Malas aus Heilsteinen – Ketten für die Meditation
Seit Jahrtausenden benutzen nicht nur Yogis, Buddhisten und Hindus eine sogenannte „Mala“ bei ihrer Meditation. Diese Meditationsketten aus Heilsteinen sollen den Menschen auf seinem spirituellen Weg unterstützen und dabei helfen, persönliche Ziele leichter zu erreichen.
Das Wort Mala stammt aus dem Sanskrit und heißt übersetzt so viel wie „Meditationskranz„. Bis heute werden Mala-Ketten aus Heilsteinen während einer Meditation getragen, bzw. benutzt. Dabei bestehen die Mala-Perlen der Kette aus entweder nur einem bestimmten Heilstein, oder aber aus mehreren Heilsteinen, die auf einander abgestimmt sind.
Malas aus Heilsteinen – mehr als nur eine Zählhilfe
Noch heute wird eine Mala aus Edel- oder Heilsteinen, während eines speziellen Rituals, vom Yogameister an seinen Schüler übergeben. Diese Kette soll den Schüler auf dem Weg zur Erleuchtung begleiten und unterstützen.
Die Japa Mala Meditation
Mala-Ketten dienen nicht nur im Hinduismus als Unterstützung bei der sogenannten asiatischen „Japa Mala Meditation„, bei der ein bestimmtes Mantra laut, leise oder auch nur in Gedanken in einer vorgeschriebenen Häufigkeit wiederholt wird . Damit sich der Meditierende nur auf das Mantra konzentrieren kann und nicht durch das Zählen der Wiederholungen abgelenkt wird, gleiten die Mala-Perlen als Zählhilfe nach jeder Beendigung des Mantras Perle um Perle weiter durch die Hand.
Viermal den Weg der „Siebenundzwanzig“
Dabei kann ein Mantra ein neutraler Begriff oder Laut sein, um die Konzentration aus der äußeren Welt in die innere Daseinsform zu lenken. Aber auch Gebete, heilige Namen oder Rezitationen heiliger Schriften werden in der Japa Meditation angewendet.
Traditionell besitzt eine Mala 108 Perlen. Diese heilige Zahl soll dem Meditierenden bei seinem Weg zur spirituellen Vollendung hilfreich sein.
Dabei sollen nicht nur 27 Leidenschaften in 27 geistige Qualitäten verwandelt, sondern auch 27 Trübungen des Herzen überwunden und 27 Eigenschaften entwickelt werden, die besondere Wertschätzung genießen.
Die 99 Namen Allahs und Lobpreisungen
Auch wenn der Begriff aus dem Hinduismus stammt, so wird diese Methode der Meditation auch im Buddhismus und Sikhismus praktiziert. Bei einer muslimischen Meditation werden zum einen die verschiedenen Namen Allahs verwendet, und zum anderen je dreimal 33 Lobpreisungen ausgesprochen. Dabei wird 33mal die Vollkommenheit und 33mal die Größe Allahs gepriesen und 33mal eine Danksagung an ihn ausgesprochen. Aus diesem Grund besitzen Mala-Ketten beispielsweise im Sikhismus nur 99 Perlen.
Malas – gespeicherte Energie
Meditationsketten werden jedoch neben der praktischen Seite auch noch zusätzlich ganz besondere Eigenschaften zugeschrieben. Da Malas eine effektive, tiefe Meditation ermöglichen können, soll die dabei entstehende geistige und seelische Energie durch den Meditierenden in die einzelnen Mala-Perlen der Kette fließen und mit der Zeit immer mehr „gespeichert“ werden. So kann bei jeder erneuten Meditation auf das erworbene Potential zurückgegriffen und aufgebaut werden.
Diese Form der Meditation wird erstmals 400 vor unserer Zeitrechnung erwähnt. Das Wissen darüber ist ein „spiritueller Schatz“, der bis heute immer noch mündlich vom Meister auf seine Schüler übergeben wird.
Wie ist eine Mala-Kette aufgebaut?
Mala-Ketten aus Heilsteinen haben oft zusätzlich einen Anhänger mit der Aufschrift „Eden“. Dies soll daran erinnern, dass man sein inneres Paradies immer bei sich trägt.
