Allgemeine Bestimmungsmerkmale des Opals
Weitere Kriterien für die industrielle Schmuckherstellung sind natürlich, wie weiter oben bereits erwähnt, ebenso die Körperfarbe der verschiedenen Opale. So teilt man die drei Opal-Typen zusätzlich in Helle und Dunkle Opale mit ihren jeweils unterschiedlichen Graden an Durchsichtigkeit ein. Dabei zeigen "Edelopale" eine durchsichtige bis durchscheinende und "Gewöhnliche Opale" eine durchscheinende bis undurchsichtige Transparenz.
Um die Echtheit eines Opals zu bestimmen sind außerdem die charakteristische Mohshärte von 5,5 bis 6 und Dichte von 1,89 bis 2,5 sowie eine weiße Strichfarbe und nicht vorhandene Spaltbarkeit zielführend. Dabei zeigt sich der spröde, splittrige Bruch mit einer muscheligen Oberfläche.
Verwechslungen und Unterscheidungsmöglichkeiten
Teure Edelopale sollten immer gemmologisch getestet sein. Damit keine Verwechslungen mit beispielsweise "Korit" (Calcentin, Ammolit) oder "Angel Skin Opal" (Palygorsit) entstehen können, muss man die jeweilige Härte (Korit 3 bis 4 und Palygorsit 1 bis 2,5) untersuchen.
Gewöhnliche Opale kann man je nach Farbe mit Chalcedon, Chrysopras, Peridot , gelbem Karneol oder Jaspis verwechseln, die jeweils eine Härte von 6,5 bis 7 zeigen. Rosafarbener Aragonit kann außerdem Pinkopal sehr ähnlich sehen. Aber auch hier hilft die geringere Härte von 3,5 bis 4 des Aragonits weiter.
Die Manipulation von natürlichen Opalen
Für eine leichtere Nutzung und eine höhere, optische Qualität manipuliert man viele natürlich entstandene Opale. Durch industrielle Bearbeitungen und künstliche Eingriffe (Hitze, Einfärben, Wachse, Öle, Kleber und Chemikalien) verändert sich das Aussehen der Natursteine in eine gewünschte Richtung, sodass sie für die Herstellung von Schmuck attraktiver sind.
Synthetische Opale
Mit derselben chemischen Zusammensetzung wie ihre natürlichen Vorbilder, sind auch industriell hergestellte Opal-Synthesen eine umweltschonende Alternative, die den hohen Bedarf für reine Schmuckzwecke kostengünstig deckt. Wie bereits in unserem Beitrag über synthetische Steine erwähnt, handelt es sich auch hier um optisch wunderschöne Schmucksteine, die für einen breiteren Kundenkreis erschwinglich sind, aber keine Heilstein-Kriterien erfüllen müssen.
Außerdem sind aber auch Opal-Imitationen aus Plastik, Glas und Gießharz auf dem Markt zu finden. Hier handelt es sich, wenn nicht vorschriftsmäßig vom Handel angezeigt, um eine klare Fälschung. Diese sind nur für die Herstellung von billigem Modeschmuck akzeptabel.
Siehe Beitrag: "Sind künstliche Edelsteine als Heilsteine zu empfehlen?"
Komposit-Opale
Immer öfter findet man kostengünstige Schmuckstücke mit Opalen auf dem Markt. Hier sollte man jedoch unbedingt prüfen, ob es sich um vollwertige, "ganze" Opale handelt oder um eine günstigere "Hybrid-Version", die man aus verschiedenen Materialien zusammengesetzt hat.
Dubletten
Beliebt sind sogenannte Opal-Dubletten, deren obere "Schauseite" aus einem natürlichen Edelopal-"Laminat" besteht. Diese Edelopal-Scheibe wird mit einem meist schwarzen Untergrund verbunden (geklebt oder verschweißt). Als Unterlagen dienen entweder gewöhnliche, minderwertige Opale, dunkler Chalcedon oder einfach nur Glaskörper.
Optisch gesehen, zeigen diese Dubletten ebenso wie ein echter "Vollblut-Opal" ein beeindruckendes Farbenspiel. Als Heilsteine sind manipulierte, künstlich zusammengesetzte Schmucksteine jedoch wertlos. Sie erfreuen unseren Schönheitssinn und haben somit in der Schmuckherstellung durchaus ihre Existenzberechtigung. Denn sie tragen dazu bei, dass sich mehr Menschen diesen beliebten Edelstein leisten können. Auch wenn es nur ein Teil- oder Bruchstück ist.
