Entstehung und Merkmale des Falkenauges
Dieser Faserquarz bildet sich bei einer "Pseudomorphose", in der die chemischen Bestandteile des Ausgangskristalls verändert, bzw. verdrängt werden. Bei einer sogenannten "Verdrängungspseudomorphose" dringen hydrothermale Lösungen mit einem hohen Kieselsäuregehalt in vorhandene Minerale ein. Dabei findet unter anderem ein Stoffaustausch verschiedener Bestandteile statt, sodass sich abschließend ein neues Mineral bildet.
Falkenauge mit Krokydolith-Fasern
Im Fall des Falkenauges haben sich teilweise bestehende Krokydolith-Fasern durch "Verkieselung" in Quarz umgewandelt. Krokydolith wiederum hatte sich zuvor als eisenreiches Asbestmineral in Spalten und Gängen von aufeinander geschichteten Eisenerz-Lagerstätten als Füllmineral gebildet. Seine Fasern sind durch die Quarzentstehung fest im neu entstandenen Mineral "Falkenauge" eingebettet, so dass sich später als Schmuckstein der sogenannte "Katzenaugen-Effekt" (Chatoyance) zeigt.
Trigonales und monoklines Kristallsystem
Als Quarz-Mitglied gehört Falkenauge zum trigonalen Kristallsystem, während seine verbliebenen Krokydolith-Fasern monoklin kristallisiert sind. Da sich dieser Heilstein ausschließlich in parallel-geschichteten Spaltenfüllungen bildet, gibt es keine einzelnen, größeren Kristalle. Typisch sind mikrokristalline, blauschwarze, derbe Quarzadern in Eisenerz-Lager-Gesteinen. Allerdings können auch Mischaggregate entstehen, die fließende Übergänge von Falkenauge und Tigerauge zeigen.
Bestimmungsmerkmale des Falkenauges
Durch seine faserige Struktur kann man Falkenauge nicht spalten und die Bruchstellen zeigen einen seidigen Glanz. Das undurchsichtige Mineral hat immer eine bleigraue Strichfarbe und besitzt typische Quarz-Eigenschaften. So liegt die Mohshärte bei 7 und die Dichte zwischen 2,64 und 2,71. Da ein Falkenauge eigentlich unverwechselbar ist, stellen nur die Übergänge zum verwandten Tigerauge eine Schwierigkeit dar. Sobald goldene Aspekte in einem blauschwarzen Falkenauge auftauchen, hat er auch etwas Tigerauge intus.
Falkenauge als Heilstein
In der Steinheilkunde verwendet man heute vor allem Trommelsteine, die nur solange getragen werden, bis die gewünschte Wirkung eingetreten ist. Da Falkenauge den Energiefluss des Körpers auf Dauer hemmt, kann dieser Heilstein bei großer Nervosität und akutem Zittern temporär Linderung verschaffen. Auch eine hormonelle Überfunktion gehört zu seinem Einsatzgebiet.
Seelische und geistige Ruhe finden
Falkenauge hilft bei akuten Stimmungsschwankungen und beim Verlust des "roten Fadens" im Leben. Er kann während einer verzwickten Situation einen besseren Überblick ermöglichen und so, durch eine sinnvolle Distanz zu den alltäglichen Ereignissen und eigenen Gefühlen, eine Entscheidungsfindung erleichtern.