

Es stellt sich jedoch die Frage, ob dieser Gesichtspunkt auch bei unseren Haustieren gilt. Denn ähnlich, wie bei kleinen Kindern, denen noch das Verständnis fehlt, können Auswirkungen der jeweiligen Heilsteine beobachtet werden, ohne dass ein besonderer "Glaube" daran geknüpft wurde. Auch wenn die einzigartige Wirkung der Heilsteine durch die jeweiligen Farben, Formen und die enthaltenen Mineralien erklärt wird, so liegt das Wissen um die verschiedenen Einflüsse auf den Organismus von Erwachsenen und Kindern sowie mögliche Wirkmechanismen noch größtenteils im Dunkeln.

Geringe Erfahrungswerte bei Tieren und Pflanzen

Tierfreunde suchen inzwischen auch für ihre Vierbeiner nach einer gut verträglichen Möglichkeit bestimmte Beschwerden zu lindern oder zu bekämpfen. Experimentierfreudige berichten von ihren guten Erfahrungen mit einzelnen Heilsteinen und den unterschiedlichen Wirkungen auf Hunde, Katzen und andere Zucht- und Haustiere (z. B. Kaninchen, Pferde...).

So sollen beispielsweise bestimmte Heilsteine tatsächlich Hunde von Zecken befreien und dabei helfen, diese kleinen Quälgeister erfolgreich abzuwehren. Für diesen Zweck sind inzwischen Bernstein-Halsbänder auf dem Markt erhältlich, die unsere tierischen Freunde vor Ungezieferbefall schützen, aber auch trauernde Tiere aufmuntern sollen. Allerdings ist dieser Bereich auch in der Steinheilkunde kaum erforscht, sodass man viele Heilsteine erstmals an Haustieren therapiebegleitend erprobt. 

Heilsteinwasser in der Tränke 

Einige Tierheime scheinen aufgeschlossen gegenüber dem Heilstein-Trend zu sein, denn hier kommt Heilsteinwasser teilweise bei Heimtieren zum Einsatz. Gerade in dieser oft angespannten Zwangslebensgemeinschaft soll die beruhigende Wirkung einiger Heilsteine über das Trinkwasser das alltägliche Leben in Gefangenschaft erleichtern. Beispielsweise Achate oder Amethyst sind hier mögliche Wassersteine, aber in diesem Bereich gibt es noch viel Experimentelles zu tun.

Was Mensch und Tier nicht schadet und sogar gut tut, kann auch für die Pflanzenwelt nicht falsch sein. So denken sich einige Pflanzenliebhaber und verwenden Heilsteinwasser als exklusives Gießwasser, das sich wachstums- und gesundheitsfördernd auf selbst kränkliche Pflanzen auswirken soll. 

Heilstein-Massagen

Viele Menschen lieben entspannende Massagen mit geeigneten Heilsteinen, wieso sollten also nicht auch Tiere diese Anwendung genießen? Bei besonders unruhigen, tierischen Kandidaten hat man tatsächlich schon verschiedene Versuche unternommen und eine Heilstein-Wirkung bei Pferden festgestellt. In diesem Zusammenhang ist vor allem der blaue Lapislazuli (Flecklapis) zur Harmonisierung und Kontrollfindung bei überängstlichen und schreckhaften Pferden im Gespräch. Aber auch hier ist noch viel Spielraum für Versuche mit Heilsteinen offen.

Heilstein-Pflege muss sein!

Wer sich noch nie mit dem Thema "Heilsteine" beschäftigt hat, dem erscheint die Vorstellung, dass man Heilsteine von Zeit zu Zeit "entladen" bzw. "aufladen" muss, sicherlich seltsam. Tatsächlich sollte man Heilsteine jedoch regelmäßig pflegen, damit sie weiterhin ihre spezifische Ausstrahlung verströmen können. Für eine oberflächliche Reinigung ist bei den meisten Heilsteinen eine Dusche unter lauwarmem Wasser ausreichend, eine energetische Verschmutzung hingegen benötigt eine weitere Maßnahme.

Warum sollte man Heilsteine "entladen"?

Wenn ein Heilstein therapeutisch intensiv genutzt oder regelmäßig tagelang getragen wird, nimmt er mit der Zeit Energien auf, die mit seiner ursprünglichen Ausstrahlung wenig zu tun haben. Deshalb muss man ihn je nach Nutzung ein- bis zweimal im Monat oder in der Woche entladen. Das "Entladen" soll überflüssige oder gar negativ wirkende Energien wieder entfernen, die das Mineral aus der Umgebung oder durch die Anwendung am Körper "aufgefangen" und gespeichert hat. Diese ungewollten Energiedaten sollen sich schließlich nicht von einem Datenträger (Stein) auf den anderen (Mensch, Tier, Pflanze) weiter übertragen. Nach dieser energetischen Reinigung kann der Heilstein schließlich wieder zum Einsatz kommen.

Um Edel- und Heilsteine zu entladen, bieten sich unterschiedliche Möglichkeiten an. Die einfachste Option ist fließendes Wasser, allerdings ist diese Methode nicht für wasserempfindliche Exemplare geeignet. Über die verschiedenen Vorgehensweisen herrscht außerdem teilweise keine Einigkeit.

Fließendes Wasser

Alle Steine, die keine Eisenspuren oder Glimmer enthalten, kann man ganz einfach für rund eine Minute unter fließendem Wasser (ohne Seife o.ä.) abspülen. Dabei geht die überflüssige Energie in das Wasser über und der Heilstein ist wieder bereit für eine "positive Neuladung". Bei einer oberflächlichen Verschmutzung kann man, wenn notwendig auch zeitgleich vorsichtig mit einer weichen Bürste Staubreste aus den Ritzen des Heilsteins entfernen. Danach tupft man ihn mit einem weichen Baumwolltuch trocken oder lässt ihn einfach an der Luft trocknen, wenn das Reinigungswasser kalkfrei war.

Ein "Hämatit-Bad"

Bei kleineren Edel- und Heilsteinen, die man nicht mit Wasser entladen kann, weil sie beispielsweise Eisen enthalten, bietet sich ein sogenanntes trockenes "Hämatit-Bad" an. Dabei sollten die Heilsteine etwa 16 Stunden in einer Glasschale verweilen, die mit kleinen, rohen oder getrommelten Hämatit-Steinen gefüllt ist. 

