Heilsteine und Mineralien finden und zum Schatzsucher werden
Heilsteine können hier zulande, sowohl in Fachgeschäften, als auch auf einer der zahlreichen Mineralienbörsen, die regelmäßig stattfinden, erworben werden. Dies ist der einfachste Weg, seinen persönlichen Heilstein zu finden. Wer diese Suche allerdings etwas aufregender gestalten möchte, kann selbst in der Natur sein Glück versuchen.
Vielleicht stösst man dabei sogar auf ein seltenes Exemplar. Auf alle Fälle ist die Freude über einen Mineralienfund einzigartig und kann Lust auf mehr Suchaktionen machen. Auf der Suche nach Mineralien und Heilsteinen, sollte man im Vorfeld allerdings einiges beachten, damit der Aufwand auch von Erfolg gekrönt werden kann.
Heilsteine selbst suchen – wann ist die beste Zeit?
Der wohl bekannteste Heilstein, mit einer langen traditionellen Verwendung, ist der oft goldgelbe, wunderschöne Bernstein. Wer an der Ostsee Ferien macht, kann zur rechten Zeit, an den richtigen Stränden selbst diese fossilen Harze finden. Die Wahrscheinlichkeit, fündig zu werden, ist im Herbst, Winter und Frühjahr besonders hoch.
Obwohl es auch Bernsteinfunde an der deutschen Ostseeküste gibt, wird jedoch an den polnischen oder litauischen Küstenregionen wesentlich häufiger Bernstein gefunden. Bedingt durch ihre Entstehung lagern viele Bernsteine in lockeren Sandschichten, unterhalb der Meeresoberfläche. Wenn diese Schichten von Wind und Wellen aufgewirbelt werden, können diese besonderen Heilsteine freigelegt werden.
Erfolgreich nach Bernstein fischen
Bernstein ist ein fossiles Baumharz, das sich über viele Millionen von Jahren, durch Wasserverlust gealtert und verhärtet, schließlich zu einem Organischen Stein entwickelt hat. Durch sein eher geringes Gewicht schwimmt Bernstein im Wasser und wird vom Wellengang an die Stände gespült.
Um diese Heilsteine selbst zu suchen, sollte man auf alle Fälle mit einem Kescher ausgerüstet sein. So können die schönsten Exemplare zwischen Algen, Sand und Schlick vom Boden gefischt werden. Besonders ergiebig kann die Suche nach Bernstein ausfallen, wenn der Wetterbericht Wind aus nördlicher Richtung ansagt.
An diesen Tagen wird der Meeresgrund durch den starken Wellengang kräftig aufgewirbelt. Dann werden die Bernsteinablagerungen, die in den weichen Sedimenten vergraben ruhen, freigelegt, so dass sie im Wasser schwebend an die Strände gespült werden können.
Fossile Reste und Feuerstein
Mit etwas Glück kann man auch Donnerkeile und Feuersteine an einigen Ostseestränden finden. Diese gelangen zusammen mit all den anderen Steinen bei Stürmen an die Küsten. Die Insel Rügen gilt als sicherer Fundort von Donnerkeilen, die allerdings auch in Kiesgruben entdeckt werden können.
Donnerkeile (lat. Belemniten) sind Teile der fossilen Schale von ausgestorbenen Kopffüssern aus der Kreidezeit. Diese Belemniten sind etwa 67 Millionen Jahre alt. Die Reste dieser Urzeit-Tintenfische ruhen in lockeren Sedimenten und werden durch die Frühjahrs- und Herbststürme an die Küsten gespült. Die Bezeichnung „Donnerkeil“ bezieht sich auf den germanischen Donnergott Donar, dessen Blitze sich, der Sage nach, beim Berühren der Erde in Donnerkeile verwandelten.
Das Chalcedon-Opal-Gemenge Feuerstein (Flint) wird in der Steinheilkunde auch als Heilstein verwendet. Er soll gelassenes Verständnis in der Kommunikation fördern und wird unter anderem zur Entgiftung der Schleimhäute empfohlen.
Heilsteine und Mineralien aus den Bergen
Wer seine freie Zeit lieber in den Bergen verbringt, kann auch dort an geeigneten Plätzen ortstypische Mineralien finden, von denen sicherlich einige auch in der Steinheilkunde als Heilsteine zum Einsatz kommen. Ein Wanderer auf Schatzsuche hat immer einen Hammer im Rucksack, denn man kann nie wissen, auf welche Gesteinsformationen und Lagerstätten von Geröllen man trifft.
