Weitere Kriterien für Opale in der Schmuckindustrie
Auch hier spielt die Körperfarbe der verschiednen Opale eine Rolle. Die Schmuckindustrie unterscheidet ebenfalls „Helle“ und „Dunkle“ Opale mit unterschiedlichem Grad an Durchsichtigkeit (Transparenz).
Die industrielle Bearbeitung von natürlichen Opalen
Viele natürliche Opale werden für die bessere Nutzung und eine höhere, optische Qualität durch Hitze, Einfärben, Wachse, Öle, Kleber und Chemikalien künstlich manipuliert. Dadurch verändert sich ihr Aussehen in eine gewünschte Richtung, sodass sie für die Herstellung von Schmuck attraktiver werden.
Synthetische Opale haben dieselbe chemische Zusammensetzung wie ihre natürlichen Vorbilder. Aber wie bei unserem Beitrag über synthetische Steine erwähnt, handelt es sich auch hier um eine umweltschonende Alternative, die den hohen Bedarf für reine Schmuckzwecke kostengünstig deckt.
Somit wird Opal-Schmuck, der keine Heilstein-Kriterien erfüllen muss, auch für einen breiteren Kundenkreis erschwinglich.
Außerdem sind auch synthetische Opale aus Plastik, Glas und Gießharz auf dem Markt zu finden.
Siehe: „Sind künstliche Edelsteine als Heilsteine zu empfehlen?„
Mythologischer Glücks- oder Unglücksstein
Bereits im alten Rom galt der Opal aufgrund seiner einzigartigen Schönheit als Rarität. Sein Name geht auf das lateinische Wort „opalus“ und das griechische Wort „opallios“ zurück, das eventuell aus der Sanskrit-Bezeichnung „upala“ übernommen worden war.
Opale – schöner als Diamanten
In der Antike übertraf so mancher Opal in der Bewertung sogar Diamanten. Der griechische Philosoph Platon und der griechische Geschichtsschreiber Herodot schrieben beispielsweise beide fasziniert über die Farben des Opals. Seine Farbenpracht und sein Feuer wird von Zeitgenossen mit anderen Edelsteinen verglichen (z.B. Amethyst und Smaragd) und das reflektierte Licht als „unglaublich“ beurteilt.
„Freudentränen“ oder „zu Stein erstarrt“?
Nach der griechischen Mythologie sollen Opale aus den Freudentränen des Göttervaters Zeus entstanden sein, nachdem die Titanen besiegt waren. Diese positive Deutung zeigt auch den hohen Grad an Beliebtheit dieser Edelsteine in der gesamten antiken Welt.
In Indien hat der Opal jedoch eine negative, mythologische Entstehungsgeschichte. Hier ist er die zu Stein erstarrte Göttin des Regenbogens. Ihre Verwandlung erfolgte auf der Flucht vor aufdringlichen Göttern.
So verbindet die jeweilige Kultur und ihre Assoziationen mit diesem Edelstein eine glücksbringende Schwingung oder eine Trauer unterstützende Atmosphäre.
Australischer Black Opal – Stein des Herzens oder Schwarze Magie?
Für die australischen Ureinwohner hat besonders der Black Opal eine herausragende schützende und charakterveredelnde Wirkung. Dieser Edelstein wird mit dem Herzen des Menschen in Verbindung gebracht und soll Glück bringen.
Allerdings wird gerade der Black Opal auch mit schwarzer Magie in Verbindung gebracht, da er von Hexen und Zauberern einst dazu verwendet wurde, um ihre dunklen Mächte zu stärken und zu kanalisieren.
Der Opal als Glücksstein (oder auch nicht)
In vielen Kulturen wird der Edelstein außerdem aus astrologischen Gründen für nur ganz bestimmte Personen empfohlen. Nicht jedem soll dieser Stein somit seine positiven Dienste anbieten. Er kann Glück für die eine Person bereithalten und für die andere Pechsträhnen. Somit kann kein eindeutiges Urteil aus der Vergangenheit für die Gegenwart herangezogen werden.
Die Verwendung des Opals in der Steinheilkunde
Je nach der Intensität seiner Farbe entfaltet ein Opal seine mehr oder weniger starke Wirkung. Edelopale stehen im Allgemeinen für intensive Lebensfreude, Kreativität und Fantasie. Seine einzigartige Kraft den Lebenswillen zu stärken, wirkt sich auf den ganzen Organismus belebend aus.
Black opal
Besonders Schwarzopale schreibt man eine enorme stärkende Wirkung zu. Seine prächtige Erscheinungsform steht für Stolz und große Willenskraft. Der schwarze Edelstein zählt zu den wirksamsten Schutzsteinen in der Steinheilkunde. Er ist eine Kraftquelle für mehr Durchhaltevermögen und verleiht jedem neuen Projekt und Neuanfang eine optimistische Aufbruchsstimmung.
Light Opal
Die Hellen Opale dagegen wirken auch ihrer zarten Färbung entsprechend sanfter. Sie sind im Vergleich eher unscheinbar und gehört doch zu den bekanntesten Heilsteinen. Ihre milchige Farbe und ihre schimmernden Effekte auf der Oberfläche des Hellen Opals sollen vor allem eine stimmungsaufhellende Wirkung haben. Das bedeutet mehr Lebensfreude für eher pessimistische Gemüter!
Der passende Schliff für ein schillerndes Farbenspiel
Viele Menschen kennen den Edel- und Heilstein „Opal“ als eine in allen Farben schillernde Kostbarkeit. Die verschiedenen Muster und die Farbenvielfalt der einzelnen Varietäten sind immer wieder faszinierend. Deshalb tragen manche Opale auch gerne „blumige“ Namen.
