Farbe: | Blau |
Familie: | Lasurit (Sodalith-Nosean-Gruppe / Gerüst-Silikate) |
Aufladen: | mit Bergkristall |
Chakras: | Hals-Chakra und Stirn-Chakra (Drittes Auge) |
Länder: | Afghanistan, Iran, Pakistan, China, Chile, Russland, Tadschikistan, Kanada, USA |
Varietät: | Fleck-Lapis |
Spirituell: | Weisheit, Ehrlichkeit, Freundschaft |
Seelisch: | Selbstbewusstsein, würdevolles Verhalten, Aufrichtigkeit, verbessert Kontaktfreudigkeit |
Mental: | hilft dabei, die Wahrheit zu erkennen, konstruktive Kritik anzunehmen und in Konflikten offen die Meinung zu äußern |
Körperlich: | soll bei Beschwerden mit Hals, Kehlkopf und Stimmbänder helfen, den Blutdruck senken und die Schilddrüse regulieren |
Anwendung: | am Hals tragen oder auf die Stirn legen |
Das Lasurit-Gestein "Lapislazuli"
Die lateinische Bezeichnung "Lapis lazuli" ist die Grundlage für die deutschen Synonyme "Lasurstein" oder "Lasurspat". So ist auch der mineralogische Name "Lasurit" daran angelehnt. Die Ursprünge liegen wahrscheinlich im ehemals persischen Raum und Arabien. Im Mittelalter finden sich schließlich die ersten Erwähnungen und Aufzeichnungen über dieses charakteristisch blaue Mineral auch in Europa. Weitere Synonyme sind Blauspat, Blaustein, Lasur, Lazurit, Bergblau, Ultramarin, Orientalischblau und Klaphrotin, die sich allerdings gegen den wesentlich attraktiveren Begriff "Lapislazuli" bis heute nicht durchsetzen konnten.
Ein blauer Stein als Handelsgut
Da "Lapis lazuli" einfach nur "blauer Stein" bedeutet, kann man davon ausgehen, dass man in der Vergangenheit auch andere blaue Mineralien so nannte. Wirklich bewiesen ist die hohe, symbolische Bedeutung und Wertigkeit des heutigen Minerals "Lapislazuli" aus der sumerischen Handelsstadt "Ur" im Zentrum der Kulturlandschaft "Mesopotamien" (vor ca. 4000 Jahren) und im Alten Ägypten. Dort verwendete man das Mineral unter anderem für kultische Handlungen, da Lapislazuli allgemein als "Stein der Herrscher" galt. Weltberühmt ist die goldene Totenmaske des ägyptischen Pharaos "Tutanchamun" mit ihren Einlegearbeiten aus Lapislazuli. Auch der heilige "Pillendreher" Skarabäus war als altägyptisches Glückssymbol oft aus dem "Blauen Stein" gefertigt.
Typlokalität des Lapislazulis
Die ältesten Schmuckstücke aus Lapislazuli, die man bisher gefunden hat, stammen aus dem frühen Neolithikum. Funde der vorgeschichtlichen Siedlungsgruppe "Mehrgarh" im heutigen Pakistan (Belutschistan) belegen, dass die damaligen Menschen das blaue Mineral schon vor über 7000 Jahren abbauten, handelten und verarbeiteten. Im Norden Afghanistans (Sar-e-Sang) liegt die Typlokalität des Lapislazuli, denn der dortige Abbau reicht bereits 8000 bis 9000 Jahre zurück. Untersuchungen zeigen, dass die Rohblöcke sowie auch geschliffene Perlen schon früh im ganzen asiatischen Raum gehandelt wurden. Funde von Werkstätten im Osten und Norden des Irans beweisen beispielhaft, dass auch in diesen Regionen vor etwa 4700 Jahren die Bearbeitung des aus Sar-e-Sang importierten, blauen Gesteins üblich war. Dabei dienten Klingen und Bohrer aus Flint sowie Schaber und sogenannte "Glätter" mit parallelen Kanten aus Jaspis als Werkzeuge.
