Entstehung und Vorkommen von Dravit
Allgemein entstehen Turmaline primär in Plutoniten, die besonders sauer sind (Pegmatiten). Aber auch eine tertiäre Bildung ist möglich. Dann sind die Kristalle jedoch fest mit dem Umgebungsgestein verwachsen. Turmalin ist ein „Kontaktmineral“, das durch das Einwirken von heißem Magma auf das umgebende Gestein entsteht. Dabei ist ein gewisser Bor-Gehalt im Magma entscheidend. Je nach Beschaffenheit der Umgebung kann sich so die enorme Vielfalt dieser Mineral-Familie bilden.
Dravit bildet sich meistens kontaktmetamorph während einer sogenannten „Metasomatose“ von magnesiumreichen Gesteinen und heißen Lösungen mit hohem Bor-Anteil. Dabei wandelt sich die elementare, chemische Zusammensetzung der Gesteine durch Erhöhung von Temperatur und/oder Druck um, sodass ein „metamorphes Gestein“ entsteht.
Dravit gehört wie alle Turmaline zur Mineralklasse der Ring-Silikate, und somit auch zu den Oxiden.
Allerdings kann er sowohl liquidmagmatisch als auch pneumatolytisch entstehen.
Liquidmagmatische Bildung
In dieser Phase kann Dravit unmittelbar aus der flüssigen, noch sehr heißen Gesteinsschmelze entstehen. Gleichzeitig mit einigen Feldspäten kann hier eine ungehinderte Kristallbildung des Dravits stattfinden. Deshalb sind später voll entwickelte (idiomorph) Dravit-Kristalle mit gut ausgeprägten Kristallflächen und charakteristisch geometrischer Struktur fest in Granit-Gesteinen verwachsen.
Da die enthaltenen Mineralstoffe vorwiegend aus dem Magma stammen, können sich auf diese Weise hauptsächlich Turmaline bilden, die später einen deutlichen Eisen- und Magnesium-Gehalt aufweisen. Dazu gehört auch der Dravit, der als eisenreiche Variante dunkelbraun bis blauschwarz gefärbt ist.
Pneumatolytische Bildung
Bei dieser Entstehung lösen sich Mineralien mit Silikat-Gehalt im Ursprungsgestein durch sehr aggressive Borsäure-Dämpfe auf. Die Verbindung daraus lässt das neue Mineral „Turmalin“ entstehen. Da meistens Eisen, aber teilweise auch Magnesium, Lithium und Mangan mit im Spiel sind, kann sich unter anderem auch Dravit bilden.
Dravit-Vorkommen und Abbau
Die sogenannte „Typlokalität“ für den Dravit liegt in Slowenien, denn dort hat man diese Turmalin-Varietät erstmals gefunden. In der Gemeinde Dravograd kommt ein fast reiner Dravit vor. Er tritt zusammen mit Rutil und Muskovit auf. Bekanntlich stammen auch die bisher größten, vollkommen ausgebildeten Kristalle ebenfalls aus dieser Region. Die mittelbraunen bis dunkelbraunen Dravit-Kristalle erreichen eine Länge von etwa 20 Zentimetern.
Aufgrund seiner mannigfaltigen Entstehungsmöglichkeiten findet sich Turmalin weltweit als kleinere Kristalleinschlüsse vor allem in Granitgesteinen. Schöne, einzelne Kristalle, die vollkommen ausgebildet sind, kommen jedoch nur selten vor.
Lohnende Abbaugebiete für Dravit-Kristalle liegen vor allem in Australien (Yinnietharra), wo die Kristalle einen Durchmesser von bis zu 15 cm aufweisen können.
In Italien (Region Piemont) hat sich im „Dora-Maira-Massiv“ der Westalpen das unter ultrahohem Druck entstandene Gestein Pyrop-Quarzit gebildet. Das Massiv wird durch paläozoische Kristalleinheiten gebildet, in denen Dravit als Einschluss in Pyrop (Granat) auftritt.
Besonders seltene gelbe bis orangefarbene Dravite stammen aus dem Süden Kenias, deren hohe Transparenz und Reinheit zu einer Schmuckstein-Verarbeitung führt.
Weitere Dravit-Vorkommen gibt es beispielsweise in Europa (z.B. Schweden, England, Finnland, Frankreich, Schweiz, Österreich, Deutschland), Amerika (z.B. Kanada, Brasilien, Mexiko, USA), Asien (z.B. Sri Lanka) und Russland.
Vorkommen im Handel
Nur der schwarze Schörl und Turmalinquarz, der als durchsichtiger Quarz mit schwarzen Schörl-Nadeln durchzogen ist, sind auf dem Markt gut erhältlich. Alle anderen Varietäten sind gering oder selten verfügbar. Einige Turmaline zählen sogar zu den Raritäten. Dazu gehört u.a. der blaue Indigolith.
Dravit gehört jedoch nicht zu diesen raren oder seltenen Turmalinen. Auch wenn er nicht so häufig vorkommt wie Schörl, so kann man ihn doch im gut sortierten Handel leicht finden.
Der gelbe bis orangefarbene Dravit aus dem Süden Kenias ist allerdings in transparenter Form eine Seltenheit und deshalb ein beliebter Schmuckstein, der einen wertvollen Facettenschliff erhält.
Dravit als Heilstein
Körperlich soll Dravit vor allem die Regeneration der Zellen unterstützen, was sich natürlich besonders auf das Gewebe und die Haut positiv auswirken kann. So kann er hilfreich bei Cellulite und vorbeugend gegen Schwangerschaftsstreifen sein.