Der bunte „Harlekin-Opal“, der „Pfau“ oder das „Pinfire“ (das Nadelfeuer) können durch einen dementsprechend Schliff ihre ganze Pracht entfalten. Natürlich sind diese besonders farbenprächtigen Exemplare auch sehr begehrt.
Sinnbildlich stehen diese bunten Exemplare für Sanftmut und Freundlichkeit. Sie sollen den Körper vor Krankheiten schützen, den Stoffwechsel harmonisieren und bei Blasen- sowie Nierenproblemen helfen.
Der passende Schliff für viele Opale
Bei Opalen wird üblicherweise der Cabochon-Schliff verwendet, da er die verschiedenen Farbenspiele oft am besten zur Geltung bringt. Dieser Schliff gehört zu den einfachsten und auch ältesten Schliffarten für Edelsteine. Seine einfachste Form ist unten flach und auf der „Schauseite“ gewölbt. Ein „Doppelter Cabochon“ hat die Form einer Linse, die auf beiden Seiten gewölbt geschliffen ist. Der Glattschliff ohne Facetten wird bei allen Edelsteinen mit besonderem Schimmer, irisierenden Effekten, Asterismus und auffallenden Farbmustern verwendet. Nicht allein Opale können so ihre verborgene Schönheit perfekt zur Geltung bringen. Beispielsweise Katzen- und Tigeraugen werden ebenso gerne in der Form eines Cabochons geschliffen. Die geometrische Grundform eines Cabochons ist meistens rund oder oval. Je nach Steinvorlage kann der Schliff aber auch an die natürliche Form des jeweiligen Edelsteins angepasst werden. So entstehen auch beispielsweise Tropfenformen.
Besonders klare Opale, wie beispielsweise der Feueropal, erhalten jedoch oft auch einen Facettenschliff, um ihr „Feuer“ noch zu verstärken. Dieser Schliff unterstützt auch den Eindruck der Edelstein-Qualität.
Matrix- und Boulder-Opale kann man auf dem Markt allerdings auch oft als unbearbeitete Rohsteine oder schlichte Trommelsteine erwerben.
Komposit-Opale
Dubletten, Tripletten und Intarsien
Immer öfter werden Schmuckstücke mit Opalen kostengünstig angeboten. Hier sollte dann geprüft werden, ob es sich um vollwertige, „ganze“ Opale handelt, oder um eine günstigere Hybrid-Version, die aus verschiedenen Materialien zusammengesetzt wurde.
Dubletten
Beliebt sind sogenannte Opal-Dubletten, deren obere „Schauseite“ aus einem natürlichen Edelopal-„Laminat“ besteht. Diese Edelopal-Scheibe wird mit einem meist schwarzen Untergrund verbunden, geklebt oder verschweißt. Als Unterlagen dienen entweder gewöhnliche, minderwertige Opale, dunkler Chalcedon oder einfach nur Glaskörper.
Optisch gesehen, zeigen diese Dubletten ebenso wie ein echter „Voll-Edelstein“ ein beeindruckendes Farbenspiel. Als Heilsteine sind diese manipulierten, künstlich zusammengesetzten Schmucksteine jedoch wertlos. Sie erfreuen unseren Schönheitssinn und haben somit in der Schmuckherstellung durchaus ihre Existenzberechtigung, weil sie dazu beitragen, dass sich mehr Menschen diesen beliebten Edelstein leisten können. Auch wenn es nur ein Teil- oder Bruchstück ist.
Tripletten
Bei dieser Komposit-Version dient ein Gemeiner Opal als Grundlage, auf der als Zwischenschicht ein Edelopal verklebt oder verschweißt wird. Als schützende dritte Schicht erhält diese Opal-Triplette eine Lage aus Bergkristall, Hart- oder Bleiglas.
Da Opale sehr empfindlich auf Hitzeschwankungen reagieren und auch bei Zusammenstößen mit hartem Material (z.B. bei Fingerringen) leicht brechen können, ist eine dementsprechende Schutzschicht durchaus sinnvoll. So kann der Opal im Schmuckstück bei regelmäßigem Tragen nicht so leicht beschädigt werden. Eine Stein erhaltende Maßnahme, die eine gleichbleibende, optische Qualität sichert.
Intarsien
Hier werden kleine Edelopale in bestimmten Mustern, Motiven oder Symbolen auf einer passenden Unterlage aufgebracht. So können kleine „Einlegearbeiten“ mit besonders ausgefallener, bunter Optik entstehen. Fingerringe für Herren, Manschettenknöpfe oder Armreife zeigen beispielsweise gerne Intarsien-Ornamente. Neben Opal-Intarsien ist auch das kostengünstigere Perlmutt dafür sehr beliebt.
Dubletten, Tripletten und Intarsien können allesamt wegen ihrer künstlichen Bearbeitung nicht als Heilsteine wirksam sein. Aber sie eignen sich durchaus für ausgefallene, farbenfrohe Schmuck-Kreationen, denn sie erfreuen unser Bedürfnis nach Schönheit, Farbe und Glanz.
Außerirdische und irdische Opale
Im Jahre 2008 gab die NASA bekannt, dass auf dem Mars größere Flächen mit Opal-Einlagerungen entdeckt worden waren.
Diese Opale dürften wohl unbezahlbar sein, aber ein irdischer „Black Opal“ aus Australien kann je nach Größe und Farbenspiel mit über 20.000 € gehandelt werden. Da die schwarze Körperfarbe des Edelsteins die verschiedenen Farbkontraste besonders gut sichtbar macht, gehört er in der Sammlergemeinde zu den begehrtesten Exemplaren in der gesamten Opal-Welt.