Bei größeren Exemplaren kann sich das "Bad" auch auf bis zu 24 Stunden ausweiten, dann legt man den Heilstein am besten einen ganzen Tag samt der Nacht "schlafen". Der einzige Nachteil dieser Methode ist jedoch, dass ebenso die Hämatit-Steine des "Bades" in regelmäßigen Abständen eine Entladung benötigen. Als Eisenoxid ist allerdings auch Hämatit nicht unbedingt sehr wasserverträglich und sollte deshalb nur kurz abgespült werden.

Die Kühlschrank-Methode

Einige legen ihre persönlichen Heil- und Glückssteine zum Entladen einfach von Zeit zu Zeit in den Kühlschrank. Edel- und Heilsteine geben ihre Energie zwar in Form von Wärme ab, die Entladung im Kühlschrank ist aber trotzdem nur sehr oberflächlich. Außerdem können ungewollte, fremde Informationen durch die Kälte im Stein gespeichert zurückbleiben, weshalb diese Methode keine Option für Fachleute ist.

Die große Reinigungsaktion nicht vergessen!

Damit Heilsteine ihre Wirkung immer gut entfalten können, muss man sie nicht nur in regelmäßigen Abständen entladen, sondern auch regelmäßig von verbliebenen Restinformationen reinigen. Nach Möglichkeit sollte diese "Reste-Reinigen" der Steine immer direkt nach dem Entladen erfolgen, damit unerwünschte Informationen gänzlich entfernt werden.

Nach dem Kauf eines Heilsteins und vor der ersten Anwendung ist diese Reinigung immer ganz besonders wichtig, damit die "Handelsgeschichte" im energetischen Feld verschwinden kann. Später reicht eine gründliche Reinigung einmal im Monat aus, für die es vier Möglichkeiten gibt. Je nach Lehrmeinung und kulturellem Hintergrund verwendet man Salz, Amethyst-Drusen, Räucherwerk oder Klänge (Klangschalen).

Reinigung mit Salz

Die bekannteste Form der Heilstein-Reinigung verwendet Salz (Salzkristalle), das auch kostengünstig ist. Allerdings muss einiges beachtet werden, was diese Methode eher kompliziert macht. Deshalb wird sie inzwischen immer weniger angewandt.

Grundsätzlich verwendet man bei der Reinigung von Heilsteinen ausschließlich Gefäße aus Glas. Gefäße aus Keramik, Metall oder Plastik sind für diese Reinigungsmethode nicht geeignet. Für das "Salzbad" sollte man Wasser mit möglichst wenig Mineralstoffen wählen und bedenken, dass wasserlösliche, eisenhaltige sowie in gold- oder silbergefasste Heilsteine besser nicht mit Wasser in Berührung kommen sollten. Auch Lederbänder leiden unter der Feuchtigkeit, sodass man sie zuvor bei gebohrten Trommelsteinen entfernen muss.

Ein Wasserbad über Salzkristallen

Im ersten Schritt füllt man möglichst unbehandeltes Natursalz in ein Glasgefäß, in das man im zweiten Schritt ein weiteres Glasgefäß mit Wasser stellt. Je nach Dauer der Heilstein-Verwendung folgt nun ein zehnminütiges bis sechs- oder gar zwölfstündiges Wasserbad über Salzkristallen. Dabei ist es wichtig, dass die Steine nicht direkt mit dem Salz in Berührung kommen. Dieser Kontakt würde Heilsteine energetisch schädigen und durch eine zusätzliche chemische Reaktion unbrauchbar machen (z. B. Opale).

Während man das Wasser nach jedem "Badevorgang" wegschüttet, kann man das Salz eine längere Zeit nutzten. Allerdings muss man auch in regelmäßigen Abständen das Salz austauschen. Wie sich hier zeigt, gehört diese Methode nicht zu den einfachen Optionen, denn vieles bleibt dem individuellen Empfinden überlassen. So bleiben die beiden Fragen, wie lange der Stein ins "Bad" muss und wie oft dieselbe Salzration verwendet werden kann, ziemlich offen.

Kraftwerk "Amethyst-Druse"

Auf den ersten Blick ist diese Möglichkeit der Heilstein-Reinigung sicherlich die kostspieligste, denn Amethyst-Drusen sind im Allgemeinen keine "Schnäppchen". Allerdings im Laufe der Zeit machen sich diese Wunderwerke der Natur auf alle Fälle bezahlt.

Sogenannte Drusen sind Hohlräume im Gestein, an deren Wänden sich im Laufe der Zeit beispielsweise Amethyste gebildet haben. Diese kleinen Höhlen mit Amethyst-Kristallen besetzt, sind hervorragende Orte, um Edel- oder Heilsteine zu platzieren und um sie dort energetisch zu reinigen, aber auch wieder aufzuladen. Dabei macht der hohe Gehalt an Eisen Amethyst so extrem leitfähig. 

Indem sie Informationen und Energien austauschen, entfalten die unzähligen Kristalle der Amethyst-Druse eine enorme Wirkung auf die in ihr liegenden Heilsteine. Ein solcher Prozess kann allerdings bis zu 24 Stunden dauern, trotzdem ist diese Form der Reinigung besonders effektiv und vor allem unkompliziert. Außerdem ist eine Amethyst-Druse für alle Steine geeignet, auch für die wasserempfindlichen Kandidaten unter ihnen. Und nicht zu vergessen... sie verbessern die Energie des Raumes, in dem sie sich befinden!

Photo by Marita Kavelashvili

Reinigender Rauch

Eine weitere Möglichkeit, Heilsteine energetisch zu reinigen, ist der Rauch von Räucherstäbchen. Wer lieber mit Räucherkohle in einen feuerfesten Gefäß arbeiten möchte, kann die glimmende Kohle mit getrockneten Kräutern bestreuen. Geeignet sind beispielsweise Lavendel oder Salbei, die viele sowieso im eigenen Garten oder Topf hegen und pflegen. So können kostengünstig eigene, trockene Kräuter zum Einsatz kommen. Ebenso geeignet und beliebt sind trockene Zedern-Späne und andere "Heilige Hölzer", die ein herrliches Aroma verbreiten.

Fenster auf!

Diese Steinreinigung sollte man entweder bei offenem Fenster oder am besten gleich im Freien durchführen, da Räucherkohle und Räucherwerk natürlich eine starke Rauchentwicklung zeigen. Die Heilsteine selbst sollte man möglichst nah an der Räucherstelle platzieren, sodass der entstehende Rauch die Steine berühren und eine kurze Zeit einhüllen kann. Wenn der Rauch beharrlich nach oben steigt, ist eine feuerfeste Kelle hilfreich, die man direkt in den Rauch hält. Der Vorteil ist, dass man auf diese Weise mehrere Steine gleichzeitig reinigen kann.