Allerdings ist Cellulite ein durchaus normales Hautbild am weiblichen Körper und nur ein ästhetisches „Problemchen“ unserer Wohlstandsmode, das von der Kosmetikindustrie gewinnbringend befeuert wird. Schwangerschaftsstreifen gelten ebenfalls als unattraktiv, weisen jedoch auf eine Schwäche des Bindegewebes hin, die beispielsweise auch bei einer Verheilung von Narben Probleme bereiten kann.
Hier kann Dravit helfen vorbeugend das Gewebe zu stärken, sodass auch Narbengewebe unproblematischer verheilen kann. Allerdings kann kein Heilstein schlechte Lebensgewohnheiten ausräumen. Das müssen wir schon selbst für unseren Körper tun.
Allzu viele Genussmittel (z.B. Tabak, Alkohol, Produkte und Süßigkeiten mit raffiniertem Zucker) schwächen unseren Organismus auf Dauer und zeigen irgendwann auch deutlich sichtbare Mängel im Gewebe- und Hautbild.
Wer also schön und vor allem gesund sein will, muss nicht leiden!
Es genügt eine gesunde Ernährung und wertschätzende Lebensführung, die nicht verkrampft irgendwelchen strengen Gesundheitsvorschriften folgt und Schönheitsidealen hinterherrennt. Ein Mittelmass ist förderlich, solange man sich wohl fühlt.
Eine offene Geisteshaltung
So kann Dravit seine entspannende und entkrampfende Wirkung auf den Körper auch in unserer geistigen Haltung widerspiegeln. Toleranz und Hilfsbereitschaft sind die Grundlagen eines friedlichen Zusammenlebens. Auftretende Konflikte können dann entspannter und vor allem zielführend angegangen werden, was wiederum die Gemeinschaft stärkt.
Vor allem brauner Dravit kann eine inspirierende Kreativität mit einem bodenständigen Pragmatismus verbinden. Hier können schöpferische Kräfte Gestalt annehmen und bleiben nicht in geistigen Sphären hängen, weil das „Händchen“ für die Verwirklichung fehlt. Daraus erwächst ein handwerkliches Geschick, das für das menschliche Überleben einst besonders wichtig war. Da „geistige Arbeit“ in unserer heutigen Gesellschaft jedoch mehr geschätzt und besser bezahlt wird, ist das Handwerk in manchen Bereichen ohne Mitarbeiter:innen fast am Aussterben, obwohl es auch heute immer noch dringend benötigt wird. Doch ein gemeinschaftliches Miteinander, das durch Hilfsbereitschaft und empathischen Einsatz, asoziale Hindernisse beseitigen möchte, braucht Kopf und Hand. Erst die Praxis lässt aus einer wohlwollenden Theorie Nutzen ziehen.
Hier zählt das „Wir-Gefühl„, aus dem man Wertschätzung und Glück schöpft.
Dravit und das Sternzeichen Löwe
Einige Heilsteine werden bestimmten Sternzeichen zugeordnet. Diese Kombinationen Heilsteine und Sternzeichen macht für manche wenig Sinn, denn die Bildung unserer menschlichen Persönlichkeit ist ziemlich komplex. Allerdings tendieren wir alle gerne dazu ordnende Systeme zu entwickeln, um einen Überblick und dadurch mehr Sicherheit in einem sich ständig ändernden Leben zu erlangen. Vor allem das wissenschaftliche Bestreben sucht nach allgemein gültigen Gemeinsamkeiten, Regeln und teilt gerne in verschiedene Klassen oder Kategorien ein.
Astrologische Persönlichkeitsprägung trifft Heilstein
So versucht auch die uralte „Wissenschaft“ der Astrologie schon immer diesem heute noch praktizierten wissenschaftlichen Bestrebungen und ihren Kriterien eine Allgemeingültigkeit zu verleihen.
In diesem Kontext soll Dravit ein sogenannter „Ausgleichsstein“ für das Sternzeichen „Löwe“ sein. Somit kann diese Turmalin-Varietät angeblich die Persönlichkeit der „Sonne-Geborenen“ im positiven Sinne ausgleichen.
Der typische Löwe-Mensch
Löwe-Geborene besitzen ein ausgeprägtes „Ich-Gefühl“, was natürlich für ein Leben auf einem darwinistisch verstandenen Planeten von Vorteil ist. Eine altruistische Selbstaufopferung ist ihnen eher fremd und sie genießen es im Mittelpunkt des Geschehens zu stehen. „Alle Augen auf mich!“ könnte ihre Forderung sein.
Allerdings kann in Krisensituationen aller Art nur selten ein einzelnes Individuum überleben. Die soziale Gemeinschaft ist beim Menschen ein wesentlicher Überlebensfaktor. Wer zu dieser Gemeinschaft gehört und anerkannt ist, wird im Optimalfall geschützt und unterstützt.
Um „Sonne-Geborene“ scharen sich immer Bewunderer, denn sie tragen mit ihrem Optimismus und ihrer bewundernswürdigen „Herrlichkeit“ einiges dazu bei, dass eine Gemeinschaft funktioniert. Allgemein übernehmen sie gerne Verantwortung, die in ihren profanen Alltagsbelangen jedoch gerne auch delegiert wird.
Löwe-Geborene müssen also lernen, aufrichtige Hilfsbereitschaft zu entwickeln, die in erster Linie dem anderen dient. So könnten sie durch Dravit mehr soziale Kompetenz erlangen, die auch in ihnen schlummert und die allen weiterhilft.
Allerdings sei angemerkt, dass einem allseits bewunderten hohen IQ auch ein hoher EQ gut tun würde. Und das betrifft uns alle, unabhängig von unserem Sternzeichen 🙂