Ilmenit

Ilmenit - Titaneisen

Als Titanerz gehört Ilmenit zu den wichtigsten Rohstofflieferant für die Herstellung von Titandioxid. Etwa 90% der weltweiten Nachfrage wird durch dieses Eisen-Titan-Oxid gedeckt, wobei um die 70% des Jahresbedarfs allein aus China, Kanada, Mosambik und Südafrika stammen. 

Die Verwendung von Ilmenit in der Industrie 

Titanerz ist ein wichtiger Rohstoff für die Herstellung von Titan-Metall und Titan-Verbindungen, die man beispielsweise für hochbelastbare Legierungen benötigt. Die Luft- und Raumfahrt verwendet ebenso wie die Automobilindustrie und der Schiffsbau Titan-Legierungen. In der Farbenindustrie steht "Titanweiß" für ein kaltes, reines, weißes Farbpigment, das man ebenfalls aus Titanerzen wie Ilmenit gewinnt.

Das weiße Titandioxid-Pigment ist jedoch nicht nur Bestandteil von Wandfarben, sondern dient auch der Lebensmittelindustrie und der Herstellung von Sonnenschutz-Kosmetik als weißer Farbstoff E171. 

Ein Farbstoff spaltet die Geister

In den letzten Jahren ist der allgegenwärtige Farbstoff E171 allerdings schwer in Verruf geraten. Die Wissenschaft ist sich nämlich nicht einig, ob der weißfärbende Stoff unbedenklich für Organismen ist oder gesundheitliche Gefahren davon ausgehen. In einigen Ländern hat man ihn inzwischen verboten, in anderen gibt die zuständige Behörde Entwarnung. So müssen die Verbraucher wie so oft selbst entscheiden, ob sie beispielsweise Kaugummis, Mozzarella, Sonnenschutzmittel und Zahnpasta mit Titandioxid konsumieren, bzw. verwenden möchten. Der Zusatzstoff E171 ist in sehr vielen Produkten enthalten und sollte unter "Zutaten" aufgeführt sein, sodass man sich für oder gegen ein Produkt entscheiden kann.

Durch die badenden "Sonnencreme-Geschützten" gelangt Titandioxid außerdem in alle Gewässer, sodass manche auch hier eine Gefahr für die Umwelt, Flora und Fauna erkennen.

Das Ilmenit-Produkt "Titan" in der Medizin

Titan-Implantate für die Zahnmedizin und Knochen-Chirurgie haben sich durch ihre Leichtigkeit, Korrosionsbeständigkeit und gute Verträglichkeit inzwischen bewährt. In der Chirurgie sind beispielsweise künstliche Knie- und Hüftgelenke aus Titan, weil sie trotz hoher Stabilität eine gewünschte, flexible Anpassungsfähigkeit zulassen.

Ilmenit als Heilstein

Als Sammelobjekte sind Kristalle und attraktive Ilmenit-Stufen sehr beliebt, allerdings als Schmuck- und Heilstein eher unbekannt. Ilmenit hat hier nicht die gleiche Bedeutung, wie optisch ähnlicher Hämatit, Magnetit oder Rutil.
Trotzdem ist seine Ausstrahlung vor allem auf unser seelisch-geistiges System nicht von der Hand zu weisen, das sich immer auch auf unsere körperliche Gesundheit auswirkt.

Philosophische Betrachtungsweisen

Wer nach einer geistigen Neuorientierung sucht, kann den Heilstein "Ilmenit" versuchsweise einige Wochen bei sich tragen. Das schwarze Eisen-Titan-Oxit mit Metallglanz soll nämlich dabei helfen, überholte geistige Haltungen und Prägungen als Illusionen zu entlarven und loszulassen. Philosophische Fragen über den Sinn des Lebens können ungekannte Sichtweisen und Eingebungen freisetzen, sodass sich auch im Außen neue Wege eröffnen. Dadurch kann jede Form der Heilung im seelischen wie körperlichen Bereich unterstützt werden.

Ilmenit-Quarz mit Ilmenit-Nadeln

In der Steinheilkunde verwendet man außerdem Quarze als Heilsteine, die schwarze, in sich eingeschlossene Nadeln aus Ilmenit zeigen. Die Kombination der beiden Minerale ist eine Rarität und soll sich intensiv auf die Persönlichkeitsentwicklung und Charakterbildung auswirken. Wahre Inspirationen kann man so leichter von irreführenden Trugbildern und Manipulationen unterschieden, sodass man den Mut aufbringt, unabhängiger zu denken und auch entsprechend zu handeln.

Körperlich setzt die Steinheilkunde Ilmenit-Quarz therapiebegleitend bei degenerativen Verengungs- und Abnutzungserscheinungen ein.

Wie erkennt man Ilmenit?

