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Handschmeichler - Hölzerne Gefährten

Wer Holz liebt, wird sich wahrscheinlich als Handschmeichler irgendwann auch verschiedene hölzerne Objekte zulegen, die sich angenehm in der Hand anfühlen. Ein schön glatt geschmirgeltes, kleineres Holzstück mit einer besonderen Maserung, lässt sich mit einer Bohrung leicht an einem Leder- oder Textilband um den Hals tragen. Sie sind meist aus Abfallstücken gearbeitet, die man maximal noch verbrennen könnte, aber doch viel zu schön dafür sind.

Naturschutzdenkmal "Baum"

Holz ist leicht zu bearbeiten und hat je nach Baumart seinen ganz individuellen Duft. Bäume sind die größten, lebenden Wesen auf diesem Planeten. Ihr Wurzelwerk erstreckt sich oft in der Erde wesentlich weiter verzweigt, als im für uns sichtbaren Raum.

Die "Aura der Bäume"

Für unsere Vorfahren hatten die verschiedenen Baumarten eine besondere, charakteristische Ausstrahlung. Diese "Aura der Bäume" ist bei den meisten modernen Menschen im Laufe der Zeit in Vergessenheit geraten. Doch die Sehnsucht nach mehr Natürlichkeit und Naturverbundenheit hat in vielen das Interesse neu geweckt. Bäume sind nicht nur eine Ressource, die standorttreu "geerntet" werden kann.
Sie sind auch nicht nur ein "Klima-Retter", der vom Menschen immer schon ausgebeutet und mit Nutzen und Gewinn in Verbindung gebracht wurde. Bäume besitzen kommunikative Fähigkeiten, bei deren Erforschung die Wissenschaft noch ganz am Anfang steht. Da stellt sich doch die Frage, w
as wohl geschehen würde, wenn wir die Todesschreie eines Baumes beim Fällen hörbar machen könnten? Wahrscheinlich würden wir sie ignorieren, wie das Geschrei unseres Schlachtviehs. 

 "Bäume sind Gedichte, die die Erde in den Himmel schreibt."

Diese poetische Sichtweise des libanesischen Schriftstellers Khalil Gibran können auch heute noch viele "Baummenschen" nachvollziehen. Denn diese haben eine ganz besondere Affinität zu solchen Wunderwerken der Vegetation. Zum Glück haben diese einzigartigen, verwurzelten Wesen, die vor der Gefahr "Mensch" nicht davonlaufen können, endlich eine größere Lobby gefunden. Fachkundige Argumente sind die besten Fürsprecher. Denn nur wissenschaftliche Belege und Forschungsergebnisse werden, wenn man Glück hat, ernst genommen. Emotionale Verbundenheit und poetische Schwärmereien haben hingegen keine Chance gegenüber geschäftstüchtigen Interessen.

Kriterien für eine Naturschutzwürdigung

Ein sogenanntes "Naturschutzdenkmal" muss einige Bedingungen erfüllen, damit man ihm Schonung und Fürsorge gewährt. Ähnlich wie bei Edelsteinen, sind auch optische Merkmale dabei. Die besondere Schönheit, Einzigartigkeit und Seltenheit gehören dazu. Allerdings muss eine solche "Einzelschöpfung der Natur" einen besonderen Wert für die Natur- und Landschaftskunde, sowie für die wissenschaftliche Nutzung, nachweisen können.
Nur schön reicht nicht!

So können nicht nur einzelne, bemerkenswerte Bäume, sondern beispielsweise auch ganz besondere Felsen, Höhlen, Flächen, Wassergebiete, Moore oder Heideflächen eine naturschutzwürdigende Schonung und Pflege erlangen.

Bäume mit Charakter

Medizinisch bewiesen ist inzwischen, dass beispielsweise die Zirbe durch ihren Duft den menschlichen Herzschlag beruhigt und das vegetative Nervensystem stärkt. Sofort stellte sich nach diesen Erkenntnissen die Frage nach den Nutzungsmöglichkeiten, denn alles muss dem Wohle der Menschheit dienen.

