Rubin - "Stein der Steine"
In vielen alten Kulturen Europas (Griechenland, Rom), Asiens (Indien, Myanmar) und im alten Ägypten war der rote Korund bekannt. Wahrscheinlich baute man schon in der Bronzezeit in Südostasien Rubine ab. Bewiesen ist jedoch nur die Nutzung der roten Edelsteine als Talisman in Indien vor bereits 2000 Jahren.
Ein biblisches Symbol
Im "Alten Testament" der Bibel taucht Rubin als vierter Edelstein des liturgischen Gewandes des jüdischen Hohenpriesters auf, in das 12 verschiedene Edelsteine eingearbeitet waren. Diese symbolisieren die 12 Stämme Israels, wobei Rubin für den königlichen Stamm "Juda" steht. Er besteht aus den Nachkommen des vierten Sohnes "Juda" des jüdischen Stammvaters "Jakob".
Traditionelle Gelehrtenmeinungen
Der Mainzer Erzbischof und Universalgelehrte "Hrabanus Maurus" (780 - 856) erwähnte den Rubin in seinen zahlreichen Schriften und beschrieb ihn als das "Wort Gottes", das im Dunkeln leuchtete. Für den königlichen Berater "Alkuin" von Carl dem Großen war der Rubin dem Erlöser "Christus" gleich. Somit ist Rubin bis heute in den Lapidarien religiöser und esoterischer Kreise der sogenannte "Stein der Steine", der die Wirkkräfte aller Heilsteine in sich vereinen soll.
Rubin oder Karfunkel?
In Europa entstand erst um das Jahr 1250 die heute noch übliche Bezeichnung "Rubin", die sich vom lateinischen "rubeus" für "rot" ableitet. Der im Mittelalter gebräuchliche Namen "Karfunkel" galt nämlich zuvor für verschiedene, rote Edelsteine. Da man sie noch nicht stofflich auseinanderhalten konnte, waren rote Granate, Spinell und roter Korund zu dieser Zeit in einem gemeinsamen "Namenstopf" vertreten. Deshalb kann man in mittelalterlichen Schriften heute nachträglich nicht mehr genau nachvollziehen, welches Mineral dort als Karfunkel tatsächlich auftaucht. So hat sich schon mancher "Rubin" in adligem und königlichem Geschmeide in späterer Zeit als beispielsweise roter Granat oder Spinell entpuppt.
Rubin oder Saphir?
Anfang des 19. Jahrhunderts erkannte man schließlich die nahe stoffliche Verwandtschaft des roten Karfunkels "Rubin" mit dem blauen Saphir. Die Tatsache und Nachweismöglichkeit, dass beide zur Korund-Familie gehören, machte endlich eine klare Unterscheidung bezüglich der beiden anderen Karfunkelsteine "Granat" und "Spinell" möglich.
Die Farben des Korunds
Heute bezeichnet man alle chromhaltigen, hell- bis dunkelroten Korunde mit dem Begriff "Rubin", da Korund noch andere Farben zu bieten hat. Auch wenn wahrscheinlich die meisten hier zuerst an blaue Edelsteine denken, fasst man unter der Bezeichnung "Saphir" jedoch alle nicht-roten Korunde zusammen. Laut Definition können Saphire somit auch farblos, grünlich, gelb, grau oder sogar rosafarben sein. Aber im Allgemeinen ist tatsächlich ein strahlendes Himmelblau bis fast schwarzes Dunkelblau das Markenzeichen von Saphiren.
Merkmale eines Rubins
Korund gehört als Aluminium-Oxid zur Mineralklasse der Oxide. Einzig die enthaltenen, möglichen Spurenelemente machen bei der Einordnung in "Rubin oder Saphir" den Unterschied. So kann ein Korund neben Mangan (Mn) auch Spuren von Eisen (Fe), Calcium (Ca), Zink (Zn), Magnesium (Mg), Titanium (Ti), Silicium (Si) oder Chrom (Cr) enthalten.
Das alles entscheidende Element "Chrom"
Dieser farbgebende Chrom-Anteil ist bei Rubinen wesentlich und macht sie zu den echten, roten Edelsteinen, die weltweit so begehrt sind. Eine alte Regel besagt, dass nur chromhaltige, rote Korunde den Namen "Rubin" tragen sollten. Rosafarbener Korund ist hier ein Grenzgänger, der nur eine winzige Menge an Chrom enthält und trotz seines Rottons nicht immer zu den Rubinen gerechnet wird. Im Handel taucht er meistens unter der Bezeichnung "Rosa Saphir" auf, aber auch der Handelsname "Rosa Rubin" ist gebräuchlich.