Photo by Marita Kavelashvili

Klangreinigung

Weit verbreitet ist diese letzte Option der energetischen Heilstein-Reinigung vor allem im asiatischen Raum, wo Glocken auch in der Form von Klangschalen bis heute eine wesentliche Rolle bei rituellen und religiösen Handlungen spielen. Beispielsweise im traditionellen Zen-Buddhismus kommen Glockenklänge zum Einsatz - zu Beginn, während und am Ende einer gemeinsam gesprochenen Rezitation eines buddhistischen Lehrsatzes. Das Wissen um die Existenz von heilsamen Klängen ist in Ländern wie beispielsweise China, Indien oder Tibet schon seit vielen Generationen in ihren uralten Traditionen verankert. 

Allerdings ist eine explizite Verwendung der Metallschalen im heutigen Sinne nicht nachweisbar, denn ursprünglich waren die flachen Gefäße wohl für den Koch- und Küchenbereich gedacht. Jedoch ihr individueller Klang hat bleibenden Eindruck hinterlassen, auch wenn das erste Anstoßen vielleicht während der Speisezubereitung rein zufällig war.

Klangschalen aus Metall 

Obwohl die Ursprünge metallener Klangschalen in fernöstlichen Ländern wie China, Indien, Tibet, Nepal und Japan liegen, so ist ihr heutiger Gebrauch wohl erst in den 1960er Jahren entstanden, als die New Age Bewegung eine Mischung aus traditionellem, religiösem und esoterischem Gedankengut in der westlichen Welt verbreitete. Für den daraus entstandenen Tourismus in fernöstliche Länder sollen die ersten "Klangschalen" als Verkaufsschlager kreiert worden sein.

Nichts desto trotz - Alles schwingt!

Für eine sanfte Klangreinigung kann man heute nicht nur Klangschalen aus Metall verwenden, die in einer großen Bandbreite erhältlich sind, sondern auch auf sphärisch klingende Glasschalen zurückgreifen. Diese sogenannten "Kristall-Klangschalen" sind inzwischen in der modernen "Klang-Therapie" ein wichtiger Bestandteil, denn dünnes Glas schwingt und klingt natürlich ganz anders als schweres Metall. Menschen ohne Affinität zu Bronze- oder Messingschalen, können so über gläserne Klänge erreicht werden.

Eine reinigende Klanghülle

Da man davon ausgeht, dass auch die gespeicherte, energetische Information im Steingefüge auf die klärenden Schwingungen eines Klanges reagiert, scheint diese Klang-Methode eine weitere Möglichkeit der energetischen Reinigung zu sein. Dabei legt man den Heilstein direkt in das Gefäß und versetzt durch das Anschlagen mit einem Klöppel beide in Schwingung. Der entstehende Ton erzeugt eine "Klanghülle", die einige Minuten auf den Edel- oder Heilstein einwirken kann. In dieser Zeit kann sich die spezifische Frequenz der schwingenden Schale auf den Stein übertragen, wodurch sich die aufgenommenen Fremdinformationen in seinem Inneren auflösen sollen. Eine Klangreinigung gehört angeblich zu den besonders wirksamen Methoden der Steinreinigung, weshalb sie nur alle sechs Monate erfolgen muss.

Das energetische Wiederaufladen 

Damit Heilsteine nach der Entladung und Reinigung wieder ihre volle Wirkung entfalten können, muss man sie zum Abschluss erneut energetisch aufladen. Auch hier gibt es verschiedene Möglichkeiten, die allerdings teilweise nicht sehr effektiv sind.

Das Aufladen durch Wärme

Zu den schwächsten Methoden gehören eindeutig das Anpusten und das Erwärmen des Heilsteins zwischen den eigenen Händen. Hier wird nur sehr wenig Energie generiert, selbst wenn man das Exemplar dabei immer wieder durch Reibung aktiviert.

Öl, Wasser und Sand

Wer schon einmal eine Hot-Stone-Massage genossen hat, weiß, wie wohltuend warme Steine auf der Haut sein können. Dabei erwärmt man die Steine wahlweise in beispielsweise Mandel- oder Sesamöl, meistens jedoch in einem schlichten Wasserbad, um ihre Wirkung auf den Körper zu intensivieren. Ebenso effektiv ist ein "Bad" im warmen Sand, der jedoch besonders feinkörnig und rein sein sollte. Spezieller Spielsand für Sandkästen kann im Sommer allein durch die Sonne auf der Fensterbank die richtige Temperatur erreichen. Je nach Heilstein reicht aber oft auch die warme Hosentasche aus, in der man seinen Heilstein als Handschmeichler gerne trägt.

Übrigens... elektrische Geräte (z. B. Föhn, Mikrowelle, Backofen, Elektroheizung) sind zum Erwärmen von Heilsteinen ungeeignet (Elektrosmog!).

Das Licht der Sonne 

Vor allem das Licht der Sonne in den frühen Morgen- und Abendstunden ist ideal, um Edel- und Heilsteine neu zu aktivieren. Die Wirkkraft des Steins soll durch das Sonnenlicht besonders verstärkt werden. Dabei ist aber nur die Strahlung eine halbe Stunde nach dem Sonnenaufgang und vor dem Sonnenuntergang für alle Heilsteine geeignet. 

Sonnenlicht wird von unserem Organismus dringend benötigt, das ist allgemein bekannt. Vor allem die Vitamin D Produktion ist abhängig vom Hautkontakt mit der rein-weißen Lichtquelle. Die Steinheilkunde geht davon aus, dass sich ebenso die im Stein gespeicherte Sonnenenergie wohltuend auf das ganzheitliche System "Körper, Geist und Seele" auswirken kann.

Der Schein des Mondes

Noch stärker als das Licht der Sonne soll angeblich nächtlicher Mondschein, insbesondere der Vollmond, die Wirksamkeit der Heilsteine beeinflussen. Vor allem Heilsteine, die auf den Wasserhaushalt des Körpers, die Blase, Lymphdrüsen oder das Blut Einfluss nehmen können, sollen sich bei Mondschein besonders stark aufladen. Diese "Lunaren Heilsteine" sollte man an einem geeigneten Platz auslegen, an dem der Schein des Mond besonders lange intensiv auf die Steine fallen und einwirken kann. 

Die Mondphasen beachten!