Zirben für einen ruhigen Schlaf

So gibt es inzwischen eine Reihe an Zirbenholz-Produkten auf dem Markt, die das Leben des gestressten Menschen erleichtern sollen. Betten aus Zirbenholz und Kopfkissen mit Zirbenholz-Spänen sollen unseren Schlaf erholsamer machen, und duftende Gefäße und Öle verbreiten ihre wohltuende Energie in allen Räumen.

Linden für gnädige Urteile

Dass Bäume Botschaften für uns bereithalten, war unseren Vorfahren bekannt. Deshalb hielten sie Gerichtsverhandlungen unter Linden ab. So konnte der Angeklagte sicher sein, dass das Urteil über ihn so milde wie möglich ausfallen konnte. Ebenso veranstaltete man gerne direkt bei einer alten, ehrwürdigen Linde gemeinsame Feste. Die sogenannte "Tanzlinde" versprach entspannte Augenblicke der Freude. Die Dorflinden in vielen unserer Dörfer zeugen noch von diesen Traditionen.

Birken als Wegbereiter

Die Ausstrahlung der einzelnen Bäume wird auch durch den Ort ihres Wachstums, dem Untergrund, in dem sie verwurzelt sind und den nährenden Bedingungen beeinflusst. So gibt es beispielsweise sogenannte "Pionierbäume", die auch unter schwierigen Verhältnissen überleben können. Die Birke gehört zu den ersten, die ein braches, karges Land besiedeln und mit den Jahren auch für andere Bäume brauchbar machen. Danach können sich andere Laubbäume ausbreiten, wenn der Boden für sie vorbereitet ist. Meistens werden die Pioniere danach von kräftiger wachsenden Buchen und Eichen irgendwann verdrängt. Reine Birkenwälder gibt es nur in kälteren und eher kargen Gegenden, wie z.B. im Norden Skandinaviens oder Russlands.

Große Eichen stehen oft wie Wächter an Waldrändern, so als wollten sie die kleineren schwächeren Bäume im Inneren des Wald beschützen. Ihr starkes, hartes Holz und ihre aufrechte Wuchsform eignen sich ideal für den Posten des "Wächter des Waldes". Widerstandsfähig streckt eine Eiche ihre Hauptäste abwehrend allem entgegen, was eindringen möchte. So zumindest entsteht an manchen Waldrändern der Eindruck. Eichen trotzen Stürmen und Unwettern, sodass unter ihrem Schutz junge Bäume gedeihen können.

Photo by Mincho Kavaldzhiev

Prof. Dr. Otto Wilhelm Thomé Flora von Deutschland, Österreich und der Schweiz 1885, Gera, Germany - www.biolib.de

Literatur zum Thema "Bäume"

Immer mehr Bücher werden inzwischen über den Wald und seine einzelnen Bäume veröffentlicht, die eine neue oder auch sehr alte, aber wieder neu entdeckte Sicht auf unsere "Klimaretter" zeigen. Manche berichten von den verschiedenen Nutzungsmöglichkeiten der verschiedenen Baumarten und ihre gesundheitliche Wirkung auf den Menschen. Dabei spielen Blätter, Knospen, Blüten, Rinde, Harze und die jeweiligen Holzarten eine Rolle. Nicht immer muss ein Baum gefällt werden, um einen Nutzen aus ihm zu ziehen.

Bäume mit wertvollen Erträgen

Bekannt sind die "Ahornsirup-Plantagen" aus beispielsweise Kanada, die den Markt mit dem begehrten "Pflanzen-Sekret" des Ahorns versorgen. Birkenwasser kann man im Frühjahr für eine entgiftende und belebende Kur nutzen, und seit einiger Zeit gibt es für Gesundheitsbewusste auch Birkenzucker (Xyli), der dem raffinierten, weißen "Zahnzerstörer" Konkurrenz macht.
Für die Anwendung der Strauch- und Baumrinde gibt es in der traditionellen Volksmedizin verschiedene Möglichkeiten, die sowohl in der Küche, als auch in einer Hausapotheke Sinn machen.

