Wie erkennt man Ilmenit?
Das primär aus magmatischer Schmelze entstandene Eisen-Titan-Oxid findet sich aufgrund seiner hohen Dichte von 4,5 bis 5 als Vererzung durch Abscheidung von Metallen, Ablagerung und Anreicherung in der Tiefe der Erdkruste. Dort kristallisiert Ilmenit im "Trigonalen Kristallsystem" meistens als kompaktes, derbes Erz oder sandähnliche Körner. Kristalle sind tafelig bis plattig und zeigen eine rhomboedrische Form. Aggregate aus Gesteinsgängen und Hohlräumen können blätterig oder rosettenförmig sein.
Sehr selten können faserige, lange Ilmenit-Nadeln, schwarzen Haaren gleich, in durchsichtigem Bergkristall eingeschlossen vorkommen.
Bestimmungsmerkmale des Ilmenits
Durch die verhältnismäßig hohe Mohshärte von 5 bis 6, ist Ilmenit recht witterungsbeständig. Deshalb kann man ihn auch in Seifenlagerstätten als feinkörnige Ablagerungen, den sogenannten "Blacksands", finden.
Die schwarzen Aggregate besitzen keine Transparenz (opak) und zeigen Metallglanz. Gemäß dem optischen Erscheinungsbild ist die Strichfarbe schwarz. Ilmenit kann nicht gespalten werden und zeigt muschelige Bruchstellen.
Minerale für Verwechslungen
Die auffälligste Ähnlichkeit mit Ilmenit hat Hämatit, der durch seine Farbe und den typischen Metallglanz schlecht von Titaneisen zu unterscheiden ist. Titanfreier Hämatit hinterlässt allerdings eine rote Strichfarbe.
Magnetit wiederum unterscheidet sich durch seinen charakteristischen Magnetismus, aber Chromit kann nur durch eine mineralogische Untersuchung deutlich erkannt werden.
Rutil ist chemisch betrachtet Titandioxid und somit ein natürlicher Titandioxid-Kristall. Vor allem dunkle Rutil-Fasern in beispielsweise Bergkristall kann man mit Ilmenit-Fasern verwechseln.
Synonyme und Vorkommen
Obgleich Ilmenit erstmals im Jahre 1791 von dem englisch-walisischen Mineralogen und Geistlichen "William Gregor" beschrieben wurde, gilt als Typlokalität das Ilmengebirge im südlichen Ural in Russland. Da der walisische Fund aus dem Tal "Menaccan" stammte, erhielt er dementsprechend den Namen "Menaccanit". So sind auch Menakan, Menakanit oder Menachanit bekannte Synonyme des russischen Ilmenits.
Erst im Jahre 1827 prägte der deutsche Mineraloge und Physiker A.T. Kupffer die Bezeichnung "Ilmenit" ebenfalls nach seinem damaligen Fundort.
Synonym-Vielfalt
Seit damals sind zahlreiche Synonyme für Menaccanit und Ilmenit hinzugekommen. Dabei beziehen sich die Synonyme Eisentitan, Titaneisenglimmer, Titanium, Titanosiderum oder Titanioferrit alle auf die Bestandteile des Erzes und stammen wohl aus der Bergmannssprache.
Weitere Synonyme sind beispielsweise auch Craitonit, Gregorit, Guadarramit, Kibdelophan, Paracolumbit und Uddevalit.
Eisenreicher Ilmenit trägt den Namen "Washingtonit" oder "Hypostatit", während "Iserin" wiederum eine Varietät in Form von kleinen kieselartigen Körnern ist, die man erstmals auf der "Iserwiese" einer Gemeinde in Tschechien fand.
Wo kann man Ilmenit finden?
Seifenlagerstätten mit sogenannten "Blacksands" kommen vor allem in Indien, Südafrika, USA, Brasilien und Australien vor. Allerdings sind die Fundorte von Ilmenit weltweit sehr zahlreich.
In Deutschland hat man Ilmenit beispielsweise im Schwarzwald, Fichtelgebirge, Spessart, Bayrischen Wald, Siebengebirge, Erzgebirge, in der Eifel, Oberlausitz und im Vogtland gesichtet.
Österreich hat Vorkommen beispielsweise in Kärnten, in der Steiermark, im Most- und Waldviertel vorzuweisen.
Beispielhafte Länder der verschiedenen Kontinente
Europa:
Frankreich, Italien, Spanien, Finnland, Schweden, Griechenland, Großbritannien, Slovenien...
Amerika:
Bolivien, Argentinien, Brasilien, Chile, USA, Kanada...
Afrika:
Marokko, Malawi, Madagaskar, Südafrika, Tansania...
Asien:
China, Thailand, Malaysia, Taiwan, Vietnam, Japan, Mongolei...