Vorkommen und Erkennungsmerkmale
Im ehemaligen Frankenstein (Schlesien), im heutigen Niederschlesien (Polen) gelegen, gab es einst ein großes Vorkommen an Chrysopras. Doch inzwischen ist es so gut wie erschöpft. Die schönsten und qualitativ hochwertigsten Exemplare stammen jetzt aus Australien (Queensland, Marlborough) und Brasilien.
Kristallsystem, Transparenz und Härte
Obwohl Chrysopras zum trigonalen Kristallsystem gehört, bildet er nur mikroskopisch kleine Fasern, die nur dichte Aggregate zeigen. Diese lassen teilweise größere Poren erkennen. Die knolligen Aggregate oder Spaltfüllungen besitzen meistens eine blassgrüne, seltener eine gelbgrüne Farbe. Die höchste Qualität hat jedoch das begehrte intensive „Apfelgrün„, das sich in einer feuchten Umgebung auch erhalten lässt. Mit einer durchscheinenden Transparenz zeigt Chrysopras Wachsglanz.
Die Mohshärte dieses Heilsteins liegt gemäß seiner Chalcedon-Familie bei 6,5 bis 7 und die Dichte bei 2,58 bis 2,64. Chrysopras lässt sich ebenso wenig spalten und zeigt einen muscheligen Bruch. Auch seine Strichfarbe ist weiß, wie die aller Chalcedone.
Verwechslungen und Fälschungen
Viele grüne, durchscheinende Mineralien sehen einem Chrysopras zum Verwechseln ähnlich. Dazu gehört sein Verwandter „Chromchalcedon“, aber auch beispielsweise grüne Jade und der grüngelbliche Prehnit sind Kandidaten.
Künstliche Farbe
Grün gefärbter Achat oder Chalcedon können als Chrysopras-Fälschungen auf dem Markt erscheinen. Allerdings sind die Farben künstlich gefärbter Achate oft sehr intensiv, sodass diese Manipulationen schon an der auffälligen Farbigkeit leicht zu erkennen ist.
Eine sichere Bestimmung eines Minerals und das Erkennen von Manipulationen sind im Zweifelsfall jedoch immer nur durch eine mineralogisch-gemmologische Prüfung möglich.
Verwirrung bei der Bezeichnung „Zitronen-Chrysopras“
Ein gelblich-grünes Mineral wird oft als Zitronen-Chrysopras beschrieben, wobei nicht deutlich erkennbar ist, ob es sich tatsächlich um Chrysopras handelt. Auf dem Markt ist nämlich auch nickelhaltiger Magnesit als „Zitronenchrysopras“ erhältlich, der oft keine oder nur wenige Spuren von Chrysopras enthält. Wenn dieses Mineral hauptsächlich oder gar gänzlich aus Magnesit besteht, wirkt die Bezeichnung „Zitronenchrysopras“ täuschend und irreführend.
Wo verläuft hier also die Grenze? Ab wann ist ein Zitronen-Chrysopras auch ein wahrer Chrysopras? Ist ein „Zitronenchrysopras“ immer auch ein Magnesit, oder gibt es auch eine gelb-grünliche Chrysopras-Varietät ohne Magnesit-Anteil?
Diese Fragen können entstehen, wenn man sich auf dem Markt umschaut.
Vorschlag zum besseren Verständnis
Unkundige finden hier keine eindeutige Einstufung und Erklärung. Michael Gienger beschreibt in seinem „Lexikon der Heilsteine“ die gelbgrüne Chrysopras-Varietät mit den Handelsnamen „Südpazifik-Jade“ oder „Zitronen-Chrysopras“. Für die Magnesit-Variante, als Magnesium-Carbonat, schlägt er die Bezeichnung „Zitronen-Magnesit“ vor, die insgesamt zu mehr Klarheit führen könnte.
Zitronen-Chrysopras und Zitronen-Magnesit (vielleicht in spe 🙂 sind als Heilsteine allerdings beide sehr hilfreich, wenn man sie natürlich und ohne Manipulationen belässt.