Tripletten
Bei dieser Komposit-Version dient ein Gemeiner Opal als Grundlage, auf der als Zwischenschicht ein Edelopal verklebt oder verschweißt wurde. Als schützende dritte Schicht erhält diese Dublette aus Gemeinem Opal und Edelopal noch zusätzlich eine Lage aus Bergkristall, Hart- oder Bleiglas. So kann die Edelopal-Schicht bei der entstandenen Triplette nicht mehr verkratzen oder brechen.
Da Opale sehr empfindlich auf Hitzeschwankungen reagieren und auch bei Zusammenstößen mit hartem Material (z. B. bei Fingerringen) leicht brechen können, ist eine passende Schutzschicht durchaus sinnvoll. So kann der Opal im Schmuckstück bei regelmäßigem Tragen nicht so leicht beschädigt werden. Diese Maßnahme sichert die gleichbleibende, optische Qualität des Schmucksteins.
Intarsien
Einlegearbeiten haben eine lange Tradition, wobei die ältesten Funde an Intarsien von ägyptischen Holzsärgen stammen. Üblicherweise ersetzte man zuerst ausgestochene Formen in Holzplatten durch andere Holzarten, die sich farblich abhoben. Später verwendete man dieses Verfahren auch bei der Gestaltung von Metallgegenständen. Die Materialien für die musterbildenden Einlegearbeiten variieren dabei von Holz- und Metallarten bis Perlmutt und verschiedenste Schmuck- und Edelsteine. Kleine Edelopale sind in wertvollen Einlegearbeiten sehr beliebt, da sie durch ihr Opalisieren attraktive Glanzpunkte in den Mustern, bildhaften Motiven oder Symbolen setzen. Auf einer passenden Unterlage angebracht, können so kleine Schmuck-Intarsien entstehen, die durch eine besonders ausgefallene, lebhaft bunte Optik beeindrucken.
Fingerringe für Herren, Manschettenknöpfe oder Armreife zeigen beispielsweise gerne solche ornamentalen Intarsien-Arbeiten. Neben Opal-Intarsien ist auch das kostengünstigere Perlmutt dafür sehr beliebt.
Komposit-Opale in der Heilkunde
Dubletten, Tripletten und Intarsien können allesamt wegen ihrer künstlichen Bearbeitung nicht als Heilsteine wirksam sein. Aber sie eignen sich durchaus für ausgefallene, farbenfrohe und ansprechende Schmuck-Kreationen, denn sie erfreuen unser Bedürfnis nach Schönheit, Farbe und "Glamour".
Mythologischer Unglücks- oder Glücksstein
Bereits im alten Rom galt der Opal aufgrund seiner einzigartigen Schönheit als Rarität. Sein Name geht auf das lateinische Wort "opalus" und das griechische Wort "opallios" zurück, das eventuell aus der Sanskrit-Bezeichnung "upala" übernommen worden war. Das griechische "opallios" bedeutet "kostbarer Stein".
Opale – schöner als Diamanten
In der Antike übertraf so mancher Opal in der Bewertung sogar Diamanten. Beispielsweise der griechische Philosoph Platon und der griechische Geschichtsschreiber Herodot beschrieben völlig fasziniert "opallios" und seine einzigartigen Farben. Zeitgenossen vergleichen diese Farbenpracht und das darin glitzernde Feuer des Opals außerdem mit anderen Edelsteinen wie beispielsweise Amethyst oder Smaragd und beurteilen das reflektierte Licht als "unglaublich".
Freudentränen oder "zu Stein erstarrt"?
Nach der griechischen Mythologie sollen Opale aus den Freudentränen des Göttervaters Zeus entstanden sein, nachdem die Titanen besiegt worden waren. Diese positive Deutung zeigt deutlich den hohen Grad an Beliebtheit dieser Edelsteine in der gesamten antiken Welt.
In Indien hat der Opal jedoch eine negative, mythologische Entstehungsgeschichte. Hier ist er die zu Stein erstarrte Göttin des Regenbogens. Ihre Verwandlung in Stein erfolgte auf der Flucht vor aufdringlichen Göttern, die ihre Verweigerung nicht akzeptieren wollten.
Stein des Glücks?
