Kategorien
Blog

Batholithe auf dem Mond

Neuere Untersuchungen haben auf unserem Mond massive Granitformationen erkennen lassen. Das außerirdische Gestein lässt auf lunare Vulkane schließen, die vor sehr langer Zeit, irgendwann einmal tätig waren.
Das identifizierte Gestein Batholith ist ein Magmatit und gehört zu den Tiefengesteinen.

full moon photography

Was ist ein Batholith?

Der Begriff „Batholith“ stammt aus dem Altgriechischen. Dabei bedeutet báthos „Tiefe“ und lithos „Stein“. Dieses Tiefengestein existiert in vielen ehemaligen Vulkangebieten der Erde.

Batholithe sind großräumige Tiefengesteinskörper magmatischen Ursprungs, mit einem komplexen Aufbau. Die mehr als 100 km² große Breite an der Oberfläche einer solchen Magma-Gesteinsformation erweitert sich bei zunehmender Tiefe immer mehr.

Wie sind Batholite entstanden?

Diese unregelmäßig geformten Plutoniten (magmatischer Intrusivkörper) besitzen eine grobkörnige Struktur, die durch ein sehr langsames Abkühlen im Inneren der Erdkruste entstanden ist. Hier ist Gesteinsschmelze, fern der Oberfläche, in schon vorhandene Gesteine eingedrungen, und hat dabei diese verdrängt oder gar teilweise wieder aufgeschmolzen. Dieser Vorgang wird Intrusion genannt. Während der anschließenden Abkühlung und Auskristallisierung entstehen sehr individuell gestaltete Mineralien mit einzigartigen Strukturen.

Plutonite und Vulkanite – was ist der Unterschied?

Magmatite werden alle Gesteine genannt, die durch magmatische Tätigkeit entstanden sind. Dabei entscheidet der Entstehungsort, in welche Kategorie der zwei Bereiche, der Magmatit eingeordnet wird. Im Gegensatz zu Tiefengesteinen (Plutonite) entstehen die Ergussgesteine (Vulkanite) an der Oberfläche.

Plutonite – aus dem Reich Plutons, dem antiken Gott der Totenwelt

Wie oben bereits beschrieben, entstehen Plutonite weit unter der Erdoberfläche und haben viel Zeit, um auszukristallisieren. So entstehen die verschiedenen Mineralien nicht zur gleichen Zeit. Je nach Dichte der vorkommenden Mineralien, sinken sie im Magma abwärts oder steigen nach oben. Dabei kommt es zu Anreicherungen der verschiedenen Minerale in ganz bestimmten Schichten.

Dieser erste sogenannte „liquidmagmatischeBildungsprozess findet unter enormem Druck und bei 700 bis 1100 Grad Celsius statt.

Peridot (Olivin), Aventurin, Epidot oder Rosenquarz werden beispielsweise auf diese Art gebildet.

Bei der sogenannten „pneumatolytischen Bildung“ dringen zusätzlich noch Gase aus dem Magma in die Nebengesteine, sodass sich diese Dämpfe mit gelösten Stoffen von dort verbinden und ihrerseits zu erneuten Mineralbildungen führen.

Turmaline, Topas und Apatit sind Beispiele für diese magmatische Bildungsform.

Wenn bei fortschreitender Abkühlung (< 375° Celsius) noch heißes Wasser ins Spiel kommt, entstehen weitere Minerale unter der sogenannten „hydrothermalen Bildung„. Fluorit, Mondstein, Amazonit und Kunzit sind hierfür Beispiele.

Da Wasser leicht in alle Risse und Hohlräume einfließen kann, entstehen dort die sogenannten „Ganggesteine„. Hier kann der Abkühlungsprozess so langsam stattfinden, dass in alpinen Regionen beispielsweise in 30.000 oder 40.000 Jahren gerade einmal ein Grad weniger messbar wird. In diesen Verhältnissen können große, wunderschöne Kristalle entstehen. Viele Quarze, wie der beliebte Amethyst, Bergkristall, Rauchquarz, Achat oder Chalcedon entstehen beispielsweise in den Gängen und Hohlräumen von dem umgebenden, unattraktiverem Muttergestein.

Vulkanite – nach einem Vulkanausbruch

brown and black mountain with white clouds

Im Gegensatz zum Tiefengestein, bilden sich Vulkanite aus Lavaströmen an der Erdoberfläche und zeichnen sich durch feinkörnige Gesteinsbildung aus. Ihre Mineralien bilden sehr kleine Kristalle, da der Abkühlungsprozess schnell verläuft. Bei einer extrem rasanten Abkühlung, wie beispielsweise in kaltem Wasser, bilden Vulkanite oft auch gar keine Kristalle aus.

Bekannt sind hier die leichten Lava-Steine, die durch Gase kleine Bläschen im Innern gebildet haben und Vulkaninseln, wie Lanzarote, geprägt haben. Der Lava-Stein Basalt ist ohne diese Bläschen-Bildung ein sehr festes Gestein.

Rhyolith, besser bekannt als „LeopardenfellJaspis„, und Feueropal sind Beispiele dieser Gesteinsbildung.

Ist die heiße Lava, beispielsweise in ein angrenzendes Meer, geflossen, können durch die extreme „SchockAbkühlung“ glasartige Gesteine entstehen. Dieses „Vulkanische Glas“ besitzt dann keine kristalline Struktur, da die Gesteinsschmelze in kurzer Zeit erstarrt ist. Zu diesen Kandidaten gehören alle Obsidiane, wie zum Beispiel der Rauch-, Regenbogen-, Silber– und SchneeflockenObsidian.

Wo kann man Batholithe finden?

In den Alpen, Anden, im chinesischen Altai-Gebirge, in Simbabwe, Kanada, in den USA und England (Cornwall)…
und auf dem Mond kann man dieses Tiefengesteine, plutonischen Ursprungs, finden.

Diese Magmatite sind „Primär-Gesteine“ und zeugen von einer ehemals großen magmatischen Tätigkeit auf der Erde und auf unserem Trabanten. Außerirdische Granitsteine können für uns nicht bewertet werden. Niemand weiss, wie gewinnbringend oder eventuell auch gefährlich sich diese „Aliens“ auf uns auswirken können.

Irdischer Granit in der Steinheilkunde

In der modernen Steinheilkunde findet jedoch irdischer Granit (Magmatit mit Quarz,Feldspat und Glimmer) als Heilstein eine Verwendung. Hier steht dieses Tiefengestein dementsprechend für unsere Wurzeln, Herkunft und Tradition.

Granit soll helfen Stärke aus unseren persönlichen, aber auch überlieferten Erfahrungen zu schöpfen, um neue Ideen, auf einem sicheren Fundament stehend, zu verwirklichen. Körperlich kann durch Granit der Kreislauf und das Herz angeregt werden. Grundsätzlich kann dieses Gestein vitalisierend empfunden werden.

 

Bild: @ depositphotos.com / 22ImagesStudio