Regenbogen-Obsidian – ein vulkanisches Glas
Der natürliche Entstehungsprozess von Glas ist erdgeschichtlich gesehen im Bereich von Vulkanen schon lange im Gange. Ähnlich wie bei unserem künstlichen Glas sind zum einen hohe Temperaturen für die Gesteinsschmelze notwendig und eine anschließende sehr schnelle Abkühlung. Lava, die reich an Kieselsäure ist und nach einem Vulkanausbruch an der Luft oder im Wasser sehr schnell erstarrt, bildet ein „Glasgestein“. Da sich durch die rasante Abkühlung keine kristallinen Strukturen entwickeln können, entsteht nur eine erstarrte, amorphe Gesteinsmasse. Die Bezeichnung „vulkanisches Gesteinsglas“ ist somit treffend gewählt.
Der Regenbogen-Obsidian gehört auch zu den amorphen Gesteinen, die glasige Massen bilden. An frischen Bruchstellen kann man den typischen Glasglanz diese Obsidians erkennen, während die Oberfläche des Rohgesteins von Verwitterungsprozessen stumpf und verkrustet erscheint.
Merkmale des Regenbogen-Obsidian
Da auch diese Varietät des Obsidians keine einheitliche Mischung aus etwa 75% Siliciumdioxid und vielen, verschiedenen Mineralstoffen aufweist, gehört ebenso Regenbogen-Obsidian nicht zu den Mineralien. Durch die Bedingungen am jeweiligen Entstehungsort, können sich völlig unterschiedliche Erscheinungsformen bilden. So gehört die ganze Obsidian-Familie zu den Gesteinen, da keine „stoffliche Einheit“ besteht. Im weiteren Sinne kann das natürliche Glas allerdings den Oxiden zugeordnet werden, denn die Mineralstoffe (z.B. Aluminium, Eisen, Kalium, Calcium, Magnesium) im Gestein kommen vorwiegend in Sauerstoff-Verbindungen vor.
Der durchscheinende bis undurchsichtige Regenbogen-Obsidian besitzt wie alle Obsidiane eine mittlere Mohshärte von 5 bis 5,5 und eine Dichte von 2,3 bis 2,6. Sein Bruch zeigt dementsprechend wie Glasscherben eine großmuschelige Oberfläche, und er lässt sich nicht spalten.