Neue Nutzungsmöglichkeit von Bäumen im Test

Leider werden viele Bäume gefällt, wenn sie nicht mehr genug erwirtschaften. Das ist vor allem bei Obstbäumen der Fall. Dann dient der Rest oft nur noch als Brennholz.
Eine neue Nutzungsform von beispielsweise toten Birnbäumen wird gerade in Küstennähe der nördlichen Meere ausgetestet. Dort versenken Wissenschaftler sie, mit Betonfüßen versehen, im Meer, um neues Leben in den fast schon ausgestorbenen Regionen anzulocken. Erste Erfolge sind schon zu verzeichnen. So könnten auch hier Bäume, als künstliche Riffgerüste oder Baumriffe, einen Beitrag zur Rettung der maritimen Flora und Fauna leisten. Im Laufe der Zeit kann so wieder mehr Biodiversität in Küstengewässern entstehen.

Die Sprache, der Atem und die Philosophie der Bäume

Es gibt wahrhaft viel über Bäume zu berichten, und es wird höchste Zeit, dass wir uns nicht nur informieren, sondern auch achtvoller mit ihnen umgehen. Denn sie gehören zu den erfolgreichsten Lebewesen auf diesem Planeten und leben schon mehr als 300 Millionen Jahre hier. Aggressive Allesfresser, wie die Saurier sind schon lange ausgestorben... naja, bis auf ihre kleineren Verwandten Krokodil, Vogel und Co:
Aber vielleicht realisieren wir durch diese neue Achtsamkeit, dass wir Menschen eigentlich selbst an oberster Stelle der "Roten Liste" der bedrohten Arten stehen.

Hier sind einige Bücher, die interessante Anregungen und Sichtweisen auf unsere pflanzlichen Mitbewohner aufzeigen, und das Thema scheint noch lange nicht erschöpft zu sein.

Waldbaden - der neue Trend für gestresste Städter

Das sogenannte "Waldbaden" ist der Versuch die heilende Umgebung auf Geist und Seele wirken zu lassen. So weit haben sich viele Menschen von ihrem natürlichen Ursprung entfernt, dass sie erst wieder lernen müssen, wo ihre Lebensenergie eigentlich herkommt. Keiner kann allein aus sich selbst heraus existieren. Auch wenn wir das gerne glauben möchten.

Das Thema "Wald" ist ökologisch gesehen sehr brisant geworden. Endlich wird der Wert dieses Planeten von einigen nicht mehr nur an seinen Ressourcen gemessen. Denn es ist ja schon ein absurder Plan, auf einem weit entfernten, lebensfeindlichen Planeten Terraforming Bemühungen zu starten, während man den eigentlich gut funktionierenden, eigenen Lebensraum herunterwirtschaftet und bewusst immer weiter zerstört. Von einer intelligenten Spezies würde man ein anderes Verhalten erwarten… aber aus Schaden wird man ja bekanntlich klug.

Prävention statt Kollateralschäden in allen Bereichen.

Manchmal wäre ein verständiges "Sich-Zurücknehmen", wenn man zu weit gegangen ist, ein segensreicher Fortschritt. Dann zeigt sich vielleicht endlich das Wir-Gefühl, das alle Menschen verbinden sollte und uns zu mündigen Bewohnern dieses Planeten macht. Die Erkenntnis eines ganzheitlichen und nachhaltigen Wirtschaftens ist zwar nicht neu, aber erstmals finden die Mahnrufe von Ökologen, Biologen und Umweltorganisationen auch in der Politik Gehör. Endlich, denn in vielen Bereichen scheint es bereits fünf nach zwölf zu sein. Das Artensterben hat gerade erst begonnen.
(Auszug aus "Bedrohte Arten")

Zum Glück versuchen immer mehr Menschen dem herrschenden Konsumrausch zu entkommen. Dabei hilft Selbsterkenntnis und Wandlungswillen. 

Wenn ein Handschmeichler aus Stein oder ein duftendes Stück "Abfall"-Holz uns diesen Zielen näher bringt, dann ist mit wenig Aufwand viel bewegt. Bevor man sich also das hundertste Paar Schuhe kauft oder den neusten Schrei für den überquellenden Kleiderschrank (Kleiderberge und Sondermüll!), sollte man zu einem Handschmeichler greifen, sich meditativ auf seine Ausstrahlung konzentrieren und den unnötigen Impuls einfach vorbeiziehen lassen. 