Bis heute stammt die beste Qualität des Lapislazulis aus dem Ort "Sar-e-Sang" in Afghanistan, der nach wie vor die bedeutendsten Lapis-Vorkommen in der afghanischen Provinz "Badachschan" vorweisen kann.
Der tertiär entstandene Lapislazuli
Während einer Kontakt-Metamorphose von Kalk und Marmor oder Dolomit bildet sich Lapislazuli tertiär durch Syenite, Granite oder andere Pegmatite. Wenn heißes Magma aufsteigt, entsteht ein enormer Druck, sodass sich vorhandene Sedimente in der heißen Kontaktzone der Megmatiten und Metamorphite (Marmor) durch eine Metasomatose (Stoffaustausch) metamorph umwandeln. In diesem Bereich kann man später Lapislazuli finden. Oft zeigt er dabei auch goldfarbene Pyrit-Einschlüsse, die entstehen, wenn lokal Eisen vorhanden ist.
Merkmale und Verwechslungen
Obwohl Lapislazuli im "Kubischen Kristallsystem" kristallisiert, bildet er nur äußerst selten gut sichtbare Kristalle. Rhombendodekaeder-Kristalle sind eine wahre Rarität. Meistens findet man im Gestein jedoch größere Linsenformen als dichte, feinkörnige bis derbe Massen. Im rohen, unbearbeiteten Zustand ist Lasurit immer matt und zeigt eine dunkelblaue Färbung, die teilweise durch goldfarbene Einlagerungen (Pyrit) oder auch weiß-graue bis gelbliche Einsprengsel (Marmor) durchbrochen sein kann. Das schwefelhaltige Natrium-Aluminium-Mineral "Lapislazuli" ist ein seltener Vertreter der Sodalit-Nosean-Gruppe und zählt zur Mineralklasse der Gerüst-Silikate. Geringe Mengen von Eisen führen zur erwähnten Pyrit-Bildung. Weitere Bestandteile sind Kalium, verschiedene Hydroxid-, Nitrat- und Carbonat-Gruppen sowie Spuren von Magnesium und Beryllium.
Lapislazuli-Bestimmungsmerkmale
Da die Nachfrage bei tiefblauen Schmucksteinen viel größer ist, als das Angebot auf dem Markt sein kann, gibt es gerade für Lapislazuli eine große Zahl an Imitationen und bewussten Fälschungen. Um echten Lasurit zu erkennen, ist oft eine mineralogisch-gemmologische Untersuchung notwendig, bei der charakteristische Merkmale weiterhelfen.
Lapislazuli (im Volksmund auch "Lapis" genannt) hat eine Mohshärte von 5 bis 5,5 und eine Dichte von 2,4, die durch entsprechende Einschlüsse auf bis zu 2,9 ansteigen kann. Nach einer unvollkommenen Spaltung zeigt er eine muschelige Bruchstelle, die wie das ganze Mineral eine völlig undurchsichtige (opak) Transparenz besitzt. Nur selten sind die Kanten dabei durchscheinend. Ein weiteres wichtiges Bestimmungsmerkmal ist die blassblaue Strichfarbe des Lapislazulis, die den ähnlich aussehenden blauen Sodalith mit einem weißen Strich schnell entlarvt. Außerdem lässt sich letzterer vollkommen spalten und seine Dichte liegt bei maximal 2,3.
