Das Zinksulfid "Honigblende"
Die klaren, hell- bis honiggelben Kristalle des Sphalerits tragen die Bezeichnung "Honigblende" oder auch "Zinkblende".
Der "trügerische" Stein
Das griechische Wort "sphaleros" bedeutet "trügerisch" und beschreibt die ursprüngliche Namensgebung aus der Bergmannssprache für dieses Mineral. Von der sogenannten "Blende" hatten sich die Bergleute "blenden" lassen, als sie in dem halbmetallisch aussehenden Mineral lukrative Blei-Vorkommen vermuteten.
Tatsächlich aber enthält "Der Blender" weit über 65% Zink und verhältnismäßig viel Cadmium, sodass Sphalerit bis heute die Hauptquelle für die industrielle Zink- und Cadmium-Gewinnung ist. Doch der hohe Zinkgehalt wurde erst im Jahre 1735 entdeckt.
Blende wird zu Sphalerit
Die mineralogische Bezeichnung "Sphalerit" für das Zinkmineral "Blende" hat schließlich der deutsche Geologe und Mineraloge Ernst Friedrich Glocker (1793-1858) im Jahre 1847 geprägt. Er orientierte sich inhaltlich an der Bergmannssprache, übersetzte das deutsche Wort "Blende" mit dem griechischen "sphaleros" und schuf die Mineral-Bezeichnung "Sphalerit".
Synonyme und Sphalerit-Varietäten
Eisenreiche Blenden tragen die Synonyme "Marmatit" oder "Christophit" und sind schwarze Varietäten. Hellgrüne bis gelbliche und weiße Exemplare heißen "Cleiophan". "Rotschlag", "Granatblende" oder "Rubinblende" haben eine rote Farbe, während die beschriebene, klare "Honigblende" natürlich hellgelb bis honiggelb ist.
Weitere beispielhafte Synonyme sind Faserblende, Spelter, Spiegelblende, Brunckit und die schon erwähnte Zinkblende.
Entstehung und Vorkommen von Sphalerit bzw. Honigblende
Als sogenannter "Durchläufer" kann Sphalerit bzw. Honigblende sowohl primär als auch sekundär und tertiär entstehen. Über 20.000 verschiedene Fundorte sind weltweit bekannt.
Primäre Bildung
Primär bildet sich Sphalerit bzw. Honigblende teilweise pneumatolytisch in Pegmatiten, aber meistens jedoch in hydrothermalen Lagerstätten (z.B. Erzgänge).
Deutschland (Erzgebirge), Serbien, Rumänien, Kanada und Russland besitzen primäre, pneumatolytische Vorkommen. In beispielsweise Spanien, Japan, Birma, Peru und in den USA findet man primäre, hydrothermale Lagerstätten.
Übliche Gesteine einer Paragenese (charakteristische Vergesellschaftung verschiedener Minerale) sind hier beispielsweise Bleiglanz (Galenit), Kupferkies (Chalkopyrit) oder Schwefelkies (Pyrit).
Sekundäre Bildung
Unter Sauerstoffabschluss entstehen Ablagerungen, in denen sich Sphalerit bzw. Honigblende bilden kann. Teilweise dient dieses Mineral hier auch als Versteinerungsmittel.
Sekundäre Vorkommen gibt es beispielsweise in Deutschland und Australien.
Tertiäre Bildung
Metamorphe Lagerstätten von Sphalerit bzw. Honigblende kommen zum Beispiel in Deutschland, Skandinavien, Italien und Australien vor. Allerdings ist diese metamorphe Entstehung der Gesteinsumwandlung eher eine Vermutung, denn auch eine physikalische und chemische Überprägung ist bei dieser Bildung denkbar.
Die Merkmale von Honigblende
Das Zinksulfid gehört zur Mineralklasse der Sulfide. Als Mitglied des "Kubischen Kristallsystems" kann Sphalerit würfelige Kristalle bilden, aber meistens zeigen sie die Form eines Tetraeders. Durch die Möglichkeit des Ionen-Austauschs im Kristallgitter entstehen Exemplare mit zahlreichen Fremdstoffen.
Honigblende zeigt eine durchsichtige Transparenz und eine hellgelbe bis honiggelbe Färbung. Auch seine Strichfarbe ist gelblich. Als Sphalerit-Varietät hat sie eine Mohshärte von 3,5 bis 4 und liegt im relativ hohen Dichte-Bereich von 3,9 (eisenreich) bis 4,2 (in reiner Form). Mit ihrer vollkommenen Spaltbarkeit zeigt Honigblende unebene, spröde Bruchstellen.
Honigblende als Heilstein
Honigblende ist eine seltene Varietät unter vielen weiteren Varietäten des Sphalerits.
In der Steinheilkunde steht sie für eine schnelle Auffassungsgabe und Merkfähigkeit, die mutlose Schwäche in eine geistige und tatkräftige, körperliche Beweglichkeit verwandeln kann.
Alles gleichzeitig erfassen
In einer Zeit, in der Multitasking in vielen Bereichen gefordert wird, kann Honigblende dabei helfen, allen Anforderungen zu genügen. Allerdings wirkt sich ein Arbeiten, bei dem man sich über einen längeren Zeitraum oft mehrere Dinge gleichzeitig merken und Vorgänge parallel verfolgen muss, sehr auslaugend auf das Nervensystem aus. Die menschliche Physiologie ist nämlich auf ein gehirn- und nervenschonendes "Eins nach dem anderen" ausgelegt. Erholungspausen sind bei einer Multitasking-Arbeitsweise also unverzichtbar, daran kann auch der Heilstein "Honigblende" nichts ändern.
Mehr Elan bei Erschöpfung
Wenn Körper, Seele und Geist allzu sehr erschöpft sind, sollte man dringend pausieren und sich nicht weiter ins Hamsterrad zwingen. Allerdings passiert es auch, dass man sich trotz längerer Pause, dennoch nicht erholt. Ängste, Enttäuschungen, Mutlosigkeit und depressive Gedanken können verhindern, dass unsere Lebensenergie zurückkehren kann. In diesen Zeiten braucht man etwas Hilfe, um aus der emotionalen Lähmung wieder in die Bewegung zu kommen.
Honigblende kann hier helfen, dass man sich geistig seinen Emotionen stellt und sich dadurch lähmende Blockaden auflösen können. Der Körper will sich eigentlich bewegen, das ist seine Natur. Hat sich der Geist und die Seele befreit, kann Honigblende dabei helfen, dass der Körper seine natürlichen Bewegungsimpulse wieder ausleben will und kann.
Moderate Bewegung
Wer unter nervösen, unruhigen Beinen leidet, obwohl der Rest des Körpers sich eher erschöpft anfühlt, braucht eine energiebringende, schonende Bewegung. Honigblende kann zum einen bei resignierter Mutlosigkeit stimmungsaufhellend wirken, aber auch therapiebegleitend gesunde, neue Bewegungsimpulse bringen.
Die Sportart "Walking" ist in diesen Zeiten besonders gewinnbringend für eine fehlende körperliche Fitness. Honigblende kann während einer moderaten Walking-Einheit die Schwäche vertreiben, damit die körperliche Bewegung nicht zur Tortour ausartet. Dabei ist das Gehirn aufnahmebereiter und die Wahrnehmung hellwach.
Die Steinheilkunde setzt Honigblende außerdem zur Verbesserung der Haut, zur Stärkung des Immunsystems und der Fruchtbarkeit, sowie therapiebegleitend bei Diabetes ein.