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Wissen über Heilsteine vor einem Kauf einholen!

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Sich einen schönen Heilstein kaufen und dann einfach als Anhänger um den Hals tragen – so einfach stellen sich viele den Umgang mit Edel- und Schmucksteinen vor. Aber so leicht ist es leider nicht immer, denn viele als Heilstein genutzte Mineralien sind sehr empfindlich.

Manche können bei einer nicht sachgemäßen Anwendung oder Pflege sogar Risiken bergen. Das Wissen über Heilsteine und Mineralien allgemein, hat sich über die Jahrhunderte nicht wesentlich verändert. Wer also alles richtig machen möchte, sollte folgende Hinweise unbedingt beachten.

Was muss beim Tragen von Heilsteinen beachtet werden?

Bevor es zum Hautkontakt kommt, ist es wichtig, zu klären, ob die Haut und der ausgewählte Heilstein überhaupt zusammenpassen. Es gibt nämlich Mineralien, die auch als  Edel- und Heilsteine eine allergische Reaktion auslösen können.

Das trifft besonders auf  Steine zu, die Metalleinlagerungen enthalten. Da viele Menschen auf Nickelverbindungen allergisch reagieren, sind Mineralien mit einem hohen Gehalt an Nickel zu meiden. Dazu gehören der Millerit oder Bunsenit.

Eher selten angeboten werden giftige Minerale, wie der arsenhaltige Realgar oder der bleihaltige Wulfenit. Diese farblichen Schönheiten gehören jedoch nur in fachkundige Hände.

Manche Edel- und Heilsteine können außerdem auf Körperschweiß reagieren, sodass sie sich für ein Tragen direkt auf der Haut nur bedingt eignen. Dies trifft beispielsweise auf den schönen Türkis zu, der in Verbindung mit Schweiß giftige Kupferverbindungen an die Haut abgeben kann. Deshalb sollten Türkise besser über der Kleidung getragen werden oder in einer schützenden Fassung aus Edelmetall.

Wieso sollten Heilsteine nicht in der Sonne liegen?

Nicht jeder Edel- und Heilstein ist gleichermaßen empfindlich. Manche von ihnen können ein bisschen Sonne am Morgen oder Abend gewinnbringend für sich nutzen. So kann ein Granat nach der wöchentlichen Reinigung unter fließendem Wasser, etwas Sonne gut gebrauchen. Nachdem der gereinigte Heilstein einige Zeit in einer Schale mit Hämatitsteinen entladen wurde, sollte er in der Morgen- oder Abendsonne wieder neu aufgeladen werden. Aber auch hier muss die pralle Sonne gemieden werden, damit der Schmuckstein keinen Schaden nimmt.

Einige Edel- und Schmucksteine reagieren allerdings ganz besonders empfindlich auf die UV-Strahlung und Wärme unserer Sonne. Alle Opale besitzen beispielsweise einen hohen Wassergehalt, der ihr beeindruckendes Opalisieren erst möglich macht. Durch Wärme und trockene Raumluft können diese Schönheiten mit der Zeit sowieso diese Wasserreserven verlieren. In der Sonne wird dieser Prozess noch beschleunigt, sodass stumpfe, schmucklose Steine zurückbleiben.

Viele Edel- und Heilsteine verlieren ihre Farbe, wenn sie zu lange der prallen Sonne ausgesetzt werden. Dazu gehören beispielsweise alle Chalcedone.

Die Radioaktivität der Mineralien

Zum Wissen über Heilsteine gehört auch die Kenntnis über natürliche oder künstliche radioaktive Strahlung. Auch wenn es für manchen vielleicht unwahrscheinlich klingt, aber es gibt tatsächlich Heilsteine, die von Natur aus radioaktiv strahlen können. Dabei handelt es sich allerdings um eher seltene Gesteinsarten und die Gefahr, einen solchen Stein zu kaufen, ist relativ gering. Der Zirkon gehört beispielsweise zu diesen Exemplaren, ebenso der Ekanit und Monazit.

Etwas anders sieht es bei Heilsteinen aus, die künstlich bestrahlt wurden, um sie optisch aufzuwerten. Ein Indiz für ein solches Vorgehen ist eine sehr hohe Farbintensität, die keiner natürlichen Farbgebung eines Steins gleicht. Bestrahlte Steine besitzen oft sehr intensive und grelle Farben, die als „Eyecatcher“ genutzt werden.

Besonders teure und hochwertige Steine bergen die Gefahr, dass sie radioaktiv bestrahlt wurden. Diamanten, Saphire, Topase und Turmaline gehören beispielsweise zu diesen Edel- und Schmucksteinen, die bestrahlt werden, um ihre Farbe und ihren Glanz noch stärker hervorzuheben. Denn eine natürlich entstandene, hohe Qualität ist bei Edelsteinen nicht so oft zu finden und die Nachfrage dementsprechend enorm.

Also hilft die Schmuckindustrie ordentlich nach, dass die beliebtesten Farbnuancen immer angeboten werden können. Als Heilsteine können diese strahlenden Schönheiten allerdings nicht mehr gelten.

a close up of a rock on a black background

Einfärben und andere Manipulationen

Dass ein Edel- oder Schmuckstein nicht immer als Heilstein verwendet werden kann, sollte man unbedingt berücksichtigen. Beispielsweise sind intensiv pinkfarbene, violette, apfelgrüne oder leuchtend blaue Achate immer künstlich eingefärbt. Das AchatFärben hat eine lange Tradition und wurde schon in der Antike praktiziert. Gleichmäßig durchgefärbte braune oder anthrazitfarbene Exemplare sind häufig auch bei Gefäßen und Schmuckgegenständen der vergangenen Jahrhunderte zu finden.

Um beschädigte Steine verkäuflich zu machen, verwendet die Industrie Kunststoffe, Glas, Öle und Wachs. So werden Risse und Beschädigungen mit Glas ausgebessert und dabei teilweise für das bloße Auge gänzlich unsichtbar. Diese Manipulationen müssen von einem seriösen Handel angezeigt werden.

Außerdem sind verschweißte oder geklebte Schmucksteine als Dubletten oder Tripletten oft nicht zu erkennen, wenn sie in ein Schmuckstück gefasst sind. Besonders schöne Opale können auch Dubletten sein, die mit einer dünnen, echten Opalschicht auf der Schauseite und einer unteren, weniger wertvollen Gesteins- oder Glasschicht verklebt sind. Durch eine Metallfassung kann man die seitlich gutsichtbaren Schichten jedoch nicht einsehen. Also nachfragen, bevor man einen günstigen „Opal“ in einem Metallschmuckstück erwirbt.

Bild: @ depositphotos.com / olhovyi_photographer