Das primär aus magmatischer Schmelze entstandene Eisen-Titan-Oxid findet sich aufgrund seiner hohen Dichte von 4,5 bis 5 als Vererzung durch Abscheidung von Metallen, Ablagerung und Anreicherung in der Tiefe der Erdkruste. Dort kristallisiert Ilmenit im "Trigonalen Kristallsystem" meistens als kompaktes, derbes Erz oder sandähnliche Körner. Kristalle sind tafelig bis plattig und zeigen eine rhomboedrische Form. Aggregate aus Gesteinsgängen und Hohlräumen können blätterig oder rosettenförmig sein.
Sehr selten können faserige, lange Ilmenit-Nadeln, schwarzen Haaren gleich, in durchsichtigem Bergkristall eingeschlossen vorkommen.

Bestimmungsmerkmale des Ilmenits

Durch die verhältnismäßig hohe Mohshärte von 5 bis 6, ist Ilmenit recht witterungsbeständig. Deshalb kann man ihn auch in Seifenlagerstätten als feinkörnige Ablagerungen, den sogenannten "Blacksands", finden.
Die schwarzen Aggregate besitzen keine Transparenz (opak) und zeigen Metallglanz. Gemäß dem optischen Erscheinungsbild ist die Strichfarbe schwarz. Ilmenit kann nicht gespalten werden und zeigt muschelige Bruchstellen.

Minerale für Verwechslungen

Die auffälligste Ähnlichkeit mit Ilmenit hat Hämatit, der durch seine Farbe und den typischen Metallglanz schlecht von Titaneisen zu unterscheiden ist. Titanfreier Hämatit hinterlässt allerdings eine rote Strichfarbe.
Magnetit wiederum unterscheidet sich durch seinen charakteristischen Magnetismus, aber Chromit kann nur durch eine mineralogische Untersuchung deutlich erkannt werden.
Rutil ist chemisch betrachtet Titandioxid und somit ein natürlicher Titandioxid-Kristall. Vor allem dunkle Rutil-Fasern in beispielsweise Bergkristall kann man mit Ilmenit-Fasern verwechseln.

Synonyme und Vorkommen

Obgleich Ilmenit erstmals im Jahre 1791 von dem englisch-walisischen Mineralogen und Geistlichen "William Gregor" beschrieben wurde, gilt als Typlokalität das Ilmengebirge im südlichen Ural in Russland. Da der walisische Fund aus dem Tal "Menaccan" stammte, erhielt er dementsprechend den Namen "Menaccanit". So sind auch Menakan, Menakanit oder Menachanit bekannte Synonyme des russischen Ilmenits.
Erst im Jahre 1827 prägte der deutsche Mineraloge und Physiker A.T. Kupffer die Bezeichnung "Ilmenit" ebenfalls nach seinem damaligen Fundort. 

Synonym-Vielfalt

Seit damals sind zahlreiche Synonyme für Menaccanit und Ilmenit hinzugekommen. Dabei beziehen sich die Synonyme Eisentitan, Titaneisenglimmer, Titanium, Titanosiderum oder Titanioferrit alle auf die Bestandteile des Erzes und stammen wohl aus der Bergmannssprache. 
Weitere Synonyme sind beispielsweise auch Craitonit, Gregorit, Guadarramit, Kibdelophan, Paracolumbit und Uddevalit.
Eisenreicher Ilmenit trägt den Namen "Washingtonit" oder "Hypostatit", während "Iserin" wiederum eine Varietät in Form von kleinen kieselartigen Körnern ist, die man erstmals auf der "Iserwiese" einer Gemeinde in Tschechien fand.

Wo kann man Ilmenit finden?

Seifenlagerstätten mit sogenannten "Blacksands" kommen vor allem in Indien, Südafrika, USA, Brasilien und Australien vor. Allerdings sind die Fundorte von Ilmenit weltweit sehr zahlreich.

In Deutschland hat man Ilmenit beispielsweise im Schwarzwald, Fichtelgebirge, Spessart, Bayrischen Wald, Siebengebirge, Erzgebirge, in der Eifel, Oberlausitz und im Vogtland gesichtet.

Österreich hat Vorkommen beispielsweise in Kärnten, in der Steiermark, im Most- und Waldviertel vorzuweisen.

Beispielhafte Länder der verschiedenen Kontinente

Europa:
Frankreich, Italien, Spanien, Finnland, Schweden, Griechenland, Großbritannien, Slovenien...

Amerika:
Bolivien, Argentinien, Brasilien, Chile, USA, Kanada...

Afrika:
Marokko, Malawi, Madagaskar, Südafrika, Tansania...

Asien:
China, Thailand, Malaysia, Taiwan, Vietnam, Japan, Mongolei...

Ilmenit-Schmuck

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