Die jeweilige Kultur und ihre entsprechenden Assoziationen verbinden eine glücksbringende Schwingung oder eine Trauer unterstützende Atmosphäre mit dem schillernden Opal. Aus astrologischer Sicht gehören in vielen Kulturen diese Edel- und Heilsteine außerdem aus zu den ambivalenten Glückssteinen. Hier werden sie, aus welchen Gründen auch immer, nur für ganz bestimmte Personengruppen empfohlen. Denn nicht jedem soll dieser Heilstein seine positiven Dienste zur Verfügung stellen. So hält ein Opal für die eine Person angeblich Glück bereit, während andere beim Tragen mit Pechsträhnen rechnen müssen. Deshalb ist diesbezüglich keine eindeutige Einschätzung aus der Vergangenheit überliefert, die man auf die Gegenwart übertragen könnte. Die Bewertung eines Opals bleibt somit jedem Nutzer und jeder Nutzerin sowie dem jeweiligen Glauben an Glück oder Unglück selbst überlassen.
Stein des Herzens oder der "Schwarzen Magie"?
Auf dem Opal-Kontinent Australien können die funkelten, bunten Edelsteine eine lange Tradition mit magischer Bedeutung vorweisen. Für die australischen Ureinwohner besitzt vor allem der beeindruckende Black Opal eine herausragend schützende Wirkung, die außerdem auch zur Veredelung des Charakters führen soll. Denn dieser Edel- und Heilstein steht aus Sicht der Aborigines mit dem Herzen des Menschen in Verbindung und soll besonderes Glück verbreiten.
Allerdings verbindet man traditionell gerade die schwarze Varietät des Opals nicht erst seit dem Mittelalter auch mit sogenannter "Schwarzer Magie". Angeblich verwendeten einst Hexen und Zauberer Schwarzopale, um ihre dunklen Mächte zu verstärken und zu kanalisieren. Auch hier zeigt sich die Zweideutigkeit dieses beliebten Schmucksteins.
Opale in der modernen Steinheilkunde
Je nach Intensität der Farbe entfaltet Opal seine mehr oder weniger starke Wirkung. Edelopale stehen im Allgemeinen für intensive Lebensfreude, Kreativität und Fantasie. Seine einzigartige Kraft den Lebenswillen zu stärken, wirkt sich auf den ganzen Organismus belebend aus... so zumindest lautet die verkürzte, heutige Deutung des Opals in der modernen Steinheilkunde.
Black Opal
Besonders Schwarzopalen schreibt man eine enorm stärkende Wirkung zu. Seine prächtige Erscheinungsform steht für Stolz und große Willenskraft. Der schwarze Edelstein zählt zu den wirksamsten Schutzsteinen in der Steinheilkunde. Er ist eine Kraftquelle für mehr Durchhaltevermögen und verleiht jedem neuen Projekt und Neuanfang eine optimistische Aufbruchsstimmung.
Light Opal
Helle Opale dagegen wirken ihrer zarten Färbung entsprechend sanfter. Sie sind im Vergleich zu schwarzen Varietäten in der Ausstrahlung eher unaufdringlich, aber gehören dennoch zu den gefragtesten Schmuck- und Heilsteinen überhaupt. Mit der milchigen Farberscheinung und den verschieden opalisierenden Effekten auf ihrer Opal-Oberfläche verbindet man lichtvolle Qualitäten, die inspirierende Impulse begünstigen, aber vor allem eine stimmungsaufhellende Wirkung zeigen sollen. Das bedeutet mehr beglückende Lebensfreude für eher pessimistische Gemüter!
Kein schillerndes Farbenspiel ohne passenden Schliff
Viele Menschen erkennen im Edel- und Heilstein "Opal" eine in allen Farben schillernde Kostbarkeit. Kein Wunder, denn die verschiedenen Muster sowie die Farbenvielfalt der einzelnen Opal-Varietäten sind immer wieder faszinierend. Deshalb tragen manche von ihnen gerne auch eigenwillige und "blumige" Handelsnamen. Beispiele dafür sind der bunte "Harlekin", "Pfau" oder "Pinfire" (Nadelfeuer), die nur durch einen entsprechenden Schliff ihre ganze Pracht entfalten können. Natürlich sind diese besonders farbenprächtigen Exemplare sehr begehrt, aber leider auch sehr selten. Somit muss man tief in die Tasche greifen, wenn man einen solchen echten Edelopal erwerben möchte.