Material und Anzahl der Perlen
Da jeder Mensch seine eigenen Vorlieben hat, werden auch Malas aus verschiedenen Materialien gefertigt und angeboten. Die Perlen können aus Heilsteinen, Metall, Sandelholz, Weihrauch oder „Heiligem Holz“ (Palo Santo) gefertigt sein.
Traditionell besitzt eine Mala 108 Perlen, die aus einem bestimmten Edel- oder Heilstein bestehen. Allerdings gibt es auch Perlenketten, die aus verschiedenen Mineralien bestehen. Malas aus Holzperlen (Sandelholz, Palo Santo) sind oft kunstvoll gestaltetet. Damit die Kette besser in der Hand liegt, sollte nach jeder zweiten Perle im Perlgarn ein Knoten zu finden sein. Wird die Mala-Kette vorzugsweise um den Hals getragen, können diese Knoten jedoch gerne fehlen.
Die Zahl 108 hat im Hinduismus und Buddhismus eine besondere Bedeutung. Demnach besteht der Körper aus 108 bedeutenden Energie-Bahnen, die nach 108 Wiederholungen eines Mantras besonders frei fließen, und so ihre volle Wirkung entfalten können.
Bindu – Anfang und Ende – Bindu
Eine besondere Perle ist die sogenannte „Guru-Perle„, auch Bindu genannt. Sie markiert immer den Anfang und das Ende einer Meditation. Diese Perle ist entweder größer, aus einem anderen Material, oder aber auch ganz besonders gestaltet. Den „krönenden“ Abschluss bildet schließlich eine Quaste, deren Fäden die Energie in sich bündeln sollen.
Eine persönliche Mala-Kette aus Heilsteinen
Malas sind inzwischen im Handel in einer großen Auswahl zu finden. So kann man sicherlich auch eine Kette aus seinen persönlichen Lieblingssteinen oder aus Holz, Weihrauch oder Metall finden. Unabhängig von der jeweiligen religiösen Orientierung oder Prägung, kann eine Mala-Kette auf jeden Menschen ihre beruhigende Wirkung entfalten.
Die üblich verwendeten Heilsteine für Mala-Ketten sind vor allem Rosenquarz, Amethyst oder auch Bernstein.
Malas aus Holz und Weihrauch
Allerdings gibt es auch wundervoll duftende Ketten aus Sandelholz, Palo Santo und Weihrauch. Wer den jeweiligen Geruch liebt, kann diese Malas auch leicht mit seinen Lieblingssteinen kombinieren.
Ein Zitronen-, Orangen- oder Honigcalcit beispielsweise passt besonders gut zu einer Mala aus gelben Weihrauchperlen. Die aufhellende, entspannende Wirkung lässt nicht lange auf sich warten. Der Duft des Weihrauchs verstärkt sich, wenn die Kette einige Zeit direkt auf der Haut unter der Kleidung getragen wird:)
Allen Malas gemein ist jedoch ihre schmückende Attraktivität. Denn durch die Länge der Kette hat man nicht nur eine ideale Begleitung für eine Meditation, sondern auch ein ganz besonderes Schmuckstück, das auch im Alltag getragen, zu mehr Ruhe und Gelassenheit beitragen kann.
Die Verwendung einer Mala-Kette im Alltag
Neben der traditionellen Verwendung der Malas, während einer Meditation, werden die attraktiven Ketten auch gerne um den Hals getragen oder mehrfach um das Handgelenk gewickelt. Wer möchte, kann seine Kette direkt auf der Haut unter der Kleidung tragen. Allerdings sollte die Kette vor dem Baden oder Duschen immer abgenommen werden, damit die Nässe auf Dauer nicht das Perlgarn beschädigen kann.
Ein zerrissenes Mala ist nämlich kein gutes Omen… und wer will schon 108 Perlen wieder einsammeln und erneut auffädelt:)
Übrigens:
Wer seine Mala-Kette mit besonders viel Energie aufladen möchte, sollte sie auch beim privaten Yoga zuhause oder im Yogakurs tragen.
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