Wüsten- oder Sandrosen und ihre Wirkung
Wüsten- oder Sandrosen und ihre Wirkung
Das Thema der Sandrose ist "Form und Struktur". Trotz der Vielschichtigkeit des Lebens und eines jeden Individuums, kann eine strukturierte Denk- und Handlungsweise den Unsicherheiten im Alltag entgegenwirken. Unkontrollierte Emotionen beispielsweise, können großen Schaden anrichten, der nicht immer repariert werden kann. Ängste und Vertrauensverlust führen beim Gegenüber unter Umständen zu einer dauerhaften Distanzierung. Deshalb können besonders Menschen, die unter cholerischen Anfällen leiden, von der stabilisierenden Sandrose profitieren. Aber auch sehr depressiv Veranlagte können ihren Empfindungen durch mehr Struktur im Denken die Dunkelheit nehmen. Denn manchmal ist "Depressivismus" auch ansteckend, und deshalb macht der Rest der Welt lieber einen großen Bogen um diese finstere Aura.
Anwendung der Sandrose
Da alle "Gips-Gesteine" (Alabaster, Selenit, Marienglas und Sandrosen) auch eine festigende Wirkung auf das Körpergewebe und die Muskeln zeigen sollen, rät die Steinheilkunde diese nur temporär zu benutzten. Damit nicht ein Zuviel an Struktur durch langes Tragen zu Verhärtungen führen kann, ist ein kurzes Auflegen zur Linderung von Verspannungen und Stärkung des Bindegewebe ideal. Auch der Aufenthalt in einem gelegten Kreis aus kleineren Sandrosen ist eine bessere Möglichkeit der Anwendung, als das längere Tragen am Körper.
Die Rockenberger Sandrose
Sandrosen können über 25 Millionen Jahre alt sein. Das besonders große Exponat am Eingang des Mineralogischen Museum in Marburg ist mindestens 26 Millionen Jahre alt und mit fast zwei Metern Höhe und über vier Tonnen Gewicht nicht zu übersehen.
"Wüstenrose" aus Hessen hinter Gittern
Inzwischen schützt ein Metallzaun diese Rarität, damit Besucher sich nicht wie früher weiterhin bedienen und ein Stück als Andenken mitnehmen. Die riesige Sandrose stammt nämlich aus der Umgebung (Nähe Münzenberg bei Rockenberg) und ist somit ein einheimischer, mittelhessischer Fund. Dort hat man sie in einer Sandgrube entdeckt und im Jahre 1994 bei der Oberhessenschau erstmals ausgestellt. Heute thront sie unter freiem Himmel, denn Wettereinflüsse können ihr nichts anhaben.
Sand und Wüstenklima
Die völlige „Verquarzung“ bis ganz nach Innen sorgt dafür, dass diese Sandrose ein stabiles Gestein ist, auch wenn ihre Oberfläche einen fragileren Eindruck hinterlässt. Diese auch Wüstenrose genannten rosettenförmigen Gesteine sind in Gegenden mit Wüstenklima entstanden. So auch die Rockenberger Sandrose, denn vor 26 Millionen Jahren war Mittelhessen eine Wüste mit den dementsprechenden klimatischen Verhältnissen. Das Wasser aus dem Boden wurde durch die kapillaren Kräfte Richtung Oberfläche gesaugt, sodass der darin gelöste Schwerspat (Baryt) anschließend abgeschieden wurde. Dabei bildeten sich zuerst die typischen Rosettenformen, die mit der Zeit durch Sandkörner ersetzt wurden. Die sogenannte „Pseudomorphose“ von Quarz führte schließlich zu der bekannten, stabilen Struktur. Das Ursprungsmaterial Schwerspat war zwar formgebend, aber Quarz (Sand) hat diese vorgegebene Struktur im Laufe der Millionen Jahre Stück für Stück übernommen. So entsteht ein äußeres, zerbrechliches Erscheinungsbild, das aber die „harten Eigenschaften“ eines Quarzminerals mitbringt. Diese Wüstenrosen sind nicht wasserlöslich und brauchen deshalb Regengüsse nicht zu fürchten.