Harlekin, Pfau und Pinfire als Heilstein
Sinnbildlich stehen diese sehr bunten Exemplare für Sanftmut und Freundlichkeit. Sie sollen den Körper vor Krankheiten schützen, den Stoffwechsel harmonisieren und bei Blasen- sowie Nierenproblemen helfen.
Opal-Cabochons
Bei Opalen verwendet man üblicherweise den facettenlosen Cabochon-Schliff, der die verschiedenen, verborgenen Farbenspiele dieses Schmuck- und Heilsteins oft am besten zur Geltung bringen kann. Dieser schlicht gewölbte Schliff gehört zu den einfachsten und auch ältesten Edelstein-Schliffarten der Welt.
Einfache und doppelte Cabochon-Schliffformen
Die einfachste Form eines Cabochons ist unten abgeflacht und nur auf der "Schauseite" gewölbt. Ein sogenannter "Doppelter Cabochon" hat jedoch die Form einer Linse, die auf beiden Seiten gewölbt geschliffen wurde. Dieser Glattschliff ohne Facetten ist für alle Edel- und Schmucksteine bevorzugt geeignet, die einen besonderen Schimmer, irisierende Effekte, sternförmige Lichtreflexe (Asterismus) oder auffallende Farbmuster zeigen.
So kann man nicht allein Opalen ihre verborgene Schönheit entlocken. Perfekt zur Geltung kommen beispielsweise ebenso Katzen- und Tigeraugen in der Form eines Cabochons. Die geometrische Grundform eines Cabochons ist meistens kreisrund oder oval. Je nach Steinvorlage passt man die Schliffart und -form aber auch an die natürliche Form des jeweiligen Edelsteins an. So entstehen beispielsweise auch verschiedene Schiffchen- oder Tropfenformen.
Facetten für die "Ausnahme von der Regel"
Besonders klare Opale, wie beispielsweise der orangerote Feueropal, erhalten jedoch oft, ebenso wie andere Edelsteine mit hoher Transparenz, einen passenden Facettenschliff. Damit kann ihr "Feuer" noch verstärkt werden. Facetten lassen eine gezielt geführte Lichtbrechung zu, sodass der Glanz des geschliffenen Steines, durch eine besonders feurige Lichtreflexion aufgewertet, den optischen Eindruck der Edelstein-Qualität erhöht.
Trommelstein-Opale
Für den therapeutischen Einsatz eignen sich vor allem unbearbeitete Rohsteine oder schlichte Trommelsteine. Sowohl Matrix- als auch Boulder-Opale sind auf dem Markt oft in diesen Formen vertreten. Hier kann man meistens davon ausgehen, dass die ursprüngliche Ausstrahlung des Roh- oder Trommelsteins erhalten blieb und der Mensch nicht manipulierend eingegriffen hat.
Wer also Heilsteine sucht, kann in diesem Bereich fündig werden. Allgemein sollte man deshalb lieber einen Trommelstein erwerben, wenn die Herkunft eines anderen geschliffenen Opals eher zweifelhaft ist. Ein seriöser Goldschmiede- oder Schmuckhandel kann jedoch ein Zertifikat über die Echtheit des Edelsteins erstellen, das alle Unklarheiten beseitigt.
Außerirdische und irdische Opale
Im Jahre 2008 gab die NASA bekannt, dass man auf dem Mars größere Areale entdeckt hat, die Opal-Einlagerungen vorweisen. Diese Sensation lässt Wissenschaftler tief in den Aufbau und die Zusammensetzung der Elemente sowie die Entstehungsgeschichte des "Roten Planeten" blicken. Mars-Opale dürften wohl unbezahlbar sein, zumindest solange keine günstige Reiseroute zum Mars existiert.
Doch ein Blick auf irdischen "Black Opal" aus Australien zeigt, dass schon unsere Erdvorkommen je nach Größe und Farbenspiel mit über 20.000 € gehandelt werden. Besonders begehrt ist dabei der "Lightning Ridge - Black Opal" aus der namengebenden australischen Stadt im Norden von New South Wales. Seine schwarze Körperfarbe macht die verschiedenen Farbkontraste und Lichtreflexe ganz besonders gut sichtbar, deshalb gehört er in der Sammlergemeinde zu den begehrtesten Exemplaren in der gesamten Opal-Welt. Da hervorragende Qualitäten bei Edelopalen jedoch rar sind, können sich diese Opale preislich locker mit Diamanten messen, deren Vorkommen diesbezüglich weit größer ist.