Girasol - zwischen Opal und Quarz
Das italienische "girare sole" bedeutet "in der Sonne drehen". Da es viele Schmuck- und Edelsteine gibt, die spezielle optische Effekte zeigen, wenn man sie gegen die Sonne hält und dabei bewegt, hat die Bezeichnung "Girasol" schon einige Mineralarten durchwandert. Mondstein, Katzenauge, Heliotrop und Feueropal hatten beispielsweise irgendwann diesen Namen auch schon mal inne. So ist es nicht verwunderlich, dass eine klare Festlegung und Definition für diese Bezeichnung erwünscht und notwendig ist.
Was ist ein Girasol?
Eine innige Verwachsung aus farblosem Opal und Quarz, die ein milchig-weißes Lichtschimmern zeigt, wird zur Zeit auf dem Markt als "Girasol" gehandelt. Ein passendes Synonym ist außerdem "Halbopal".
Wie entsteht Girasol?
Opal entsteht primär, wenn magmatisches Kieselsäure-Gel langsam austrocknet. Verliert farbloser Opal mit der Zeit noch mehr von seinem enthaltenen Wasser, wandelt er sich dabei langsam in Quarz um. Bei einem ausgeglichenen Mischverhältnis spricht man von einem "Girasol", überwiegt jedoch noch der Opal-Anteil weist die Bezeichnung "Girasol-Opal" darauf hin. Ein sogenannter "Girasol-Quarz" oder "Nebelquarz" zeigt dagegen schon einen deutlich höheren Quarz-Anteil.
Merkmale des Girasols
Da Girasol aus einem amorphen Opal-Anteil und einem trigonalen Quarz-Anteil besteht, können sich keine Kristallformen bilden.
Schleier-, Bänder- und Schichten-Bildung
In den entstandenen derben Massen entmischen sich teilweise die beiden Bestandteile, sodass sich charakteristische Trübungen, Schleier und unklare Bänder zeigen können. Bilden sich deutlich getrennte Opal- und Quarz-Schichten entstehen im geschliffenen Schmuckstein sich bewegende Lichteffekte bis hin zum "Asterismus". Doch dieser sogenannte "Stern-Girasol" ist selten.
Gemmologische Bestimmungsmerkmale
Girasol zeigt eine durchsichtige Transparenz mit einer geringfügigen Trübung und Glasglanz. Seine Mohshärte liegt bei 5,5 bis 6,5 und die Dichte bei 2,3 bis 2,5. Man kann diesen Heilstein nicht spalten und sein Bruch ist quarztypisch muschelig. Die Strichfarbe ist, wie bei Opal und Quarz zu erwarten, immer weiß.
Girasol als Heilstein
Als Schmuck- und Heilstein hat Girasol bisher keine große Bedeutung erlangt. Trotzdem ist er als Trommelstein, Anhänger, Handschmeichler oder geschliffene Massage-Kugel auf dem Markt erhältlich.
Bewusstmachung führt zu innerem Frieden
Der Opal-Anteil in diesem Heilstein hilft dabei, Verborgenes aus dem Unterbewusstsein ans Licht zu holen, ganz besonders, wenn unerklärliche, unruhige Unzufriedenheit besteht. Wenn nun Bedürfnisse und Wünsche in Bildern und Gefühlen im Bewusstsein auftauchen, kann der klärende Quarz-Anteil zur Verwirklichung beitragen. So kann endlich innerer Frieden einkehren.
Körperlich kann Girasol Anspannungen auflösen, schon bevor sie sich zu chronischen Verspannungen und Verhärtungen auswachsen. Außerdem wird der Fluss in den Lymphen so angeregt, dass sogar Lymphknoten wieder abschwellen können.
Anwendung und Pflege
Um Verspannungen zu vermeiden, kann man Girasol langfristig bei sich tragen. Die Wirkung entfaltet sich wie meistens am besten durch direkten Hautkontakt. Anhänger und Trommelsteine sind dafür geeignet. Für entspannende Massagen stehen größere Handschmeichler in Eier- und Kugelformen zur Verfügung.
Da Opale und Quarze das Wasser lieben und bei regelmäßigem Kontakt ihre Schönheit bewahren, ist die Pflege des Girasols denkbar einfach. Nach der wöchentlichen Dusche unter lauwarmem Wasser, kann dieser Heilstein bis zur nächsten Anwendung über Nacht in einer Amethyst-Druse oder auf einer Bergkristall-Gruppe ruhen.