Von großer Bedeutung ist hier jedoch die jeweilige Mondphase, denn je nach Intension ergeben sich unterschiedliche Wirkmechanismen in der Anwendung. Soll der Heilstein beispielsweise eine bestimmte Wirkung verstärken, sollte man den zunehmenden Mond nutzten. Wer sich jedoch von negativen Eigenschaften oder Beschwerden befreien und unliebsame Erinnerungen loslassen will, sollte einen abnehmenden Mond zum Aufladen für seine Heilsteine verwenden.

Ein "Bergkristall-Bett" oder eine Bergkristall-Gruppe

In gereinigtem Zustand ist der Bergkristall ein neutraler Heilstein mit aktivierenden und verstärkenden Eigenschaften. Bereits aufgeladene andere Heilsteine übernehmen diese Ausstrahlung des Bergkristalls und intensivieren dabei die eigene Wirkkraft. Wer seinen persönlichen Heilstein mithilfe eines Bergkristalls aufladen möchte, kann eine Schale mit Bergkristall-Trommelsteinen (Bergkristall-Bett) füllen und seinen Heilstein zwölf Stunden dazulegen. Ein größerer Bergkristall kann als Kristall-Rohstein deutlich stärker und schneller wirken. Dann reicht es, wenn der eigene Heilstein etwa zehn Stunden dicht bei oder auf dem Bergkristall ruht. 

Bergkristalle als "Kompaktpaket"

Sehr kraftvoll wirkt vor allem eine sogenannte "Bergkristall-Gruppe", die im Grunde eine wahre "Versammlung" von mehreren Bergkristall-Spitzen darstellt, die miteinander auf einem Untergrund verwachsen sind. Diese kristalline Naturschönheit macht nicht nur optisch einen großen Eindruck. Die verschiedenen Kristallformen des Bergkristalls sind nämlich so vielfältig, dass dieser Heilstein mit seiner Wirkungsweise in der modernen Steinheilkunde ein großes Ansehen genießt. Je nach Ausprägung des Kristalls kann eine sehr unterschiedliche Anwendung erfolgen (siehe Seite "Bergkristall"), weshalb der Bergkristall zu den wichtigsten Heilsteinen einer zeitgemäßen "Lithotherapie" gehört.

Für das Aufladen eines Heilsteins ist eine Bergkristall-Gruppe wie geschaffen, denn über Nacht auf ihr ruhend, ist er am nächsten Morgen wieder einsatzfähig. Deshalb lohnt sich auch hier die Investition in eine größere Kristallgruppe  - für Mensch, Stein und Lebensraum.

Was sollte man beim Tragen von Heilsteinen beachten?

Ob als Handschmeichler in der Hosentasche, als Anhänger an einer Halskette oder Arm- und "Kraftband" am Handgelenk, viele haben ihren Lieblingsstein gerne immer bei sich. Wer jedoch seinen Heilstein lange direkt auf der Haut tragen möchte, sollte stets auf eine gute Qualität achten, damit die bestmögliche Wirkung erzielt werden kann.

Unerwünschte Reaktionen vermeiden

Manche Menschen erleben bei einem direkten Hautkontakt mit einem bestimmten Edel- oder Heilstein unangenehme Reaktionen des Körpers oder aber auch unerwünschte Gefühle. Sie klagen über Kopfschmerzen, seltsames Herzklopfen oder gar eine beeinträchtigte Atmung. Manche fühlen sich antriebsloser oder gehetzter als sonst und spüren aggressive oder depressive innere Impulse beim Tragen eines ganz bestimmten Schmucksteins. Für diese wahrhaft verunsichernden Reaktionen kommen drei mögliche Erklärungsansätze in Frage, die außerdem auch kombiniert auftreten können.

Die starke Wirkkraft eines Heilsteins

Manchmal kann der "erste Kontakt" mit einem Heilstein den Organismus kurzzeitig überfordern, sodass man speziell dieses Exemplar besser über der Kleidung trägt und vorerst direkten Hautkontakt vermeidet. So ist seine Wirkung abgeschwächt und der Körper kann sich langsam an den ausgesuchten Schmuck- und Heilstein gewöhnen. Vor allem hochsensible Personen (HSP) fühlen Schwingungen aller Art recht deutlich, deshalb sollten sie sich auch bei Heilsteinen genügend Zeit zur Auswahl eines geeigneten Exemplars nehmen. 

Der falsche Heilstein 

Die zweite Möglichkeit für unangenehme Reaktionen des Körpers auf den auserwählten Stein stellt die individuelle Stein-Wahl in Frage. So könnte es sich für die Betroffenen einfach nur um den falschen Heilstein handeln, denn wer von Natur aus ein sehr aktiver Mensch ist, benötigt nicht noch mehr Energie durch beispielsweise einen feurigen Rubin oder Feueropal. Auch das Tragen eines kräftigen Bergkristalls kann dazu führen, dass ein Energiebündel leicht energetisch "über das Ziel" hinausschießt. In diesem Fall wäre ein beruhigendes, harmonisierendes Exemplar angeraten.

... am falschen Ort

Allerdings ist es auch möglich, dass der Heilstein an sich ganz stimmig ist, aber nur in der falschen Körperregion zum Einsatz kommt. Ein Rubin auf dem Herz-Chakra kann beispielsweise bei sensiblen Personen schon etwas Herzrasen verursachen, dann sollte man den energievollen Heilstein lieber während einer erschöpften Phase regelmäßig nur auf das Schambein im Bereich des Wurzel-Chakras legen. 

... zur falschen Zeit

Ein größerer Bergkristall-Anhänger wiederum ist ein idealer Energiespender am Tag, sodass die alltäglichen Aufgaben leichter von der Hand gehen. Aber am Abend sollte man zum Einläuten der Ruhe- und Schlafenszeit diese Schmuckstücke unbedingt ablegen, außer man möchte die Nacht durcharbeiten.

Diese wenigen Beispiele zeigen, dass man durch die Anwendung von Heilsteinen auch einiges über die eigenen Energien erfährt, denn sie zeigen uns deutlich, was für uns stimmig ist und was nicht. Naturbelassene Steine stellen uns nur ihre charakteristische Schwingung zur Verfügung, wie wir sie einsetzen, bleibt uns selbst (Instinkt, Intuition, Ratio) überlassen.

Manipulierte Steine

Wer heftige Reaktionen auf bestimmte Heilsteine verspürt, hat wenigstens eine Reaktion, aber oft empfinden selbst sensible Personen beim Tragen eines Schmuckstückes nichts. Dann muss man als letzte Möglichkeit in Erwägung ziehen, dass man unwissend doch ein manipuliertes, und somit energetisch verändertes Exemplar erworben hat. 

