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Sind künstliche Edelsteine als Heilsteine zu empfehlen?

pair of silver earring lot

Nicht jeder kann oder möchte sich echte Heilsteine leisten, denn je nachdem, um welchen Edelstein es sich dabei handelt, kann das eine kostspielige Anschaffung werden. Besonders schöne und eher seltene Exemplare werden oft teuer gehandelt. Da bieten sich synthetische Edelsteine natürlich an, zumal sie deutlich günstiger sind.

Diese synthetisch hergestellten Steine sehen den echten Edelsteinen inzwischen so ähnlich, dass selbst Fachleute oft nicht mehr ohne gründliche, gemmologische Laboruntersuchung bei der Echtheitsbestimmung auskommen. Für einen Laien ist eine Unterscheidung zwischen einem echten und synthetischen Edelstein nahezu unmöglich.

So stellt sich doch die Frage, was Synthesen von natürlichen Edelsteinen tatsächlich unterscheidet? Deshalb muss zuerst geklärt werden, was künstliche Steine qualitativ vorweisen können, und ob es sich überhaupt lohnt eine synthetische Variante zu kaufen?

Vor- und Nachteile synthetischer Edelsteine

Echte Edel- und Heilsteine haben einen Entstehungsprozess von Millionen von Jahren hinter sich. Ihre chemischen, wie auch physikalischen Eigenschaften können von künstlich hergestellten Steinen nur in Fragmenten imitiert werden. Synthetische Edelsteine sind zwar aus den gleichen Elementen nachempfunden, können energetisch jedoch nicht mit echten Edelsteinen verglichen werden.

Gespeicherte Informationen von Jahrmillionen Erdgeschichte kann im Labor nicht imitiert werden. In der heutigen Technik werden inzwischen ebenso Kristalle zur Speicherung von enormen Datenmengen verwendet. So kann vielleicht eine Ahnung entstehen, wieviele Informationen in der langen Entstehungs- und Lagerungsgeschichte der edlen Steine wohl abgespeichert sein müssen.

Original oder Kopie?

Selbst Edelstein-Sammler, die keinen Wert auf eine heilende Wirkung ihrer Steine legen, möchten das „Original“ und nicht die Kopie. Denn streng genommen handelt es sich bei synthetischen Steinen eigentlich um Schmucksteine.

Als Imitationen der echten Edelsteine haben sie in diesem Bereich der schönen Juwelierkünste durchaus ihre Berechtigung, denn wie oben schon erwähnt, kann sich nicht jeder ein Schmuckstück mit einem teuren natürlichen Edelstein leisten. Somit ist eine ebenso schmückende Imitation eine günstige Alternative.

Der Umwelt zuliebe!

Künstlich hergestellte Edelsteine haben neben den preislichen Kriterien auch noch andere Vorteile. Durch die modernen Herstellungsverfahren können die physikalischen Eigenschaften, Farbe, Härte, Transparenz und Spaltbarkeit der natürlichen Edelsteine perfekt nachgebildet werden, sodass Fälschungen gleich erkannt werden können.

Somit kann für die Schmuckindustrie genügend passendes Material zur Verfügung gestellt werden, ohne dass noch mehr „Erdreich umgepflügt“ und Natur zerstört werden muss. Denn die Gewinnung von Bodenschätzen aller Art ist ein zunehmend ins Bewusstsein der Bevölkerung tretendes ökologisches und auch sozial-humanitäres Problem.

Immer schon waren Edelsteine und Edelmetalle nur den Wohlhabenden vorbehalten, außer man wurde selbst zum „Schatzsucher“ und versuchte sein Glück im Schürfen und Graben nach gewinnbringenden Bodenschätzen. Aber in den meisten Fällen wurde und wird nach wie vor die ansässige Bevölkerung ausgenutzt und unter menschenverachtenden Bedingungen für die Gewinnung der „Schätze“ in Edelsteinminen eingesetzt.

Wer „nur“ nach einem beeindruckenden Schmuckstück sucht, hilft somit mit dem Kauf eines künstlich hergestellten Steins sogar, unsere weltweite Umwelt zu schonen. Somit ist unter diesen Gesichtspunkten ein synthetischer Edelstein eindeutig umweltfreundlicher und nachhaltiger.

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Manipulierte und synthetische Edelsteine

Der sogenannte „Genfer Rubin“ ist durch ein spezielles Brenn- oder Färbeverfahren kaum  von einem echten Rubin zu unterscheiden. Das Gleiche gilt für den „Biron-Smaragd“ oder den „Chatham-Saphir“.

Durch moderne Techniken, wie Brennen, Bestrahlen und Färben bekommen künstlich manipulierte Edelsteine zwar nicht die Eigenschaften von ihren „echten Steinen-Verwandten“, aber auf diese Weise kann eine minderwertige Qualität optisch aufgewertet werden.

Dubletten und Presssteine – optisch attraktive Hybriden

Immer mehr Verkäufer bieten inzwischen auch zusammengesetzte Steine an. Dabei werden kleine echte Edelsteine und minderwertige, künstliche Steine zusammengepresst oder verschmolzen. Dadurch soll der Wert der künstlichen Steine erhöht werden. Dieses Verfahren wird besonders gerne bei Bernstein angewendet.

Die so entstandenen Steine werden Pressbernstein genannt. Dieser sieht dann zwar wie natürlicher Bernstein aus und eignet sich gut für die Schmuckherstellung, hat jedoch durch den brachialen technischen Eingriff seine naturgegebenen Eigenschaften als Heilstein eingebüßt.

Die sogenannten „Dubletten“ der Schmuckbranche werden aus zwei verschiedenen Teilstücken zusammengesetzt. Dabei werden  echte, kristalline oder amorphe Edelstein-Scheiben auf einen minderwertigen Untergrund z.B. geklebt oder verschweißt.

Eine Opal-Dublette besteht beispielsweise aus einer dünnen, echten Edelopal-Scheibe, die auf eine meist schwarze Unterlage aus minderwertigem Opal oder einfach nur Glas befestigt wurde.

Der Zirkon – der bekannteste synthetische Stein

a silver bracelet with hearts and two red stones

Kein anderer im Labor hergestellte Edelstein ist so bekannt wie der Zirkon. Dieser künstliche Stein kann sogar eine beachtliche Mohshärte von 8,5 aufweisen. Produziert wird der Zirkon in einem sehr komplizierten und aufwendigen Verfahren, das jedoch erlaubt hochwertigen Schmuck zu erschwinglichen Preisen herzustellen.

Fazit:

Heilsteine sollten immer mit Bedacht und Vorsicht ausgesucht werden. Wer sicher sein möchte, einen echten Stein zu kaufen, sollte sich von einem Fachhändler oder Juwelier beraten lassen. Dort erhält man beim Kauf eines Edel- oder Heilsteins stets auch ein Zertifikat, das sicherstellt, dass der Stein auch wirklich echt und nicht synthetisch ist.

Künstliche Steine sehen in erster Linie gut aus und lassen sich wunderbar in Schmuckstücke einarbeiten. Da sie in erster Linie schön sein sollen und auch nicht so teuer wie echte Edel- und Heilsteine sind, stellen sie eine lukrative, nachhaltige Alternative für attraktiven Schmuck dar.

Bild: @ depositphotos.com / Healing63