Lapislazuli-Imitate und Fälschungen
Leider gehört der beliebte Lapislazuli heute zu den oft manipulierten, gefälschten und imitierten Schmucksteinen. Um bei minderwertigen Mineralen die Farbe zu verbessern, kommt Wachs oder Öl zum Einsatz. Bei gewachster, geölter oder nachgefärbter, minderwertiger Lasurit-Qualität, hält man wenigstens noch einen echten Lapislazuli in den Händen, wenn auch manipuliert. Aber oft sind auch Imitate aus beispielsweise blau gefärbtem Calcit, Chalcedon, Jaspis oder Magnesit als "Lapislazuli" auf dem Markt vertreten. Allerdings geht es noch schlimmer, denn Schmucksteine aus blauem Glas, Porzellan, Kunststoff sowie Rekonstruktionen kommen noch dazu. Dabei sind blaugefärbte Teilstücke des Lapislazulis, Sodaliths oder der genannten Mineralien in Kunstharz eingegossen und verschmolzen. Synthetische Steine wie beispielsweise blauer Spinell bereichern das irreführende Angebot noch zusätzlich. Im Zweifelsfall ist hier immer eine mineralogisch-gemmologische Untersuchung angebracht.
Eine bekannte Lapislazuli-Imitation
Der "Deutsche Lapis" aus Nunkirchen ist in Wirklichkeit ein Jaspis, der mit dem anorganischen Pigment "Berliner Blau" eingefärbt ist. Weitere Bezeichnungen sind "Nunkirchener Lapislazuli" oder "Swiss Lapis". Minderwertige Edelstein-Imitationen kann man beispielsweise durch ein Ultraschallbad entlarven, da sich die künstlichen Farbpigmente lösen und auf der Oberfläche des Steins unschöne, dauerhafte Flecken bilden.
Lapislazuli als Dekorationsstein und Farbstoff
Auch in der Neuzeit hat Lasurit nichts an seiner Attraktivität eingebüßt. Ein bekanntes Beispiel ist eine Wiener Skulptur, der sogenannte "Wasserwellen-Lebensbrunnen", der aus einem einzigen, großen Lapislazuli-Monolithen besteht. Der damalige Rohstein wog stolze 18,3 Tonnen und stammt aus Chile. Die am Ende des 20. Jahrhunderts entstandene Wellenwasser-Skulptur trägt unter anderem auch die Bezeichnung "Lapislazuli-Brunnen", den man unter "Blaues Zeichen" im 1. Wiener Gemeindebezirk "Innere Stadt" finden und besichtigen kann.
Ein mineralisches Pigment
Die farbgebende Substanz "Ultramarin" wurde einst mit Gold aufgewogen, denn man musste das sehr lichtechte, anorganische, blaue Farbpigment aus dem Orient über den gefährlichen Seeweg (ultramarin = jenseits der See) nach Europa bringen. Deshalb handelte man die Farbe "Blau" in der Wertigkeit auf dem Niveau von Gold und zahlte Unsummen für das blaue Pulver. Im Mittelalter finden sich somit nur selten kräftig ultramarinblaue Farbakzente in religiösen Heiligen-Darstellungen. Am höchsten war das Preisniveau für das Lapislazuli-Farbpigment jedoch in der Renaissance.
In der muslimischen Architektur nutzte man das kräftige Blau, um kunstvoll bemalte Fliesen herzustellen, die als zierende Elemente nicht nur den Boden, sondern auch Innenwände und Außenfassaden schmückten. Islamische Keramik mit blauer Lapislazuli-Bemalung konnte für den persischen Raum im 12. bis 14. Jahrhundert nachgewiesen werden. Am berühmtesten ist bei uns jedoch das aus dem 18. Jahrhundert stammende, sogenannte "Meißener Porzellan" mit seinem berühmten blauen Dekor.
Die Entwicklung eines Herstellungsverfahrens für synthetisches Ultramarinblau im Jahre 1828, ließ die Bedeutung des Originals schwinden, da nun günstigere Farbpigmente auf dem Markt zur Verfügung standen.
