Entstehung und Vorkommen
Serpentine entstehen bei der Metamorphose von basischen Magmatiten (z.B. Peridotit) zu kristallinem Schiefer. Dabei werden magnesiumreiche Silikate wie beispielsweise Olivin, wenn Kieselsäure vorhanden ist, tertiär in Serpentin umgewandelt. So können sich lokal große Gesteinsmassen bilden. Sowohl Antigorit als blättriger Serpentin, als auch der faserige Chrysotil sind gesteinsbildend.
Edelserpentin-Vorkommen gibt es hauptsächlich in Afghanistan und China. Die gelbgrüne Varietät „Chytha“ stammt hingegen aus Tansania. Das schillernde Silberauge wird in Australien abgebaut, während Serpentinit-Gesteine weltweit zu finden sind.
Zu den wichtigen europäischen Ländern gehören Italien, Frankreich, Deutschland, Österreich und die Schweiz. Kleiner Vorkommen findet man in Großbritannien, Spanien, Polen, Kroatien und Tschechien. Weitere Lagerstätten befinden sich in den USA, Mexiko, Guatemala, Russland, Afrika (Rep. Südafrika, Simbabwe), Taiwan, Indien, Türkei und Neuseeland.
Traditionelle Verwendung von Edelserpentin
„Serpens“ für Schlange findet sich bekanntermaßen in dem Begriff „Serpentine“, der einen schlangenförmigen Verlauf von Straßen, Bergwegen und Flüssen mit sehr engen Kurven kennzeichnet. Dieses Bild kann auf das Gestein „Serpentin“ nicht übertragen werden. Vermutlich erinnerte die Farbe Grün bis Gelb und die silbrig-grünen Flecken- und Streifen-Zeichnungen eher an die Haut einer Schlange, sodass man den lateinischen Begriff „serpens“ als Namenspate herangezogen hat.
Im Mittelalter sollte Serpentin dementsprechend sogar gegen das Gift von Schlangen helfen. Allerdings war er schon vor der Antike als Schutz- und Heilstein im Gebrauch. Serpentin sollte vor schwarzer Magie und Verwünschungen, sowie Krankheiten aller Art bewahren. Bei vergifteten Getränken sollte er beispielsweise zerspringen, sodass Trinkgefäße aus Serpentin schon im alten Rom anzutreffen sind. Als sogenannte „Schrecksteine“ waren Amulette sehr beliebt, in die man fratzenähnliche Gesichter geschnitten hatte. Sie sollten jede Form von Angst und „Schrecken“ vertreiben.
Edelserpentin als Heilstein
Dieser meist grüne Heilstein ist besonders geeignet für das Arbeiten im Team. Da er Stress und Anspannungen abbauen und eine gegenseitige Fürsorge fördern soll, können gemeinschaftliche Projekte besser gelingen. Kein kräftezehrendes Gerangel um Kompetenzen und Vormachtstellungen stören den Teamgeist. Launenhafte Stimmungsschwankungen und egoistische Machtspielereien können entlarvt und in ein friedliches Miteinander münden. Allerdings kann Edelserpentin sehr friedliebende Persönlichkeiten auch zu sanftmütig und zurückhaltend machen, da um jeden Preis Frieden und Harmonie angestrebt wird. Ideal ist dieser Heilstein jedoch für Menschen, die Schwierigkeiten haben, sich einem Gemeinschaftsprojekt anzuschließen, ohne dass alle nach ihrer Pfeife tanzen. Denn „gegenseitige Unterstützung“ ist hier die Zauberformel für Erfolg.
Körperlich soll Edelserpentin bei Muskelkrämpfen, Übersäuerung und Gefäßablagerungen helfen, sowie Nieren- und Magenbeschwerden lindern. Vor allem bei Magen-Darm-Problemen kommt der chromithaltige „Chytha“ zum Einsatz. Das „Silberauge“ wiederum soll besonders streitlustige Gemüter beruhigen, aber auch bei Potenzproblemen und Krämpfen (Muskeln, Menstruation) helfen.