(Abb. Einer Person die in der Natur sich ausruht)

Das keltische Baumhoroskop 

Die Kelten fühlten sich mit Bäumen sehr verbunden. Diese "Kronen der Schöpfung" waren heilige Wesen, die in ihrem Leben eine bedeutende Rolle spielten. Die verschiedenen Baumarten hatten eine besondere Ausstrahlung und Bedeutung, sodass mit der Zeit ein sogenanntes "Baumhoroskop" entstanden ist. Hier ist Mensch und Baum ganz besonders eng miteinander verbunden.
Wahrscheinlich haben auch heute noch viele Menschen eine Holzart, die sie am liebsten mögen.

Im keltischen Horoskop wird jedem Menschen, entsprechend seinem Geburtsdatum, ein persönlicher Lebensbaum zugewiesen. Da jeder Baum mit bestimmten Charakterzügen des Menschen in Verbindung gebracht wird, ergeben sich so 22 verschiedene Lebensbäume.

Die 22 Lebensbäume der Kelten

02.-11.01.       und 05.-14.07.                                   TANNE              (Art. 300 4578)

12.-24.01.       und 15.-25.07.                                   ULME                (Art. 300 4580)

25.01.-03.02.  und 26.07.-04.08.                             ZYPRESSE         (Art. 300 4586)

04.-08.02.       und 01.-14.05.  und 05.-13.08.         PAPPEL             (Art. 300 4576)

09.-18.02.       und 14.-23.08.                                  ZEDER                (Art. 300 4584)

19.-28.02.       und 24.08.-02.09.                             KIEFER               (Art. 300 4570)

01.-10.03.       und 03.-12.09.                                  WEIDE                (Art. 300 4582)

11.-20.03.       und 13.-22.09.                                  LINDE                 (Art. 300 4572)

21.03.                                          dies ist der Tag der EICHE                  (Art. 300 4556)

22.-31.03.       und 24.09.-03.10.                             HASELNUSS        (Art. 300 4564)

01.-10.04.       und 04.-13.10.                                  EBERESCHE         (Art. 300 4552)

11.-20.04.       und 14.-23.10.                                  AHORN                (Art. 300 4544)

21.-30.04.       und 24.10.-02.11.                            NUSSBAUM          (Art. 300 4574)

15.-24.05.       und 12.-21.11.                                  KASTANIE.          (Art. 300 4568)

25.05.-03.06. und 22.11.-01.12.                             ESCHE                  (Art. 300 4558)

04.-13.06.       und 02.-11.12.                                  HAINBUCHE        (Art. 300 4562)

14.-23.06.       und 12.-21.12.                                  FEIGENBAUM      (Art. 300 4560)

24.06.                                          dies ist der Tag der BIRKE                  (Art. 300 4548)

25.06-04.07.  und 23.12.-01.01.                              APFELBAUM        (Art. 300 4546)

23.09.                                          dies ist der Tag des OLIVENBAUM      (Art. 300 4566)

03.-11.11.                                                                 EIBE                     (Art. 300 4554)

22.12.                                          dies ist der Tag der BUCHE                  (Art. 3004550)                   

Laubbäume - eine Auswahl

Ahorn (lat. Acer, Familie der Seifenbaumgewächse)

Traditionell wird dem Ahorn eine heitere Stimmung nachgesagt. Um böse Geister und düstere Stimmungen zu vertreiben, steckte man Zweige an Fenster und Türen. Wer unter einem Ahorn ruht, so hieß es im Brauchtum, konnte seinen Optimismus und seine gute Laune spüren. In der Volksmedizin wird bei Entzündungen, Schwellungen und Insektenstichen ein Tee aus zerstoßenen Ahornblättern für Umschläge genutzt.

Ahornholz zählt zu den härtesten und kostbarsten Hölzern im Möbelbau. Fußbodendielen sind besonders widerstandsfähig und auch im Geigenbau wird besonders der Bergahorn hochgeschätzt. Hier wird der begehrte Vogelaugen-Ahorn mit seinen wellig verlaufenden Fasern ästhetisch in Szene gesetzt.

