Heliotrop

Ra’ike – Eigenes Werk

Heliotrop ist ein dunkelgrüner Stein mit charakteristischen roten Punkten. Seine traditionelle Bedeutung als „Schutzstein“ bestätigt die moderne Steinheilkunde. Indem er helfen kann, sich von unliebsamen Einflüssen abzugrenzen, soll er eine bessere Selbstkontrolle, Ausgeglichenheit und innere Ruhe schenken.

FARBE: grün mit rot und gelben Einschlüssen
Familie: Quarz (zwischen Chalcedon und Jaspis)
Aufladen: in einer Bergkristall-Gruppe
Chakra: Herz-Chakra, Nabel-Chakra (Solarplexus)
Länder: Indien, Australien, Brasilien, China, USA, Deutschland
Sternzeichen: Jungfrau und Waage
Spirituell: wehrt unerwünschte Einflüsse ab
Seelisch: beruhigt bei Aggressivität, Gereiztheit, Ungeduld und vitalisiert bei Müdigkeit und Erschöpfung
Mental: hilft die Kontrolle zu bewahren
Körperlich: soll immunstärkend bei Infektionen und entgiftend wirken,  sowie den allgemeinen Stoffwechsel der Körperflüssigkeiten (auch Lymphe) anregen
Anwendung: am Körper mit Hautkontakt tragen, vorzugsweise auf die Thymusdrüse oberhalb des Herzens legen, wenn Infektionen blühen

Stein der „Sonnenwende“

Das griechische „heliou tropai“ bedeutet „Sonnenwender“ und bezieht sich wahrscheinlich auf eine traditionelle Verwendung für magische Rituale an den Übergängen der verschiedenen Jahreszeiten. So ist mindestens seit der Antike mit „Heliotrop“ immer dasselbe Mineral gemeint.

Die roten Punkte sind ein Indikator

Der feinkörnige, fasrige, dunkelgrüne Quarz bildet, je nach Ausprägung der grünen Punkte, die Schnittstelle und fließende Übergänge zwischen den beiden Familien Chalcedon und Jaspis. Deshalb ist ein gebräuchliches Synonym auch Blutjaspis. Seine englische Bezeichnung lautet „bloodstone“, was allerdings in der deutschen Übersetzung namentlich zu Verwechslungen mit Hämatit führen kann. Denn das Synonym für Hämatit ist im Deutschen „Blutstein“.

Heliotrop – „Zwischen zwei Stühlen“

Könnte eine Analogie zur „Sonnenwende“, die ein Wendepunkt zwischen zwei Jahresabschnitten darstellt, und der „Zwischenstellung“ des Heliotrops, als Bindeglied zwischen Chalcedon und Jaspis bestehen? Keiner weiß, ob dieses Wissen damals schon bekannt war. Dass Heliotrop selten homogen daherkommt, sondern sich das Gel der Kieselsäure und die Lösung aus Magnesium und Eisen nur unvollständig vermengen, ist allerdings optisch oft gut zu erkennen. So zeigen sich teilweise Bereiche mit reinem Chalcedon, heterogene Stellen mit Moosachat und gut vermengte Regionen mit Heliotrop schön beieinander. So stellt sich natürlich folgende Frage zwangsläufig:
Ab wann ist ein Chalcedon, bzw. Jaspis ein Heliotrop?

Wie kann man Heliotrop unterscheiden?

Diese Frage ist nicht so leicht zu beantworten, denn zwischen Chalcedon, Heliotrop und Jaspis gibt es keine klaren Indikatoren bei den Übergängen. Die grüne Färbung des Heliotrops entsteht durch Hornblende-Einlagerungen und die roten Sprenkel werden durch Eisenoxid verursacht. So sind die roten Punkte in einer grünen Gesteinsmasse ein Erkennungsmerkmal für Heliotrop. Da er oberflächlich betrachtet Jaspis ähnelt, hat sich der Handelsnamen „Blutjaspis“ etabliert, obwohl es sich streng genommen nicht um Jaspis handelt. Sind zu wenige rote Sprenkel vorhanden, kann man Heliotrop nur schwer von grünem Jaspis unterscheiden.

Wie entsteht Heliotrop?