Heutige Verwendung des Lapislazuli-Farbpigments
Da das natürliche Ultramarin-Pigment aus Lapislazuli aufgrund seiner aufwändigen Herstellung immer noch sehr teuer ist, wird es in Europa meistens nur noch in der Restauration verwendet. In China, Japan und ganz Arabien ist jedoch die Beliebtheit des himmlisch göttlichen und zugleich irdisch herrschaftlichen Blaus ungebrochen. Auch in der modernen, asiatischen Kunst und Architektur taucht das echte Lapislazuli-Farbpigment immer wieder auf.
Lapislazuli als Heilstein
Einengende Verhaltensmuster aufzulösen, ist das Wirkungsmerkmal des Lasurits. Falsche Zurückhaltung und faule Kompromisse haben hier keine Chance mehr. Alles, was ausgesprochen werden sollte, findet über das Hals-Chakra endlich ein Ventil. So muss man sich in der Gesellschaft von Lapislazuli auf offene, nicht immer willkommene Worte einstellen. Wohl gemeinte Kritik sollte man dabei lieber dankbar annehmen und auf ihren Wahrheitsgehalt überprüfen, als sich beleidigt in die Schmoll-Ecke zurückzuziehen. Wahre Freundschaften halten nämlich authentische und aufrichtige Äußerungen aus, ohne sofort in eine Verteidigungs- oder Angriffsposition zu verfallen.
Mutiges Selbstbewusstsein
Wer die Wahrheit ausspricht und sich in seinem Umfeld immer authentisch verhält, zeigt Mut und selbstbewusste Würde. Da jedoch nicht jeder Mensch Aufrichtigkeit schätzt, sondern ein oberflächliches Schauspiel und "Small Talk" der Authentizität vorzieht, kann man mit einem enthemmenden Lapislazuli am Hals schon mal anecken. Aber die entfachte Kontaktfreude lässt sich nicht einschüchtern, denn nur durch Ehrlichkeit findet man wahre Freunde. Deshalb hat Lapislazuli nicht nur den traditionellen Beinamen "Stein der Wahrheit", sondern auch "Stein der Freundschaft".
Lapislazuli fürs Hals- und Stirn-Chakra
Körperlich kann ein echter Lapislazuli beruhigend, aber auch anregend wirken. Er soll vor allem bei Halsbeschwerden (Stimmbänder, Kehlkopf) und daran gekoppelte Erkältungen helfen. Laut Steinheilkunde wirkt er sich positive auf das Gehirn sowie alle Nerven aus und soll zudem die Schilddrüse regulieren. Wer niederen Blutdruck hat, sollte Lapislazuli nicht dauerhaft tragen, da er den Blutdruck zusätzlich senken kann. Hier ist eine Meditation mit dem Heilstein auf der Stirn (Drittes Auge) sinnvoller.
Lapislazuli mit Calcit - "Fleck-Lapis"
Eine Varietät des Lapislazulis zeigt weiß-graue Flecken auf blauem Hintergrund. Der sogenannte "Fleck-Lapis" soll fieber- und blutdrucksenkend wirken und den Menstruationszyklus verlangsamen. Bei manchen Frauen kann die monatliche Blutung sogar ganz aussetzen, sodass man glaubt schwanger zu sein. In diesen Fällen sollte man den Heilstein in regelmäßigen Abständen ablegen und eine Trag-Pause einlegen.
Farbe: | Blau mit weiß-grauen Flecken |
Familie: | Lasurit (Gerüst-Silikat) |
Aufladen: | mit Bergkristall |
Chakras: | Hals-Chakra und Stirn-Chakra (Drittes Auge) |
Länder: | Chile, Afghanistan, Russland, USA |
Sternzeichen: | Waage, Steinbock, Widder |
Spirituell: | stärkt die Authentizität und Unterscheidungsfähigkeit |
Seelisch: | unterstützt Aufrichtigkeit und Selbstkontrolle |
Mental: | fördert die Intelligenz und Kritikfähigkeit |
Körperlich: | soll bei Fieber und Blutdruck senkend wirken, kann angeblich den Menstruationszyklus verlangsamen |
Anwendung: | nahe am Hals tragen |