In der Küche wird der süße Saft des Nordamerikanischen Zuckerahorn oft als Zuckeralternative (Ahornsirup)verwendet.

APFELBAUM (lat. Malus, Familie der Rosengewächse)

Der Apfel ist wohl die bekannteste Frucht, die wir hierzulande kennen. Seit Jahrtausenden wird sie vom Menschen genutzt. Religiöse Texte berichten über die Bedeutung dieser Frucht, die ausschließlich mit weiblichen Attributen in Verbindung gebracht wurde. Göttinnen wie der babylonischen Ischtar oder griechischen Aphrodite wird der Apfel als Liebes- und Fruchtbarkeitssymbol zugeschrieben. Später allerdings entsteht durch den biblischen "Sündenfall" eine negative Deutung. Hier wird die Frucht gleichgesetzt mit der verführerischen Versuchung, der die "schwache Weiblichkeit" symbolisiert durch "Eva" zum Opfer fällt. Das lateinische Wort "malus" bedeutet eigentlich "schlecht", aber seltsamerweise auch "Apfel".

Das Symbol der ehemaligen Göttinnen diente später als Attribut der Macht (Reichsapfel) dem Patriarchat.

Die rotbraune Maserung des heimischen harten und zähen Edelholzes wird gerne im Möbelbau als Furnier verwendet.

In der Volksmedizin gibt es vielfältige Anwendungen. Jeder kennt die englische Weisheit - "An apple a day keeps the doctor away". So kann tatsächlich ein Apfel am Tag dem Körper notwendige Vitamine liefern. Der Stoffwechsel wird angeregt, Reinigungsvorgänge und Ausscheidung gefördert. Ein Tee aus (biologisch angebauten!) Apfelschalen wirkt beruhigend und ist perfekt für den Abend. Die in der Frucht enthaltenen Pektine sind ein natürliches Konservierungs- und Geliermittel.

Der Apfelbaum steht für "Innere Reinigung", auch im übertragenen Sinn.

BIRKE (lat. Betula, Familie der Birkengewächse)

Im keltischen Baumhoroskop wird die Birke allein dem 24. Juni als Geburtsbaum zugeordnet. Was erstaunlich ist, denn die Kelten hatten die Birke der Frühlingsgöttin Brigid geweiht. Sie stand für den Jahresanfang und jungfräuliche Reinheit.

Der längste Tag des Jahres ist der 21. Juni als Sommeranfang. Die Natur ist erblüht, die Zeit der Aussaat ist vorüber, und die Zeit der Reife beginnt. Traditionell beginnt jetzt die Zeit der alten Sommerfeste. Bei uns wird mancherorts am 24. Juni, dem Johannistag, auch heute noch mit Johannisfeuern gefeiert. Das alte Jahr wurde in vielen Ländern traditionell mit Birkenzweigen oder -besen ausgetrieben und neugeborene Kinder unter ihren Schutz gestellt.

"Berkana" ist die Rune der Geburt und nährenden Mutter. Die Germanen widmeten der Birke, dem Anfang des Lebens und der Eibe, dem Ende des Erdendaseins, jeweils eine eigene Rune. Alle anderen Bäume teilten sich dasselbe Zeichen mit der Rune für den Menschen. Deutlicher kann nicht gezeigt werden, wie nahe sich Menschen und Bäume einst standen - ein Symbol für Baum und Mensch.

Da die Birke auch mit Inspiration in Verbindung gebracht wurde, galt sie auch als Baum der Dichter. Ihre Rinde wurde als Schreibunterlage für wertvolle Texte verwendet. Die ersten Abschriften der Veden (älteste indische Weisheitstexte) sind beispielsweise auf Birkenrinde niedergeschrieben.

Das helle, zähe und eher weiche Holz der Birke ist nicht sehr feuchtigkeitsresistent. Deshalb eignet es sich hauptsächlich für Innenräume.

In der Volksheilkunde ist Birkenblätter-Tee als blutreinigend und harntreibend bekannt. Der süße Birkensaft wird als Zuckerersatz (Xylith) verwendet.