Gefärbte, erhitzte oder bestrahlte Schmucksteine sind zwar oft sehr dekorativ, haben jedoch durch die künstlichen Prozeduren ihre erwartete, charakteristische Wirkkraft verloren. Unerforscht ist außerdem, welche möglichen, unerwünschten Reaktionen bei manipulierten Edel- und Schmucksteinen auftreten können. Wer also einfach nur "keine Veränderung" bei ihrer Anwendung bei sich selbst wahrnimmt, hat sicherlich die harmloseste Reaktion auf diese manipulierten Schmucksteine erfahren.

Hautkontakt erwünscht!

Die meisten Heilsteine können sich am besten entfalten, wenn man sie direkt auf der Haut trägt. Je nach Heilstein kann beispielsweise die Nähe des Herzens sinnvoll sein (Rosenquarz, Aventurin, Moosachat, Heliotrop, Rhodonit, Smaragd...). Das "Herz-Chakra" reagiert nämlich ganz besonders intensiv auf grüne und rosafarbene Heilsteine, über die der ganze Organismus entspannt und harmonisiert werden kann. Andere Heilsteine sollte man jedoch bevorzugt etwas tiefer, im Bereich des Magens und Nabels tragen (Solarplexus). Hier sind oft Heilsteine mit gelben und hellbraunen Tönen (Bernstein, Citrin, Achate...) am wirksamsten.

Das Gefühl zählt

Auch hier entscheidet wie so oft das individuelle Empfinden. Manchmal braucht es seine Zeit, bis man für einen gewählten Heilstein durch Ausprobieren den richtigen Platz am Körper gefunden hat. Die Region, an der sich ein Heilstein sehr schnell erwärmt und manchmal regelrecht "ansaugt" und fast "kleben" bleibt, wird höchstwahrscheinlich sehr geeignet sein.

Heilsteine in der Nacht

Wer auch nachts gerne Heilsteine bei sich hat, wird feststellen, dass manche Steine auch auf "Wanderschaft" gehen können. So kann beispielsweise der schmerzlindernde Rhodonit, den man abends zwischen das Kopfkissen und den Atlas-Wirbel in die Kuhle beim Ansatz des Schädels geschoben hatte, um eine Migräne zu lindern, am anderen Morgen dort verschwunden sein. Vielleicht findet man ihn auf dem Rücken im Bereich der Wirbel des Herz-Chakras wieder, wo sich über Nacht ganz plötzlich ein schon längerer, seltsamer Druck aufgelöst hat. 

Manche möchten ihre Heilsteine unbedingt fixieren, andere lassen ihnen vor allem nachts auch gerne ihren freien Lauf. Für nächtliche Heilstein-Anwendungen eignen sich besonders flach geschliffene Trommelsteine und Donuts, die eine möglichst glatte Oberfläche besitzen sollten, ohne Ecken und Kanten.

Kraftbänder fürs Handgelenk

Bei der Verwendung von Heilstein-Armbändern, sogenannten "Kraftbändern", kann man individuell austesten, welches Handgelenk für welches Armband geeignet erscheint. Auch wenn viele glauben, dass es keine Rolle spielt, ob man ein Armband aus Heilsteinen am linken (Herzseite / Yin) oder rechten (Leberseite / Yang) Handgelenk trägt, kann individuell doch oft ein Unterschied wahrgenommen werden. Für sehr Sensitive gibt es nämlich immer eine bevorzugte Hand. 

Je nach Beschwerden oder Verwendungszweck erweist sich oft eine Körperseite und das entsprechende Handgelenk als das geeignetere. Das Energiezentrum des jeweiligen Nebenchakras (Hand-Chakra) in den Handflächen kann hier durch Wärmebildung, Kribbeln oder Ziehen den Weg weisen.

Die linke Hand und die Kreativität

Ein Kraftband aus Mondsteinen bietet sich beispielhaft für das linke Handgelenk an, denn die linke Seite ist intensiv mit der rechten Gehirnhälfte verbunden, die intuitive, gefühlsbetonte und kreative Impulse verarbeitet. Außerdem ist sie für die visuelle Wahrnehmung und unser räumliches Denken zuständig. Wer also hier bestimmte Defizite verspürt, kann ein "linkes Experiment" mit einem entsprechenden Heilstein-Armband wagen. Außerdem eignet sich die linke Hand für emotional geprägte Schmuckstücke wie Freundschaftsringe am besten. Auch für ein Date bietet sich das linke Handgelenk für Kraftbänder an.

Die rechte Hand und die Logik

Für das rechte Handgelenk eignen sich wiederum unter anderem Fluorite, die ihrerseits eine Unterstützung für die gegenüber liegende linke Gehirnhälfte sein können. Hier ist der Bereich für Sprache, rationale Logik und analytisches Denken, sodass ein Heilstein, der die Konzentration auf das Wesentliche unterstützen kann, willkommen ist. Aber auch Halsketten mit Fluoritsteinen sind hier besonders wirksam, da sie dem Kopf und somit Gehirn um einiges näher sind.

Wer in der Schule beispielsweise eine Mathe-Klausur vor sich hat und nicht zu den Überfliegern gehört, kann versuchsweise ein entsprechendes Kraftband am rechten Handgelenk austesten... aber ganz ohne Lernen geht es natürlich nicht, denn von nichts kommt nichts... oder anders ausgedrückt... Ohne Fleiß kein Preis!

Die Erscheinungsformen der Edel- und Heilsteine

Wer schon einmal eine Mineralien- und Edelstein-Messe besucht hat, musste sicherlich über die große Vielfalt und die unterschiedlichen Erscheinungsformen der Hauptdarsteller dort staunen. Rohbelassene Schönheiten und eher unscheinbare Gesteine sind dort versammelt, zusammen mit Edel- und Schmucksteinen in unterschiedlichster Formgestaltung. Während kostbare Edelsteine wie Diamanten, Saphire, Smaragde oder Rubine in ihrer besten Qualität immer einen entsprechenden Schliff erhalten, treten weniger wertvolle Schmucksteine gerne auch als Trommelsteine auf. 

Facetten für die Schmuckherstellung

Klare oder farbige durchsichtige Edel- und Schmucksteine erhalten immer den passenden Schliff, wobei die Anzahl und Anordnung der Facetten meistens auch historischen Vorlieben folgt. Der heute bekannte "Brillantschliff" beispielsweise hat sich aus dem "Altschliff" entwickelt und ist erst um das Jahr 1910 entstanden. Dabei ist dieser Schliff mit enorm hoher Brillanz keineswegs nur dem Diamanten vorbehalten. Künstlich hergestellter Zirkonia dient in der Schmuckindustrie als günstige imitierende Diamant-Alternative und erstrahlt ebenso im Brillantschliff. Allerdings ist der Begriff "Brillant" tatsächlich nur mit dem Diamanten verbunden, der diesen im Brillantschliff beschreibt. 