Zuerst bildet sich Chalcedon, wenn beispielsweise aus Gesteinen entweichende Kieselsäure langsam austrocknet, sich somit verdickt und das Gel zu Chalcedon erstarrt. Sobald während dieses Austrocknungsprozesses Lösungen mit Eisen und Magnesium in die bereits eingedickte Kieselsäure eindringen, entsteht sekundär Heliotrop. Grünes Magnesium-Eisen-Silikat breitet sich im Gel aus und Eisenoxid zeigt seine roten Spuren. Jetzt hat der Chalcedon die Schwelle zum Heliotrop überschritten. Beide besitzen eine mikrokristalline Struktur, sodass sie in massigen Aggregaten auftreten, die teils durchscheinend und teils undurchsichtig sind.

Merkmale des Heliotrops

Da Heliotrop sowohl körnige als auch faserige mikrokristalline Kristalle bilden kann, ist eine klare Zuordnung zur Chalcedon- oder Jaspis-Familie nicht möglich. Als Mitglied der großen Quarzgruppe gehört Heliotrop zur Mineralklasse der Oxide.

Seine Mohshärte von 6,5 bis 7 ist relativ hoch und macht diesen Grenzläufer zu einem robusten Schmuckstein. Aufgrund seiner körnigen, bzw. faserigen Struktur ist Heliotrop jedoch nicht spaltbar und zeigt einen muscheligen Bruch. Die Transparenz ist im maximalen Falle durchscheinend. Seine Strichfarbe folgt nicht der Körperfarbe, sondern ist „quarz-weiß„.

Wie schon erwähnt, sind die Grenzen fließend, deshalb gilt, je ausgeprägte die roten Sprenkel und Punkte, desto sicherer handelt es sich um Heliotrop. Manchmal lassen größere, rote Flecken die Assoziation von „Blutstropfen“ zu, so hat sich im Mittelalter ein weiteres Synonym entwickelt hat. Der sogenannte „Märtyrerstein“ soll nach mittelalterlicher, christlicher Sicht die Blutstropfen Jesus in sich tragen.

Heliotrop als Heilstein

Wer sich leicht beeinflussen lässt und in seinem Leben mehr eigene Kontrolle wünscht, kann den Heliotrop als „Dauerbegleiter“ ausprobieren. Da er auch in kritischen Situationen helfen soll Ruhe zu bewahren und sich schützend abzugrenzen, kann er bei Reizüberflutung hilfreich sein. Die oft daraus entstandene Nervosität, Gereiztheit, bis hin zur Aggressivität, kann durch das Tragen eines Heliotrops abnehmen.

Ruhe und neue Lebendigkeit

Ein nützliches Accessoire ist bei überfordernden Einflüssen ein angenehm rund geschliffener Heliotrop als Handschmeichler in der Hosentasche. Aber auch als Trommelstein an einem Band mit Hautkontakt, auf der Brust oder in der Nähe des Halses getragen, wird seine Wirkung spürbar. Nervenberuhigend auf der einen Seite, kommt aber auch bei Müdigkeit und Erschöpfung seine belebende Ausstrahlung zum Tragen.

Immunabwehr stärkend

Bereits bei den ersten Anzeichen einer Erkältung (Kratzen im Hals, Hüsteln) empfiehlt die Steinheilkunde Heliotrop als „Sofort-Maßnahme“. Direkt auf der Thymusdrüse zwischen Herz- und Hals-Chakra getragen, soll er seine immunstärkende Wirkung bei beginnenden Infekten am besten entfalten. Heliotrop wirkt sich demnach auf die Körperflüssigkeiten, sowie die Tätigkeit der Lymphe anregend aus, sodass Krankheitserreger möglichst schnell ausgeschieden werden können.

Der Heliotrop kann als Heilstein eine lange Tradition nachweisen. In der Antike und auch im Mittelalter („Hildegardjaspis“ der Hildegard von Bingen) ist seine Verwendung als Heilstein in Überlieferungen und Niederschriften erwähnt. Auch heute zählt Heliotrop zu den üblichen Heilsteinen.

Heliotrop als Schmuckstein

Der hier auftretende Komplementärkontrast der Primärfarbe Rot und Sekundärfarbe Grün ist sehr beliebt. Die Farbenverteilung hinterlässt durch die grüne, quantitativ dominierende Hintergrundfarbe Grün einen harmonischen Eindruck, der durch einzelne wenige rote „Einstreuungen“ belebt wird. So kann, je nach optischem Gesamteindruck, Heliotrop als geschliffener Cabochon, als Tafelstein in einer Gemme oder als schlichter Trommelstein verarbeitet, auf dem Markt erscheinen. Exemplare mit deutlich abgegrenzten roten Punkten sind dabei in der Schmuckverarbeitung besonders beliebt.