Aquamarin

Ein legendärer Heilstein mit Tradition

Eigentlich ist der Aquamarin nur ein blauer oder blaugrüner Beryll. Und so wurde er in der Antike und im Mittelalter auch bezeichnet. Erst in der Renaissance ist die eigene Bezeichnung „Aquamarin“ für die blaue Beryll-Varietät entstanden.

Der Stein der „Wahrheit“

Als Heilstein kann der Aquamarin auf eine lange Geschichte zurückblicken. Seit jeher wird er als Schutz- und Heilstein verehrt. Einer Legende zur Folge kann der Aquamarin angeblich Lüge oder Wahrheit sichtbar machen. Wird die Wahrheit gesprochen, so sollte der Stein hell und rein bleiben, handelte es sich jedoch um eine Lüge, würde sich seine Farbe verdunkeln. Dieser Mythos spielte hauptsächlich im Mittelalter eine Angst verbreitende Rolle. Angesichts der gnadenlosen Hexenverfolgungen und der „Keuschheitsregeln“ der katholischen Kirche, entschied nicht selten, beispielsweise ein einfacher Edelstein, oder andere abstruse Methoden zur Wahrheitsfindung, über das Leben einer angeklagten Person.

Blauer Beryll – Schutzstein für Seefahrer

Wer längere Seereisen vor sich hatte, trug vorzugsweise immer den Edelstein aus der „Schatzkiste einer Meerjungfrau“ bei sich. Als Symbol für Glück, Reinheit und Liebe sollte er vor Gefahren und Krankheiten schützen. Durch seine Fähigkeit die Intensität seiner Farbe zu verändern, hatte der blaue Beryll eine magische Ausstrahlung auf die damaligen Menschen. So verband man mit ihm eine enorme schützende Kraft und benutzte ihn wahrscheinlich auch auf Seereisen als „Orakelstein“ bei strittigen Fragen zur Wahrheitsfindung.

Aquamarin-Schmuck

Ein Aquamarin nicht nur für die Augen

Besonders lange scheint die traditionelle Verwendung des Aquamarin und anderer Berylle als „Augen-Heilsteine“ zu sein, da sich der Begriff „Brille“ von der schon lange verwendeten Steinbezeichnung „Beryll“ ableiten lässt.

Seit Jahrhunderten kommen Berylle bei Augenproblemen zum Einsatz. So soll die Sehkraft bei Weit- und Kurzsichtigkeit gestärkt werden. Als hilfreich gilt insbesondere der schöne blaue Aquamarin bei allergischen Reaktionen der Atemwege und Heuschnupfen. In der heutigen Steinheilkunde wird er bei Problemen mit der Harnblase und Schilddrüsen verwendet. In der Kombination mit einem Bernstein ist er auch für Magen, Darm und Leber im Gebrauch.

Hie und da wird der Aquamarin auch bei Entzündungen und Schmerzen empfohlen, aber für diese Beschwerden gibt es wirksamere Heilsteine. Einer der besten Schmerzsteine ist beispielsweise der violette Sugilith. Er kann auch bei immer wiederkehrenden Nervenschmerzen und Migräne eine große Hilfe sein. Bei Entzündungen wiederum hat sich ein Heliotrop am Hals getragen besonders bewährt.