Baryt – ein fast unbekannter Heilstein
Alle spaltbaren Steine wurden einst im Bergbau unter dem Begriff „Spat“ zusammengefasst. So waren dort beispielsweise Gipsgesteine, Fluorit oder Calcit, aber auch der heutige Baryt versammelt. Da Baryt jedoch eine sehr hohe Dichte von 4,5 besitzt, erhielt er bald den Zusatz „Schwer“-Spat. Ab dem 18. Jahrhundert erscheint neben dem gebräuchlichen Bergmannsnamen Schwerspat plötzlich die Bezeichnung „Baryt„, die sich auf das griechische „barys“ für „schwer“ zurückführen lässt. Aber auch das im Stein enthaltene Element Barium mit seinem Kürzel „Ba“ steckt im Namen.
Baryt – als Schwerspat ein bekannter Rohstoff
Synonyme des heutigen Baryts
Da Baryt schon lange vor seiner mineralogischen, genaueren Bestimmung im Bergbau ein geläufiges Abbauprodukt war, haben sich viele Synonyme eingebürgert. So kann man je nach Erscheinungsbild des Schwerspats dementsprechende kennzeichnende Namen finden. Kammspat, Säulenschwerspat, Stangenspat, Tafelspat oder Bologneser Leuchtstein sind Beispiele. Weitere Synonyme sind Baroselenit, Allomorphit, Hepatit, Tungspat, Wolnyn, Michel-Levyit oder Kalkschwerspat.
Die industrielle Nutzung von Baryt
Als Rohstoff dient Baryt heute zur Herstellung von weißer Farbe und zum Glätten und Beschweren von Kunstdruckpapier und verschiedener Gewebearten. Leuchtraketen können Baryt enthalten, da sein Bariumgehalt schöne, grüne Farbfunken vom Himmel regnen lässt.
Merkmale eines Baryts
Baryt ist ein Bariumsulfat, das ein relativ großes Farbspektrum aufweist. Die rhombischen Kristallgebilde zeigen grobblättrige, tafelige oder auch rosettenförmige Aggregate, die völlig farblos sein können. Aber die farbige Palette reicht von Weiß, Gelb, Rot und bläulichen, sowie grünlichen Farbtönen bis zu braunen und grauen Mischfarben. Ein schwaches Grün, Braun oder Rot entsteht durch geringe Mengen an Eisen-Einlagerungen. Die Mischfarben aus Braun- und Blautönen weisen auf tonige Fremdstoffe und Braun-Grautöne bis Anthrazit auf organische Verunreinigungen hin.
Härte, Transparenz und Strichfarbe
Die sehr hohe Dichte von 4,5 des Baryts ist oben schon erwähnt worden und ist das Hauptmerkmal, an dem man Baryt erkennen kann. Dagegen steht eine recht niedere Mohshärte von nur 3 bis 3,5. Das durchsichtige, aber spröde Mineral lässt sich als Spat aufgrund seiner dünnen Schichten vollkommen spalten und hat immer eine weiße Strichfarbe. Baryt zeigt Glasglanz und an seinen Bruch- bzw. Spaltflächen auch schönen Perlmuttglanz. Seine Transparenz und „glänzenden“ Eigenschaften machen ihn jedoch zu keinem gebräuchlichen Schmuckstein… vielleicht wegen seiner geringen Härte?
Auch wenn Baryt als Edel- oder Heilstein keine nennenswerte Rolle spielt, sind die sogenannten „Baryt-Rosen“ und „Baryt-Stufen“ in der Sammelgemeinde sehr beliebt. Diese Sammelobjekte können dabei als Baryt-Stufen mit ihren groben, blättrigen Aggregaten auch „bündelweise“ in alle Richtungen zeigen, während die Rosen geordnetere Rosetten aufweisen. Aber als Edel- oder gar Heilstein hat dieses Mineral noch keine größere Bedeutung erlangt.
Baryt in der Steinheilkunde
Als Edel-, Schmuck- oder Heilstein besitzt Baryt, wie schon erwähnt, noch keinen Bekanntheitsgrad. Dabei hat er laut Steinheilkunde einiges zu bieten.
Je nach Farbe kann Baryt beispielsweise die Selbstsicherheit, eine gesunde Abgrenzung und ein besseres Durchsetzungsvermögen fördern. Da Baryt nicht zu den seltenen Mineralien gehört, ist er eigentlich auch gut verfügbar und dadurch nicht so teuer, wie so manch anderer Heilstein. Außerdem sind bisher keine Fälschungen bekannt, sodass er noch eine unverfälschte Natürlichkeit besitzt… also ideal für eine Verwendung als Heilstein!
Allgemein empfiehlt die Steinheilkunde Baryt vor allem auch für ältere Menschen, die im Laufe der Zeit zunehmende Probleme mit der Konzentration und dem Gedächtnis erleben. Allerdings sind diese Schwächen nicht allein altersbedingt. Auch jüngere Menschen stellen diese Defizite immer öfter bei sich selbst fest.
Die verschiedenen farblichen Varietäten zeigen außerdem noch ein zusätzliches Wirkfeld, das den farblosen, bläulichen oder grünlichen Baryt dementsprechend ergänzt.