BIRNBAUM (lat. Pyrus, Familie der Rosengewächse)

Die Birne war den Babyloniern heilig. Aber auch in unseren Traditionen gibt es einige Bräuche, die sich um Liebeszauber, Treue, Heilungsriten und Schutz vor bösen Geistern ranken. Allerdings kommt der Birnbaum nicht im Keltischen Baumhoroskop vor.

Das schwere, kurzfaserige Hartholz trocknet ohne Rissbildung und wird deshalb für Tischplatten, Schnitzarbeiten und im Instrumentenbau (Flöten) verwendet. Schwarz gebeiztes Birnenholz trägt oft auch die Bezeichnung "Deutsches Ebenholz".
In der Volksmedizin wird der Tee aus jungen, frischen Blättern bei Erkrankungen der Harnwege eingesetzt. Die säurearmen Früchte wirken wassertreibend, entgiftend und unterstützen den Darm und das Herz-Kreislauf-System.

BUCHE (lat. Fagus, Familie der Buchengewächse)

Die Buche zählt zu den ältesten Baumarten auf der Erde. Bei den Germanen war sie der Liebesgöttin Frigg geweiht. Die germanischen Kult- und Schriftzeichen wurden oft in Buchenstäbe und Buchenholz geritzt. Sie gelten als Namensgeber unserer heutigen Buchstaben und Bücher.

Das schwere, rötliche Hartholz ist sehr strapazierfähig, wird aber wegen seiner geringen Wasserresistenz vor allem im Innenausbau (Fußböden, Treppen, Möbel…) verwendet.

Michael Thonet machte sich die Flexibilität des Buchenholzes bei warmer Feuchtigkeit zu Nutze und kreierte seine weltberühmten Stühle. Die Industrie verarbeitet Buchenholz zu Spannplatten, Papier und Textilien. Der Brennwert des Holzes ist hoch und der Räucherduft wird beim Räuchern von Fleischprodukten und Fisch sehr geschätzt.

Die Volksmedizin setzt Buchenblätter gegen Entzündungen ein und ein Tee der Rinde gilt als fiebersenkend. Bucheckern waren und sind ein wohlschmeckendes Nahrungsmittel, dass Wildtiere immer zu schätzen wussten. Der Mensch griff in Notzeiten darauf zurück und machte daraus Lampen-Öl und eine Art Kaffee-Ersatz.

Die Buche steht für Toleranz und Verständnis.

EBERESCHE / Vogelbeere oder Quickbaum

(lat. Sorbus aucuparia, Familie der Rosengewächse)

Die Eberesche ist nicht mit der Esche verwandt. Ihre Früchte sind essbar, aber nicht sehr bekömmlich. Alle Bestandteile waren früher hochgeschätzt. Besonders in Schottland hat sich der Brauch erhalten, Ebereschen eigens für rituelle Handlungen zu verwenden. Sie wurde für den Schutz vor Unheil und das Backen von heiligem Brot und Kuchen verwendet. In Irland wird die Eberesche mit Brigid, der Muse der Künste, des Spinnens und Webens in Verbindung gebracht. Daher waren traditionell Spindeln und Spinnräder aus Ebereschenholz gefertigt.

Die traditionelle Volksmedizin verwendet getrocknete Beeren und Blätter bei Magenverstimmung und Durchfall. Rohe und gekochte Beeren hingegen regen den Darm an, reinigen die Nieren und wirken harntreibend. Ein Tee aus Ebereschen-Blüten stärkt die Stimmbänder und hilft gegen Husten und Heiserkeit. Damit die Beeren bekömmlicher werden, sollten sie gekocht werden, so wird die darin enthaltene Parasorbinsäure zerstört.

Die Eberesche steht für Schutz gegen Angriffe von außen, ohne abzuschotten. Die Selbstwahrnehmung fördert ein gesundes Selbstbewusstsein und Integrieren in die Gemeinschaft, ohne seine unabhängige Individualität zu verlieren. Als "Baum der Barden" bringt sie Inspiration und beschützt auch auf dem Weg in eine jenseitige Welt.

