Die Quarz-Varietät "Ozeanchalcedon"
Als Varietät des wasserhaltigen, mikrokristallinen Chalcedons zeigt Ozeanchalcedon ein charakteristisches Erscheinungsbild. Was diesen Chalcedon auszeichnet, ist sein sogenanntes "sphärolithisches Gefüge", bei dem das Kristallwachstum zentral von einem "Kristallisationskeim" ausgeht. So entstehen kugelige Chalcedon-Aggregate, dessen Kristalle strahlenförmig nach außen wachsen (radialstrahlig). Typisch sind beispielsweise kleine, ockergelbe bis braune Flecken, die von einem dunkleren Strahlenkranz umgeben sind. Wie Inseln sind sie zusätzlich von weißer, grauer, brauner oder grünlicher Chalcedon-Substanz umschlossen.
Chalcedon-Merkmale
Der in einer "Primären Bildung" entstandene Chalcedon gehört als mikrokristalliner, wasserhaltiger Quarz in die Mineralklasse der "Oxide". Er kristallisiert im "Trigonalen Kristallsystem" und bildet winzige Kristallfasern, die man mit dem bloßen Auge nicht erkennen kann. Reiner Chalcedon erscheint durch die Lichtbrechung an diesen Fasern hellblau ("Tyndall-Effekt"), verändert aber durch die Einlagerung verschiedener Mineralstoffe sein farbliches Erscheinungsbild.
Bestimmungsmerkmale
Wie alle Chalcedone besitzt auch Ozeanchalcedon, je nach Zusammensetzung, eine Mohshärte von 6,5 bis 7 und eine Dichte von 2,85 bis 2,64. Obwohl seine optische Erscheinung doch recht farbig daherkommen kann, bleibt seine Strichfarbe trotzdem, charakteristisch für Chalcedon und Quarz, immer weiß. Auch Ozeanchalcedon erreicht maximal eine durchscheinende Transparenz und typischen Wachsglanz. Er lässt sich nicht spalten und zeigt eine muschelige Bruchstelle.
Verwechslungen und Fälschungen
Ähnlich wie bei anderen Schmucksteinen, sind auch bei Chalcedonen farbliche Verbesserungen durch künstliches Färben nicht selten. Kräftige, unnatürliche Grün- und Rottöne entstehen beispielsweise beim Brennen von Chalcedon.
Ozeanchalcedon ist jedoch an seiner natürlichen, nicht zu bunten Farbpalette gut zu erkennen und seine radialstrahligen Flecken machen diesen Schmuck- und Heilstein eigentlich unverwechselbar. Unkundige können allerdings Ähnlichkeiten mit gefleckten Jaspis-Varietäten, manchen Achaten (beispielsweise Holzachat und Laceachat) oder Meta-Rhyolith (Regenwaldstein, Leopardenstein) feststellen.