Moderner Brillantschliff

Die Merkmale eines modernen "Vollbrillanten" sind mindestens 32 Facetten im oberen Teil um die kreisrunde "Rundiste", die den "Gürtel" des Diamanten beschreibt. Dieser bildet die Grenze zwischen dem Ober- und Unterteil des Edelsteins. Dazu kommt die obere Tafel, die bevorzugt Einblicke zur Beurteilung von Farbe und Reinheit gewährt. 

Im unteren Teil des Edelsteins müssen mindestens 24 Facetten und eventuelle eine abschließende "Kalette" vorhanden sein, die verhindern soll, dass die Spitze der Unterseite Schaden nimmt. Somit besitzt ein moderner Brillantschliff immer insgesamt mindestens 57 Facetten. Allerdings gibt es weltweit verschiedene Schliff-Varianten, die unterschiedliche Bewertungen bezüglich der Proportionen zeigen. So ist die "Schliff-Graduierung" beispielsweise in den Vereinigten Staaten ("Tolkowsky-Brillant") eine andere, als in Skandinavien ("Skandinavischer Standard-Brillant") oder Deutschland ("Feinschliff der Praxis").

Rosenschliff

Eine weitere, beliebte Schliff-Form ist der "Rosenschliff", dessen 12 bis 24 dreieckige Facetten eine symmetrisch runde "Knospen-Form" bilden. Die 6 Facetten der Oberseite treffen sich in einem Mittelpunkt zu einer eher flachen Spitze, statt einer oberen, flachen Tafel. Dieser Schliff stammt aus dem 16. / 17. Jahrhundert und ist bis heute auch bei Diamanten zu finden. Der sogenannte "Holländische Rosenschliff" (Doppelschliff) ist eine Variante und ist höher angelegt und besitzt mehr Facetten. 

Stufenschliff

Eine Variante des "Stufenschliffes" ist der "Treppenschliff", der sich durch achteckige, treppenförmig verlaufende, parallel Facetten auszeichnet. Diese verlaufen um eine rechteckig oder rund angelegte, obere Tafel. Auch der bekannte, sogenannte "Smaragdschliff" gehört zu den Stufenschliff-Formen. Er ist einer der ältesten Schliffe in der Schmuckherstellung und besticht durch eine flache, breite und rechteckige Tafel, deren Ecken abgeschliffen wurden. Von oben betrachtet, entsteht der Eindruck von Treppenstufen. Ein "Scherenschliff" hingegen besitzt gekreuzt angelegte Facetten, die von der Tafel aus betrachtet scherenartig verlaufen.

Die ovale Form des Brillantschliffs

Der sogenannte "Ovalschliff" ist eine Abwandlung des Brillantschliffes und zeigt statt der kreisförmig angelegten, oberen Tafel eine ovale Form, die Tradition hat. Der klassische runde Brillant ist seit Anfang des letzten Jahrhunderts ein Dauerbrenner, während ovale Formen immer mal wieder eine Renaissance erleben. 

Kissen-, Radiant- Prinzess-Schliff

Ein moderner "Kissenschliff" orientiert sich am "Radiant-Schliff", der in den 1970er Jahren aus einem quadratischen oder rechteckigen Stufenschliff (Smaragdschliff) mit scharfen, spitzen Ecken entwickelt wurde. Vorbild war der rechteckige oder quadratische "Prinzess-Schliff" mit 58 scharfen, spitzen Ecken, der bis heute noch bei Edelsteinen zu finden ist. Im Vergleich dazu hat der Radiant-Schliff mehr Facetten und abgerundete Ecken (höhere Brillanz). 

Der traditionelle Kissenschliff (Pillow Cut) hat seine Wurzeln im 17. Jahrhundert und besitzt heute in seiner abgewandelten Form manchmal mehr Facetten, die jedoch immer noch verhältnismäßig groß sind. Diese Flächen reflektieren mit ihren geschwungenen Ecken zwar weniger Licht (weniger Brillanz), lassen aber eine größere Farbzerstreuung zu, sodass ein schöneres Farbspiel entsteht.

Marquise- oder Navette-Schliff

Der sogenannte "Marquise-Schliff" stammt aus dem 18. Jahrhundert und soll nach den Lippen der berühmten Geliebten des französischen Königs Ludwig XV. ("Marquise de Pombadour") gestaltet worden sein. Ein gebräuchliches Synonym bezieht sich jedoch auf die längliche Form, die mit ihren zwei spitzen Enden an ein "kleines Schiffchen" (Navette-Schliff) erinnert. Diese ausgefallene Schiffchen-Form lässt Edelsteine wie Diamant optisch größer wirken und ist deshalb vor allem bei Prominenten für Verlobungsringe sehr beliebt, während der klassische Brillant als Hochkaräter vorzugsweise in Eheringen erscheint.

Mischformen und Fantasie-Schliffe

Eine beispielhafte Mischvariante des Treppen- und Brillantschliffs wird "Ceylon-Schnitt" genannt. Dieser ist meistens rund angelegt und beginnt im unteren Teil mit einem Treppenschliff, der nach oben in einen Brillantschliff mündet.

Der Begriff "Briolette" oder "Pendeloque" beschreibt wiederum einen Facetten-Schliff in Birnen- oder Tropfenform. Er ist eine beliebte Kombination aus dem runden Brillantschliff und dem "Marquise-Schiffchen". Obwohl diese runde Form mit einem spitzen Ende an eine stilisierte "Träne" (Teardrop-Cut) erinnert, sind vor allem Diamanten mit dieser Schliff-Form bis heute häufig gerne in Verlobungsringe eingearbeitet. Ist die Spitze abgerundet geschliffen, spricht man von einem "Birnen-Schliff".

Übung und Fachkenntnis

Nur eine erfahrene Fachkraft kann diese aufwändigen Schliff-Formen mit makellosen Facetten herstellen. Ihre Arbeit ist eigentlich die wertsteigernde Vorbereitung für eine Existenz der Edelsteine in einem meist goldenen "Geschmeide". Die Verantwortung ist demnach beim Schleifen von Edelsteinen in höchster Qualität sehr groß, denn in diesem heiklen Herstellungsprozess können durch kleine Fehler große finanzielle Schäden entstehen. In diesem Sektor geht es dann nicht nur um ein paar hundert oder tausend Euro.