Nadelbäume - eine Auswahl

EIBE (lat. Taxus, Familie der Eibengewächse)

Die vitale Eibe besitzt weiche und wie alle Koniferen gewachste, immergrüne Nadeln. Allerdings ist die Eibe ein harzloses Gehölz. Für den Menschen und Zuchttiere sind alle Teile, einschließlich der Beerenkerne hochgiftig. Damit ist die Eibe die einzige giftige Konifere in Europa. Die Nadeln haben im Herbst und Winter den höchsten Giftanteil der ganzen Pflanze. Das Alkaloid Taxicantin verursacht Herzrasen, Atemnot, Lähmungen und führt schließlich zum Herzstillstand. In sehr geringen Mengen kann das Gift jedoch pharmazeutisch genutzt werden.

Da die Eibe die Fähigkeit besitzt aus scheinbar völligem Verfall wieder neu auszutreiben, kann sie biologisch gesehen ewig leben und wird so zur ältesten Baumart Europas. Dieser Tatsache ist ihre Bedeutung in alten Naturreligionen geschuldet, die ihr eine hohe spirituelle Bedeutung einräumten. Der Weltenbaum Yggdrasil war eine Eibe.
Ein Amulett aus Eibenholz (Fundort ist Friesland) trägt folgende Runen-Inschrift:

„Trage immer diese Eibe! Sie enthält Kraft!“

Das älteste, bearbeitete Holz-Artefakt ist ein Eiben-Speer (etwa 150.000 v. Chr.) und der berühmte "Ötzi" hatte einen Langbogen aus Eibe bei sich. Die Germanen widmeten der Eibe ein eigenes Runenzeichen, eine Ehrung, die neben ihr nur der Birke zuteilwurde.

"Berkana" ist die Rune der Geburt und nährenden Mutter und "Eiwas" ist die dreizehnte Rune und wird mit Tod und Wiedergeburt verbunden. Hier wird klar, warum Eiben oft auf Gräbern zu finden sind.

Eiben-Holz ist somit mit enormem Schutz und tiefer mystischer Weisheit verbunden.

Exotische und heilige Hölzer 

Palo Santo 

Dieses Holz stammt aus den Anden. Die Ureinwohner nutzten die entspannende Wirkung des "Heiligen Holzes" schon vor Jahrhunderten. Harmonische Schwingungen und ein angenehm erfrischender Duft bringen dem Träger friedliche Erdverbundenheit. Traditionell wird das aromatische Palo Santo-Holz als Schmuck getragen oder bei rituellen Handlungen als Räucherwerk verbrannt.

Bambus

Der wichtigste natürliche Baustoff war und ist nach wie vor in asiatischen Ländern der schnellwachsende Bambus. Obwohl er auch im Westen große Beliebtheit genießt und manche einheimische Heckenpflanze abgelöst hat, gibt es bei uns keine Bambuswälder. Dickere gleichförmige Bambus-Rohre für Bambus-Trennwände und Dekorationen für die Gestaltung von "Japanischen Gärten" werden aus asiatischen Ländern importiert. 

Nach den „Fünf Elementen“ im Feng-Shui steht der Bambus für Wachstum, Gesundheit, Flexibilität und Anpassung.

VERSTEINERTES HOLZ UND HARZ (BERNSTEIN)

Auch wenn Versteinertes Holz zu den Mineralien gehört, ebenso wie Bernstein, sollen beide hier Erwähnung finden. Durch ihren pflanzlichen Ursprung bilden sie eine „Brücke“ zwischen Vegetation und Mineralien. Welche Informationen diese speziellen Edelsteine in sich tragen, können wir nur erahnen.

Traditionell ist vor allem der Bernstein eine uralte Handelsware. Denn nicht nur die sogenannte "Seiden-Straße" spielte in der menschlichen kulturellen Entwicklung eine große Rolle. Vor allem auch die Funde der Archäologie zeigen die Reiserouten der damaligen Völker auf verschiedenen "Bernstein-Straßen", die diesen organischen Schmuck- und Heilstein in ganz Europa verbreiteten. Diese Handelswege führten im Altertum hauptsächlich von den Fundstätten an Nord- und Ostsee bis in den Süden des Mittelmeerraumes. Der Begriff "Bernstein-Straße" wurde allerdings erst Ende des 18. Jahrhundert verwendet.