Bei der Suche sollte man den Spuren der Verwitterung im Gebirge folgen. Beispielsweise Frostsprengungen bergen so manche Überraschung. Dabei werden einzelne Gesteinsschichten vom großen Fels abgespalten und durch weitere klimatische Einwirkungen zu kleineren Mineralien verwittert. Lohnenswert kann eine Schatzsuche außerdem sein, wenn es kräftig geregnet hat. Bei Regen wird so manches Gestein freigespült. Dann reichen oft schon wenige Schläge mit dem Hammer, um die Mineralien aus dem Fels herauszulösen.
Viele Kiesgruben bergen noch einige Schätze und sind ein Eldorado vor allem für Anfänger. Hier muss nicht durch einen langen Fußmarsch ein Berg erklommen werden. Das Geröll kann mit einer kleinen Ausrüstung (Handschuhe, Hammer und Handharke) bequem durchkämmt werden.
An ehemaligen, inzwischen eingerissenen Schächten kann ein Schatzjäger ebenso noch fündig werden. In Brandenburg gibt es beispielsweise noch Mineralienfunde, die aus der letzten Eiszeit stammen und erst jetzt vom umgebenden Granit freigegeben wurden.
Mit etwas Glück findet man sogar am Wegesrand einen schönen Stein, der sich bei näherem Betrachten als Heilstein erweisen kann.
Auf der Steinsuche – was gibt es noch zu beachten?
In Bergregionen
Die Schatzsuche nach Heilsteinen ist eine spannende Angelegenheit, die sehr viel Spaß macht. Ob alleine, im Gruppenverband und ganze Familien mit Kindern, alle sind an der frischen Luft, machen weite Spaziergänge und lernen so eine bestimmte Landschaft und ihre geologischen Besonderheiten besser kennen. Allerdings sollte gerade in Bergregionen auf eine sichere Kleidung Wert gelegt werden.
Passende Schuhe sind unerlässlich, denn loses Gestein birgt auch die Gefahr, dass man leicht abrutschen und stürzen kann. Wer ohne Handschuhe unterwegs ist, sollte für eventuelle Verletzungen durch scharfkantige Steine Verbandsmöglichkeiten dabei haben. Mütter mit aktiven Kindern sind ohnehin niemals ohne Pflaster im Gepäck unterwegs.
Beim Bernsteinsuchen
Die Suche nach Bernsteinen birgt eine ganz andere Gefahr, die allerdings nicht unterschätzt werden sollte. Immer wieder gibt es Berichte über Bernsteinsammler an der Ostseeküste, die sich schwere Verbrennungen zugezogen haben. Die Ursache dafür ist Phosphor, der dem Bernstein optisch sehr ähnlich ist und selbstentzündende Eigenschaften besitzt.
Hier ist also Vorsicht geboten, denn auch diese Phosphorstücke werden leider immer wieder an den Ständen gefunden. Jedes Fundstück sollte deshalb genau geprüft werden, bevor es in die Hosen- oder Jackentasche gesteckt wird. Am besten wird ein kleiner Blecheimer für die vorläufige Aufbewahrung verwendet… falls sich irgendein „Bernstein“ plötzlich selbstständig entflammt.
Wie erkennt man echten Baltischen Bernstein?
Die Ritz-Probe
Da Bernstein sehr weich ist, kann man ihn mit einer Nadel oder einem Messer gut einritzen (Bernsteinschnitzereien). Viele Sammler benutzen die Bissprobe, von der jedoch eher aus den oben genannten Gründen (Phosphor) abgeraten wird.
Die Schwimm-Probe
Außerdem ist Bernstein auch sehr leicht und schwimmt deshalb in einer Salzlösung, während andere Imitate auf den Boden sinken. Hierfür sollten zwei Esslöffel Salz in einem Trinkglas mit etwa 200-250 ml aufgelöst werden.
Die Brenn-Probe
Diese Echtheitsprobe ist zwar deutlich, aber wer will seinen frisch gefundenen Schatz gleich wieder verbrennen? Deshalb ist diese Methode eher theoretisch, aber nicht praktisch sehr sinnvoll.
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