Facetten für alle

Da sich jedoch die große Allgemeinheit auch gerne einen Hauch von Luxus leisten möchte, gibt es eine riesige Vielfalt und Auswahl an attraktiven, kostengünstigeren Schmucksteinen mit hochwertigen Facetten-Schliffen auf dem Markt. Sogar Exemplare aus speziellem Glas (Strass) glitzern als erstaunlich echt wirkendes Imitat mit echten Diamanten um die Wette. Diese sind ebenso oft in Edelmetall-Kreationen eingearbeitet, um ihre Wertigkeit zu betonen. Allerdings kann hier die Qualität des Schliffes schon mal etwas schwanken.

Cabochons für besondere Lichteffekte

Ein sogenannter "Cabochonschliff" besitzt keine Facetten, denn nicht jeder Edel- oder Schmuckstein profitiert von ihrer Vielfalt. Dieser Glattschliff (auch Mugelschliff) ist einer der ältesten Schliffe überhaupt, und somit ein Klassiker, den man bei allen schmückenden Steinen früher anwandte, da er auch mit geringen Hilfsmitteln ausgeführt werden kann. Bevor das Schleifen von Facetten möglich war, wurden auch Edelsteine wie klare Diamanten oder durchsichtige, blutrote Rubine in der Form eines Cabochons in Insignien, Schmuckstücke und Heiligtümer eingearbeitet. Doch das "Facetten-Schleifen" konnte den Cabochon nicht aus der Edelsteinwelt vertreiben, denn er hat auch unschätzbare Vorteile.

Die Faszination einer glatten Oberfläche

Bis heute hat sich dieser schlicht gewölbte Schliff erhalten, denn er zeigt, was in einem Edel- und Schmuckstein alles stecken kann, jenseits von makelloser Transparenz und feuriger Brillanz. Beispielsweise sehr bunte, strukturierte, gemusterte oder schillernde Edel- und Schmucksteine wie Opal, Mondstein, Labradorit, Gold- und Regenbogen-Obsidian sowie Türkis oder Achat können ihre individuelle Schönheit erst auf einer gewölbten, glatten Oberfläche eines Cabochons entfalten. Aber auch Kristallquarze wie Amethyst oder Bergkristall sind als Cabochons in modernen, schlichten Schmuckkreationen gern gesehen, da sie an antike oder mittelalterliche Zeiten erinnern. 

Auch rundgeschliffene Schmucksteine werden in der Schmuckindustrie meistens in Edelmetalle (Silber, Gold, Platin) gefasst. Es gibt linsenförmig geschliffene Cabochons, wobei die Schauseite immer etwas gewölbter ausgearbeitet ist, aber auch Exemplare, die hinten plan sind. Dann gleicht die Vorderseite einer etwas abgeflachten Halbkugel, die sich mit ihrer flachen Seite auf einen undurchsichtigen Untergrund kleben lässt, wenn keinerlei Transparenz und Durchschimmern zu erkennen ist.

Katzenaugen und Sterne

Schmucksteine mit besonderen, optischen Effekten (Chatoyance, Asterismus), wie beispielsweise das Tiger- und Falkenauge oder Sternsaphir und Sternrubin, profitieren am meisten von diesem schlichten Schliff. Hier kann der passende Cabochonschliff die einzigartige Lichtreflexion und den sanften Lichtschimmer eines Lichtbandes, das an ein Tierauge erinnert, erst so richtig in Szene setzen. 

Opalisieren, Opaleszenz und Labradoreszenz 

Der große Auftritt von Edelopalen oder Labradorit kann oft nur in Form eines Cabochons gelingen, denn ihr buntes Farbenspiel würde durch viele Facetten optisch eher zerstört. Nur der durchsichtige Feueropal macht hier eine Ausnahme und kann auch von Facetten profitieren. 

Für den opalisierenden oder labradorisierenden, farbigen Glitzer- und Schimmereffekt, braucht es eine zurückhaltende Oberfläche, die das Licht absorbiert und reflektiert, je nach Beschaffenheit des Minerals. Nur so können sich die farblich aufblitzenden Lichterflecken in der Bewegung des Lichtes zeigen. Während ein "Opalisieren" schöne bunte, irisierende Schillereffekte der Edelopale beschreibt, zeigt die "Opaleszenz" lediglich ein rötlich bis bläuliches Schillern, das charakteristisch für gewöhnliche Opale ist. Irisierende Farbenspiele in metallischem Glanz wiederum sind typisch für Labradorit und seine Varietäten (Spektrolith).

Adulareszenz

Ein bläulich-weißer Schimmer, der sich durch die Bewegung des Lichts auf der gewölbten Oberfläche eines Steines zeigt und über sie hinweg zu laufen scheint, wird mit dem fachlichen Begriff "Adulareszenz" umschrieben. Beispielhaft ist hier der Mondstein.

Diese beschriebenen, optischen Lichterscheinungen sind nicht nur bei den namengebenden Edel- und Schmucksteinen zu beobachten, weshalb man auch andere Materialien und Oberflächen mit diesen visuellen Eigenschaften mit den Adjektiven opalisierend oder adularisierend beschreibt.

Muster, Schichten und Farbverläufe

Mineralien und Gesteine mit einzigartigen MusternZeichnungen und Farbverläufen wie beispielsweise Moosachat, Unakit, Regenbogen-Fluorit, Chalcedon-Varietäten, Bernstein, Versteinertes Holz, Meta-Rhyolith (z. B. Leoparden-, Azteken-, Regenwald-Stein), Aventurin oder Azurit-Malachit, profitieren ebenso von rundgeschliffenen Oberflächen. Denn sie stellen den glatt polierten Rahmen für alle "optischen Einzigartigkeiten" bereit, die unsere Mineralienwelt zu bieten hat.

