Die dekorative Septarie
Septarien gibt es weltweit und je nach Fundort auch in sehr unterschiedlicher "Ausführung". Meistens tritt als charakteristisches Füllmaterial "Calcit" auf, allerdings gibt es auch Septarien mit Pyrit-, Baryt-, Eisenspat- (Siderit) und Quarz-Füllungen.
Ästhetisches Objekt oder therapeutische Nutzung?
Im Allgemeinen sind Septarien unabhängig von ihren Bestandteilen einfach nur sehr attraktive Steine, die man je nach Größe im Kunsthandwerk zu dekorativen Tischplatten oder Objekten verarbeitet. Seltener findet man kleinere Exemplare als Schmucksteine in beispielsweise Broschen verarbeitet. Dabei poliert man die Querschnitte und Anschnitte entsprechend auf, die besonders schöne Musterungen und Farbkombinationen vorweisen, sodass die verschiedenen Erdfarben, Schwarz- sowie Grau- bis Weißfärbungen deutlicher hervortreten.
Die Septarie in der Lithotherapie
Für die Steinheilkunde muss die Zusammensetzung der jeweiligen Septarie jedoch genau bekannt sein, denn Calcit wirkt sich natürlich anders aus, als beispielsweise Pyrit oder Quarz. Da die Septarie kein traditioneller Heilstein ist und somit auch keine entsprechende Historie nachweisen kann, sind Heilstein-Erfahrungen erst aus neuerer Zeit. Deshalb kann man davon ausgehen, dass die Erkenntnisse der modernen Steinheilkunde wahrscheinlich aus der heutigen Sicht noch nicht gänzlich ausgeschöpft sind.
Septarie als Heilstein
In seinem Taschenbuch "Heilsteine - 555 Steine von A-Z" führt der Autor "Michael Gienger" eine Septarie auf, die aus Tongestein besteht, deren ehemalige Risse mit kristallisiertem Calcit aufgefüllt sind. Dieser Zusammensetzung gelten somit auch die angegebenen Heilstein-Indikatoren.
Calcit in Tonknollen
Hier spielt natürlich die therapeutische Qualitäten des Calcits (Calcium-Carbonat) eine wesentliche Rolle, weshalb man sie in ihrer isolierten Form ebenfalls zuerst einmal betrachten sollte.
Calcit als seelisch-geistiger Heilstein
Dieses häufig vorkommende Calcium-Carbonat kann laut Steinheilkunde die körperliche, seelische und geistige Entwicklung fördern. Dabei unterstützen Gelbtöne das Selbstvertrauen, eine hoffnungsvolle Zuversicht und optimistische Standhaftigkeit. Bläuliche bis gräuliche Weiß-Töne des Calcits verbessern das Denkvermögen, das Gedächtnis und machen das Handeln schneller und zielsicherer. Rotbraune bis erdbraune Farbtöne wiederum können eine offene, freundliche Zuwendung im Umgang mit anderen Menschen stärken und die Überwindung von lustloser Trägheit vorantreiben.
Körperliche Calcit-Wirkung
Calcit soll allgemein den Stoffwechsel und das Immunsystem anregen sowie das Wachstum bei Kindern fördern. Haut, Bindegewebe, Schleimhäute und Darm sollen ebenso gestärkt werden wie Zähne und Knochen, sodass Verletzungen (z. B. Knochenbrüche) schneller abheilen können. Außerdem profitiert angeblich auch das Herz von einem Calcit, denn der Herzrhythmus kann sich beim regelmäßigen Tragen auf dem Herz-Chakra wieder normalisieren.
Wie entsteht eine Septarie?
Laut Definition sind Septarien oft rundliche Konkretionen aus Kalk, die sich in kalkhaltigem Ton bilden konnten. Ähnlich wie feuchter, verformbarer Ton während er austrocknet spröde wird und dabei Trockenrisse ausbildet, weist auch das Innere einer Septarie häufig radial-strahlige Schrumpfungsmuster mit waben-, sternförmiger oder verästelter Prägung auf.
Diese Zeichen der Austrocknung kann man manchmal deutlich bei einem ausgetrockneten Flussbett oder an einem trockenen Seeufer (z. B. Salzseen) beobachten, wenn der Untergrund eine sehr lange Zeit keinen Wasserkontakt mehr hatte.
Entstehung von Konkretionen
In einer "Sekundären Bildung" entstehen zu allererst verfestigte Konkretionen während der Bildung von Tongesteinen. Durch die Zirkulation von Carbonat-Lösungen im Gestein verkitten sich, oft ausgehend von einem bestimmten "Keimpunkt" (Nucleus), einige Regionen im Gestein, die später eine wesentlich höhere Härte aufweisen, als das "Wirtgestein". Dass sich diese verhärteten Bereiche inmitten des Sediments durch das schnelle Verdunsten des Wassers gebildet haben, beweisen die Schichtungen des umgebenen Gesteins, die ebenfalls durch die härteren Konkretionen verlaufen.
Bildung von "Septen"
Durch weiteren Wasserverlust und die darauffolgende Schrumpfung des Materials, entstehen schließlich im Innern der Konkretion Risse und längliche Trockenspalten, die ein individuelles Schrumpfungsmuster hinterlassen. Danach können in einem weiteren Schritt erneut eindringende Flüssigkeiten mit Carbonat-Gehalt diese verschieden dicken Risse und Spalten auffüllen, da sie meistens auch wie ein Kanalsystem miteinander verbunden sind.
Die Abscheidung von Mineralien in den Rissen und Spalten einer zerklüfteten Konkretion wird nach dem lateinischen Wort "septum" ("saptum") für "Scheidewand", entsprechend "Septen-Bildung" genannt. Während der Verfestigungsphase entsteht so im Tongestein eine rundliche Knolle, die eine erstaunliche Größe erreichen kann und mit verschieden breiten "Calcit-Adern" durchzogen ist.
Wenn erosive Kräfte wirken
Nach der Verwitterung der Sediment- und Tongesteine, die als Wirtgestein oft eine wesentlich geringere Härte besitzen, bleiben schließlich die kompakten Knollen mit ihrem festeren Gefüge zurück. Wenn man die Konkretionen aufbricht oder zersägt, kann das "Innenleben" zufällig entstandene, beeindruckende Muster offenbaren, die je nach Zusammensetzung entsprechende Farbkombinationen zeigen.
Der Begriff "Septarie" entstand im 18. Jahrhundert, nach dem lateinischen Wort "separare" für "trennen" und "absondern", da sich ja tatsächlich die verbleibenden, knolligen Konkretionen durch einen eigenen Prozess der Verhärtung vom Wirtsgestein abgetrennt hatten.