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„Crystal Healing“ mit Heilsteinen – der neue Beauty-Trend

brown and white plastic pack on brown round plate

Ebenso wie in der Mode, gibt es auch in der Schönheits- und Kosmetikbranche in regelmäßigen Abständen neue Trends. Aus den USA kommt ein Schönheitstrend, der sich „Crystal Healing“ nennt. Er verspricht ein besseres Aussehen durch die gezielte Verwendung von Heilsteinen.

Dieser neue „Feelgood-Trend“ soll neben dem seelischen, vor allem das körperliche Wohlbefinden steigern. Die unterschiedlichen Heilsteinen, die für das Crystal Healing notwendig sein sollen, werden nach ihrer Wirkungen, Form und Farbe ausgesucht.

Neuer Trend mit alter Tradition

In der heutigen Zeit ist daraus ein Beauty-Trend geworden, den immer mehr Menschen in ihrem Alltag nutzen. Dieser neue „Feelgood-Trend“ hat aus der Sicht der Steinheilkunde nicht wirklich neue Erkenntnisse und Methoden zu bieten. Im Grunde wurde für die Beauty-Branche nur eine neue Einnahmequelle generiert, die auch ganzheitliches Denken mit ins Schönheitsboot holt.

Doch dem allgegenwärtigen Schönheitsrausch und oft auch Wahn, kann ein schlichter Heilstein nicht gerecht werden. Soweit sollte die Ehrlichkeit in diesem Bereich schon gehen. Wer große Veränderungen wünscht, muss nach wie vor zu „härteren“ Methoden greifen (Straffen, Spritzen, Operieren).

Typische Heilsteine für ein „Crystal Healing“

Für das „Crystal Healing“ kommen vor allem bekannte Heilsteine, wie beispielsweise der Amethyst, zum Einsatz. Dieser violette Schmuckstein wird in der Steinheilkunde schon immer bei Problemen mit der Haut, bei Prellungen, Schwellungen und leichten Verbrennungen empfohlen. Außerdem soll er Verspannungen, Schmerzen und Juckreiz lindern. Dunkelviolette Amethyste können die Konzentration, Disziplin und einen inneren Frieden fördern, während die hellen Steine für Entspannung, Meditation und besseren Schlaf genutzt werden.

Der Onyx ist ein schwarzer Chalcedon, der die Nerven beruhigen, die Sinne und die Wahrnehmung verbessern kann. Dieser Heilstein wird in der Steinheilkunde bei Ohrenproblemen und zur Verbesserung des Gehörsinns empfohlen. Selbstbewusstsein und Durchsetzungsvermögen werden mit dem schwarzen Onyx in Verbindung gebracht.

Der Opal ist ein beliebter und vielfältiger Schmuck- und Edelstein. Auch er gehört zu den Steinen des neuen Beauty-Trends. Grüne Andenopale und Chrysopale sollen beispielsweise entgiftend auf Leber und Nieren wirken, was sich auch im Hautbild positiv zeigen kann. Ein Boulderopal wirkt auf Nieren, Darm und Lymphe und soll die Aufnahme der Nährstoffe in den Zellen verbessern. Der Wasseropal (Hyalith) stärkt die Sinnesorgane und soll den Wasserhaushalt anregen. Der weiße Opal (Light Opal), Milchopal und Moosopal sollen bei der Reinigung der Lymphe und allgemein bei der Ausscheidung helfen.

Opalith wiederum wird als opalhaltiges Gestein zur Reinigung des Bindegewebes eingesetzt. Opale wirken generell stimmungsaufhellend und bringen Lebensfreude.

Eine wichtige „Rolle“ beim neuen Schönheitstrend spielt außerdem der Jadeit, der vor allem in asiatischen Länder als Glücks- und Heilstein schon eine sehr lange Tradition hat. Spezielle Jade-Roller sollen entzündungshemmend und beruhigend auf die Haut wirken.

Der Gua Sha Massagestein ist allerdings keine neue Erfindung und wurde schon von chinesischen Kaisern zur Entspannung genutzt. Heute gibt es verschiedene Formen, wie Pilze, Kämme, Herzen, Roller, Kugeln, ergonomische Eiformen und Masken aus Amethyst, Jade, Rosenquarz, Aventurin oder Bergkristall, um die Haut zu verwöhnen.

Weitere Beispiele für „Crystal Healing“- Steine sind unter anderem der anthrazitfarbene Hämatit und der kräftig grüne Malachit.

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Kritische Stimmen

Das Thema „Heilsteine“ mit all seinen Facetten, wird nach wie vor kontrovers behandelt. Die einen schwören auf die Wirksamkeit dieser Mineralien und andere schütteln nur verständnislos den Kopf. Allerdings haben die kritischen Stimmen ein Urteil beim Landgericht in Hamburg bewirkt, dass mit dem Begriff „Heilsteine“ keine Werbung gemacht werden darf, da keine medizinische Wirksamkeit nachgewiesen werden kann. Das Gericht wollte damit eine Irreführung für die Kunden ausschließen. Vielfach wird heute deshalb der Begriff „Gesundheitssteine“ verwendet, was aber ebenfalls eher irreführend ist.

Für die zahlreichen Trends, die schöne Edelsteine und Halbedelsteine in den Mittelpunkt stellen, sind Gerichtsurteile jedoch nicht relevant. Mineralien und Kristalle können im Allgemeinen nicht schaden und sollten sowieso nur als hilfreiche Ergänzung zu medizinischen oder therapeutischen Behandlungen verwendet werden.

Wenn sich bekannte Heilkundige, wie Hildegard von Bingen, ernsthaft mit der Heilkraft der Steine beschäftigt haben, und psychosomatische Wirkungen beobachten konnten, dann dürften hilfreiche Steine auch einmal mehr im Trend sein.

Außerdem kann eine individuelle Erfahrung nicht immer wissenschaftlich nachvollzogen und beliebig bei einem anderen Individuum zu einer duplizierten Wahrnehmung gemacht werden.

Bild: @ depositphotos.com / mavoimages