Der schwarze Obsidian gilt als einer der kraftvollsten Heilsteine für die Arbeit mit dem eigenen Inneren. Seine spiegelnde Oberfläche und sein vulkanischer Ursprung machen ihn zu einem Symbol für die direkte, schonungslose Konfrontation mit der eigenen Wahrheit. Anders als viele „sanftere“ Heilsteine fordert er nicht, dass man sich behutsam tastend annähert, sondern er wirkt wie ein Katalysator, der das Unbewusste unvermittelt ins Bewusstsein bringt. Dadurch kann er verborgene Ängste, verdrängte Traumata oder ungelöste Konflikte sichtbar machen, die oft tief im Unterbewusstsein schlummern. Diese Fähigkeit macht ihn zu einem hochwirksamen Begleiter für innere Arbeit, aber gleichzeitig auch zu einem Stein, der Respekt und Vorsicht verlangt. Wer nicht bereit ist, seine Schattenseiten anzusehen, kann durch die intensive Energie des Obsidians leicht überfordert werden. Deshalb empfehlen erfahrene Therapeuten und Steinheilkundler, ihn vorzugsweise in Kombination mit stabilisierenden Steinen wie Bergkristall oder Hämatit einzusetzen, um eine Balance zwischen Aufarbeitung und Erdung zu schaffen. Spirituell wird der Obsidian mit dem Wurzelchakra in Verbindung gebracht, da er tief erdet und die Verbindung zur materiellen Welt stärkt. Gleichzeitig öffnet er aber auch den Blick nach innen und konfrontiert den Menschen mit den Wahrheiten, die er sonst vielleicht verdrängen würde. In der Meditation mit Obsidian können intensive Bilder, Erinnerungen und innere Einsichten auftauchen, die heilend wirken, wenn man bereit ist, sich ihnen zu stellen. Psychologisch unterstützt er Menschen, die festgefahrene Denkmuster durchbrechen wollen oder das Gefühl haben, sich immer wieder in denselben destruktiven Kreisläufen zu bewegen. Der „Seelenspiegel“ Obsidian macht diese Strukturen sichtbar, sodass man sie bewusst verändern kann. Körperlich wird er traditionell als wärmender Stein genutzt, besonders bei kalten Händen und Füßen, niedrigem Blutdruck oder allgemeiner Schwäche. Durch seine „feurige“ Herkunft symbolisiert er Lebenskraft und innere Hitze, die er dem Körper energetisch zurückgeben soll. In der modernen Steinheilkunde wird er zudem als unterstützend bei der Wundheilung, bei Verspannungen und Schmerzen im Rückenbereich beschrieben. Verschiedene Varietäten wie der Regenbogen-Obsidian oder Schneeflocken-Obsidian bieten eine sanftere Energie und sind daher für Einsteiger besser geeignet, da sie den Zugang zum Unbewussten vorsichtiger öffnen. Kulturell betrachtet war Obsidian stets mehr als nur ein Stein – er war Werkzeug, Waffe, Schmuck und Kultobjekt zugleich. Seine Schärfe nutzten Menschen schon in der Steinzeit für Klingen, und seine magische Tiefe machte ihn zu einem beliebten Spiegelstein für Schamanen und Priester. Bis heute hat er sich diesen Ruf bewahrt: Wer Obsidian bei sich trägt, trägt nicht nur ein Stück Erdgeschichte, sondern auch einen Schlüssel zu verborgenen Bereichen der eigenen Seele. Zusammenfassend lässt sich sagen: Obsidian ist kein Stein für die bloße Dekoration oder für leichte Anwendungen, sondern ein mächtiger Begleiter auf dem Weg zur Selbsterkenntnis. Er fordert Ehrlichkeit, Mut und die Bereitschaft zur Transformation – belohnt dafür aber mit Klarheit, Heilung und einer neuen Tiefe im eigenen Leben.
Vulkanisches Glas mit plutonischen Eigenschaften
Bei diesem als „Schock-Stein“ gehandeltem Glasgestein kann, seiner Herkunft gemäß, Unbewusstes so explosiv wie ein Vulkanausbruch an die Oberfläche geschleudert werden, dass man auch schnell überfordert sein kann.
Therapeutische Hilfe beim Blick in den inneren Spiegel
Obsidian erfordert Mut und die Bereitschaft sich dem eigenen Schatten zu stellen, denn hier muss man an sich selbst arbeiten. Nichts kann so bleiben, wie es ist.
Besonders größere Kugeln, Eier und Scheiben sollte man deshalb nur verwenden, wenn man bereit ist, die Veränderungen, die angesagt sind, auch wirklich anzugehen. Bei dramatischen Erfahrungen und den daraus entstandenen psychischen Störungen kann kein Mensch ohne therapeutische Hilfe in seiner eigenen Schattennatur herumstochern.
Da Obsidian uns auf unsere Schwachstellen aufmerksam machen kann, benötigt man eine aufrichtige Haltung sich selbst gegenüber, die nichts verharmlost, aber auch nichts dramatisiert. Schwarze Obsidiankugeln sollen „mächtige“ Objekte sein, die ihre Wirkung ganz besonders während einer Meditation zeigen. Hier ist deshalb ratsam in der Zwischenzeit auch einen größeren, klaren Quarzkristall als Gegenpol aufzustellen.
Hierzu kann man in dem Buch von Katrina Raphaell „Wissende Kristalle“ noch mehr Informationen finden.
Nach einer intensiven Obsidian-Begegnung
Es ist durchaus möglich, dass man nach einer Meditation in Anwesenheit einer Obsidian-Kugel mehrere Tage nur noch schlafen möchte, und zwar zu jeglicher Tages- und Nachtzeit. Deshalb sollte man für eine erste Begegnung mit einem Obsidian hinterher freie Zeit einplanen. Natürlich bietet sich hier die Urlaubszeit an. Allerdings sollte man auch hier in keine familiären Verpflichtungen eingebunden sein, damit man dem Körper und vor allem der Seele einige Tage Erholung gönnen kann. Im Schlaf kann die Verarbeitung unterbewusster Eindrücke leichter gelingen, da der ständig abwägende, kritische Verstand eine Pause hat. Auch der alles bestimmende Wille muss hier Ruhe geben. Nach dieser Phase sind klärende, große Kristalle wie beispielsweise Bergkristall gefragt, die erneut kraftvoll zurück ins Leben rufen.