Trommelsteine als Handschmeichler und Heilsteine

Eine willkommene Alternative im Schmuck- und Heilstein-Bereich sind die inzwischen leicht erhältlichen, sogenannten "Trommelsteine", die man in organisch ergonomische Formen schleift oder maschinell trommelt und anschließend poliert. Sie liegen wundervoll in der Hand und sind vergleichbar mit rundgewaschenen Kieselsteinen, die uns schon in Kindertagen zum Sammeln animierten. Größere Exemplare eignen sich als Handschmeichler, während man kleinere Trommelsteine mit einer Bohrung bequem auch mit einem Leder- oder Textilband um den Hals tragen kann. Diese Anhänger können direkt auf der Haut ihre Wirkung als Heilstein entfalten, vorausgesetzt, es handelt sich um natürliche Mineralien

Eine extrem auffällige und vor allem untypische Färbung lässt hier alle Alarmglocken schellen, denn es gibt beispielsweise keine giftgrünen, violetten oder pinkfarbenen Achate. Außerdem ist der optisch sehr reizvolle, sogenannte "Goldfluss", der sich als Trommelstein in manchen Läden unter die echten Mineralien gesellt, in Wirklichkeit ein industriell hergestelltes, synthetisches Glas (Aventuringlas), dessen ausgelobte Heilstein-Wirkung bezweifelt werden darf.

Donuts, Scheiben, Tropfen, Herzen, Kugeln, Stäbe...

hier ist die Vielfalt so groß, dass man die Qual der Wahl hat. Besonders beliebt sind glattgeschliffene, flache Steinscheiben, die wie ihre essbaren Namensgeber in der Mitte ein größeres Loch besitzen (Donut). Man kann sie in Mineralien-Läden oft in verschiedenen Steinarten sowie in unterschiedlicher Größe und Dicke erwerben. Als schmückender Anhänger, kann man Donuts gut sichtbar über der Kleidung tragen, aber auch unauffällig als reinen Heilstein mit Hautkontakt. Durch ihre flache Form fallen Donuts unter der Kleidung am wenigsten auf und sind angenehm zu tragen.

Viele Menschen lieben die Herzform, weshalb diese, neben Kugeln und Steinperlen sowie runden und ovalen Scheiben, am häufigsten vorkommt. Ein Unakit-Herz beispielsweise auf dem Herz-Chakra getragen, erhält neben seiner therapeutischen Wirkung zusätzlich noch eine symbolische Bedeutung.

Die Tropfenform ist für viele besonders attraktiv, weil man sie außerdem als Pendel nutzen kann. Kegel- und keilförmige Heilsteine, rund oder mit verschiedenen Facetten geschliffen, bietet der Markt ebenfalls in vielfältiger Weise an. Der individuellen Gestaltung dekorativer und heilsamer Schmuckstücke sind somit keine Grenzen gesetzt.

Fazit:

Wer die Wirkung von Heilsteinen testen möchte, sollte nicht alle Zweifel über Bord werfen, denn fantastische Heilversprechen muss man immer mit Vorsicht genießen. Da der Mensch immer schon glauben wollte, dass es Dinge zwischen Himmel und Erde gibt, die sich mit dem rationalen Verstand nicht erklären lassen, ist er besonders in Krisenzeiten sehr anfällig für Erlösungs- und Heilbotschaften. Manchmal kann man dadurch die Unsicherheit des irdischen Lebens und den stetigen Wandel, ohne ersichtlichen Grund, leichter ertragen.

Hilfe von Außen

Natürlich tröstet der Gedanke, dass für unsere Krankheiten und Probleme auch äußere Hilfestellungen bereitstehen können. Ob diese Hilfe von beispielsweise Göttern, Engeln, Heilern, Ärzten, Kräutern, Medikamenten oder Heilsteinen kommt, die Hoffnungen dahinter sind wohl immer die gleichen. Da jedoch keiner auszuschließen kann, dass tatsächlich alle oben Erwähnten zusammenwirken und die Kraft der Heilung in sich tragen, bleibt uns nur der Versuch einer Kontaktaufnahme

Hilfe von Innen

Aber vielleicht ist es auch nur unser Glaube daran, der all die verändernde Energie in Bewegung setzt, denn dieser soll bekanntlich Berge versetzen. Noch weiss die Menschheit nicht genug über die Mechanismen, die manchen eine unverwüstliche Gesundheit schenken und anderen schon früh Krankheiten bescheren, sodass jeder seinen eigenen, heilsamen Weg ins Glück finden muss. Da wir allesamt Individuen sind, die zwar deutliche Ähnlichkeiten aufweisen, aber niemals genau gleich sind, dürften diese Wege wohl sehr einzigartig ausfallen.

Vielleicht hinkt die Wissenschaft hinterher?

Da es bis heute keine wissenschaftlichen Beweise für die positiven Eigenschaften der Heilsteine gibt, muss sich jeder eine eigene Meinung bilden. Tatsächlich kann nicht immer alles wissenschaftlich bewiesen und belegt werden, was sich auf diesem Planeten und im Universum so tummelt. Was für den einzelnen Menschen funktioniert, muss nicht unbedingt allgemeingültig sein, auch wenn die große Allgemeingültigkeit die wichtigste Sehnsucht aller Wissenschaften ist, die alles Unerklärliche mit Zahlen, Gleichungen und Berechnungen ins Erklärliche verwandeln möchte. Ein wichtiger Ansatz und Versuch, der uns allen hilft, die Welt besser zu verstehen. Doch andere Ansätze sind deshalb nicht weniger wert, nur weil manche Menschen keine Erfahrungswerte dazu besitzen.

Die Wirkung zählt!

Grundsätzlich kann es also nicht schaden, beispielsweise einen schönen Aquamarin, Bernstein, Fluorit, Selenit oder Baumachat in der Tasche oder um den Hals zu tragen. Die Intension dahinter ist in Wirklichkeit auch nicht ausschlaggebend. Wahrscheinlich ist die Verwendung von Heilsteinen nur der "spielerische Versuch" die eigenen Gefühle, Träume und Fähigkeiten in sich zu entdecken. Aber auch die Ängste, Prägungen und epigenetischen Hindernisse, die uns davon abhalten, diese Gefühle endlich auszuleben und unsere Fähigkeiten im Alltag zu nutzen. Denn körperliche und seelische Gesundheit geht mit geistigem Erkennen und empathischem Verstehen Hand in Hand... und das Glück kommt dann von ganz allein!

Mut zum Experiment!

Wenn man selbst beispielsweise das Gefühl hat, dass ein bestimmter Heilstein eine quälende Prüfungsangst verringert oder gar vertreibt, dann dürfte ein beruhigendes Medikament (mit Nebenwirkungen) wohl überflüssig werden. Wer allerdings zu hohe Erwartungen in die Wirksamkeit der Heilsteine setzt und diese als Medikament begreifen möchte, wird höchstwahrscheinlich enttäuscht werden. Denn hier ist Eigenarbeit angesagt, die steinerne Unterstützung erhält! In diesem Sinne...

Es lebe das Experiment mit Heilsteinen... und mal sehen, was geschieht!