Poppy-Jaspis und die Mohnblume
Das englische Wort "poppy" bedeutet übersetzt "Mohnblume", weshalb Poppy-Jaspis auch oft unter der deutschen Bezeichnung "Mohn-Jaspis" im Handel erscheint. Dabei bestehen optische Ähnlichkeiten mit rotem Jaspis (Silex), der neben einer konzentrischen Streifenbildung auch ein geflecktes Erscheinungsbild zeigen kann.
Zertrümmerter Jaspis
Jaspis-Varietäten aus roten und schwarzen Jaspis-Trümmerstücken, die durch eine Quarzsubstanz neu verkittet sind, gehören zu den "Jaspis-Brekzien" und tragen dementsprechend die Bezeichnung "Brekzien-Jaspis" oder "Trümmer-Jaspis". Hier handelt es sich immer um deutlich erkennbare, eckige Trümmerstücke, im Gegensatz zu den abgerundeten Bruchstücken eines Konglomerats.
Blumen-Jaspis und bunter Jaspis
Während bunter Jaspis oft parallel verlaufende, mehrfarbige Bänder zeigt (Bandjaspis), tragen die mehrfarbig gepunkteten und gefleckten Varietäten meistens als Überbegriff die Handelsbezeichnung "Blumen-Jaspis". Je nach der farblichen Erscheinungsform der einzelnen Jaspis-Varietäten, tauchen zusätzlich die eingängigen Namen "Poppy-Jaspis" oder "Mohn-Jaspis" auf.
Poppy-Jaspis und Mohn-Jaspis
Ein roter Jaspis mit dunkelroten bis schwarzen Jaspis-Einschlüssen erinnert an die namengebende Mohnblume. Allerdings kann Mohn-Jaspis auch gelbe Flecken zeigen. Unter den sogenannten "Poppies" findet man aber auch rote Exemplare mit weißen oder beigen kreisförmigen Punkten und gelblich grünen, amorphen Flecken. Wichtig dabei ist, dass die Fleckenzeichnung keine Ecken und Kanten zeigt, was dann charakteristisch für Brekzien-Jaspis wäre.
Eine lokale Poppy-Jaspis-Varietät
Während man roten und gelben Jaspis sowie verschiedene Jaspis-Brekzien vor allem in Australien und Südafrika finden kann, stammt Bunt-Jaspis hautsächlich aus Madagaskar. Poppy- oder vereinfacht auch "Pop-Jaspis" kam früher scheinbar ausschließlich aus Südafrika, doch heute beanspruchen hauptsächlich zwei Gebiete in Kalifornien (USA) ein lokales Alleinstellungsmerkmal ihrer Poppy-Varietät für sich.
Mohn-Jaspis aus Kalifornien
Attraktive bräunliche, rote bis orange- und rosafarbene Mohn-Jaspis-Exemplare stammen angeblich allein aus den "Santa Cruz Mountains" im "Paradise Valley" des kalifornischen Verwaltungsbezirkes "Santa Clara County". Hier soll das Gangsystem der Jaspis-Vorkommen vorwiegend von Serpentiniten umgeben und verhältnismäßig leicht oberflächennah abbaubar sein. Allerdings beansprucht scheinbar auch die kalifornische Stadt "Morgan Hill" im selben Bezirk "Santa Clara County" das einzig wahre Poppy-Jaspis-Vorkommen für sich.
"Jaspis" ist nicht immer Jaspis
Über dieses variantenreiche Gestein müssen sich Interessierte selbst ein Urteil bilden und vorab gut informieren, denn grundsätzlich gilt bei dieser feinkörnigen Quarz-Varietät sowieso:
Nicht alle bunten Steine, die "Jaspis" in ihrem Handelsnamen tragen, gehören auch tatsächlich zur Jaspis-Familie.
Beispiele sind "Silberauge"-Serpentine, die gerne als "Zebra-Japis" angeboten werden, aber auch das Gemisch aus Feldspat, Quarz und Hornblende "Rhyolith". Da die Erscheinungsform des Rhyoliths sehr unterschiedlich ausfallen kann, haben sich im Handel Bezeichnungen wie "Leopardenfell-Jaspis", "Augen-" oder "Regenwald-Jaspis" etabliert, obwohl es sich hier um ein Gemisch aus überwiegend verschiedenen Silikaten und etwas Quarz handelt.
Ein unechter Blumen-Jaspis
Bezüglich der Poppy-Jaspis-Varietät kann man oft auch einen sogenannten "Blumen-Jaspis" im Handel finden, der in Wahrheit eine Epidot-Varietät ist. Dieses Epidot-Feldspat-Gemenge heißt "Unakit" besteht aus grünem Epidot und verschieden großen Feldspat-Flecken, die ähnliche Rosa- bis Ziegelrot-Töne zeigen, wie roter Jaspis. Je nach optischem Erscheinungsbild, kann Unakit, oberflächlich betrachtet, farblich einem Poppy-Jaspis ähneln.
Wie ist Poppy-Jaspis entstanden?
Poppy-Jaspis hat sich wahrscheinlich durch eine Metasomatose (Stoffaustausch) während vulkanischer Aktivitäten in vorhandenem, porösem Vulkangestein gebildet. Dabei drangen heiße Silicium-Dioxid-Lösungen (Kieselsäure-Lösung), die außerdem Eisenmineralien mit sich führten, in die blasenförmigen Hohlräume ein, bis diese völlig gefüllt waren. Diese neue Stoffzufuhr aus magmatischen Lösungen bewirkte in den schon vorhandenen Gesteinen einen Stoffaustausch, der bei entsprechenden Umgebungsbedingungen den runden Poppy-Jaspis sekundär entstehen ließ.
Kristallsystem und Merkmale
Jaspis kristallisiert im "Trigonalen Kristallsystem", bildet aber nur mikrokristalline, feinkörnige Quarzkristalle, die sich stets in unregelmäßig begrenzten, dichten Massen finden lassen. Durch die Einlagerung der unterschiedlichsten Fremdstoffe entsteht die Farbenvielfalt der verschiedenen Jaspis-Varietäten. Poppy-Jaspis zeigt dabei vor allem rote, gelbe und grüne Töne sowie schwarze und weiße Fleckenmuster. Als Rohstein ist Jaspis meistens matt, kann aber auch Fett- bis Glasglanz erreichen. Dabei ist seine Transparenz immer undurchsichtig.
Jaspis-Bestimmungsmerkmale
Mit einer Mohshärte von 6,5 bis 7 und Dichte zwischen 2,58 und 2,91, ist Jaspis ein recht robuster Schmuck- und Heilstein. Er besitzt keine Spaltbarkeit und zeigt einen unebenen, muscheligen Bruch. Die oft bei Mineralien sehr maßgebliche Strichfarbe hat hier ein breite Farbpalette zu bieten. Je nach Zusammensetzung der farbgebenden Elemente zeigt sich ein weißer, graubrauner, rötlicher oder gelblicher Strich.
Die Poppy-Jaspis-Farben
Hier färben Eisenhydroxid-Verbindungen das Gestein in Gelb- und Eisenoxid-Verbindungen in Braun- bis Rottöne ein. Eisensilikat-Verbindungen wiederum lassen grüne Farbtöne entstehen, während die grauen bis schwarzen Färbungen durch Mangan-Oxide verursacht sind.
Poppy-Jaspis kann theoretisch all diese Farben enthalten. Außerdem kommen meistens auch die chemischen Elemente "Calcium" (Ca), "Kalium" (K), "Magnesium" (Mg) und "Natrium" (Na) im Gesteinsgefüge vor. Allerdings sind diese Spurenelemente nicht farbgebend.