Grünfärbendes Chrom erscheint in Rot
Normalerweise verleiht die Anwesenheit von Chrom einem Mineral einen Grünton, doch bei Korund ist dies ganz offensichtlich anders. Die "Kristall- und Ligandenfeldtheorie" versucht dieses Phänomen durch die sogenannte "Ligandenfeld-Aufspaltung" des Chroms zu erklären. Dabei wird das kurzwelligere Licht absorbiert, sodass ein roter Farbeindruck entsteht.
Entstehung und Kristallsystem des Rubins
Rubine können sowohl primär als auch sekundär und tertiär entstehen. Am häufigsten kommen sie jedoch in tertiär gebildeten Lagerstätten vor.
Primäre Bildung
In einer "Primären Bildung" entsteht Rubin liquid-magmatisch als Gemenge-Anteil von Magmatiten (beispielsweise Granit, Syenit) und deren Pegmatiten. Dabei ist ein hoher Aluminiumgehalt in der ursprünglichen Schmelze entscheidend.
Die Rubin-Vorkommen in Norwegen sind beispielsweise primär entstanden.
Tertiäre Bildung
Als Nebenprodukt einer Regional- und Kontaktmetamorphose entsteht Rubin jedoch in größeren Mengen vor allem bei einer "Tertiäre Bildung". So findet man ihn zum Beispiel in Gneisen, Marmor, Dolomitmarmor und "Kristallinen Schiefern".
Indien, Tansania und Kenia besitzen große tertiär entstandene Rubin-Vorkommen.
Sekundäre Fundorte
Seifen-Lagerstätten von Flussablagerungen führen in einigen Ländern ebenfalls den harten und widerstandsfähigen Edelstein. Er hat dann den Weg eines gewöhnlichen Kieselsteins hinter sich und liegt zwischen den Kieseln, kleineren Gesteinskörnern und Sand verborgen.
In Thailand, Sri Lanka oder Myanmar lohnt sich das "Schürfen" nach Rubinen, die durch Erosion und die längere Wanderung in die Niederungen meistens rund geschliffen sind.
Trigonales Kristallsystem
Da Rubin trigonale Kristalle mit sechsseitigen Prismen ausbildet, entsteht der Eindruck eines hexagonalen Kristalls (pseudohexagonaler Habitus). Die Seitenflächen wirken oft leicht nach außen gewölbt und zeigen deutliche Streifen an den Flächen, was Rubin im Rohzustand unverwechselbar macht. Einzelne Kristalle sind normalerweise nur wenige Zentimeter groß und in das umgebende Gestein gebettet, aber Rubin kann auch Zwillinge (zwei verwachsene Kristalle) und sogenannte "Viellinge" (mehrere Kristallverwachsungen) bilden. Oft erscheinen Rubine jedoch auch in derben und spatigen Massen.
Bestimmungsmerkmale des Rubins
Mit einer Mohshärte von 9 liegt Rubin nur knapp unter dem 10er Richtwert des Diamanten. Somit ist Korund das zweithärteste Mineral, das die Erde zu bieten hat. Allerdings besitzt er keine Spaltbarkeit und zeigt eine unebene, splitterige bis muschelige Bruchstelle.
Mit einer durchsichtigen Transparenz gehört Rubin in bester Qualität zu den teuersten Edelsteinen der Welt und zeigt dann Glasglanz. Minderwertigere Exemplare sind jedoch undurchsichtig und matt, aber wegen der geringeren Kosten für eine therapeutische Anwendung ebenfalls geeignet.
Die Dichte des Rubins liegt bei 3,97 bis 4,05 und seine Strichfarbe ist immer weiß.
Gerichtete Rutilnadeln
Die Einlagerung von Rutilnadeln in ein Mineral bewirkt, je nach Ausrichtung, unterschiedliche Lichteffekte, die meistens erst nach einem geeigneten Schliff deutlich zu erkennen sind. Liegen nur wenige Nadeln parallel zu einer Kristallachse eines Rubins, trübt sich zwar die Transparenz, dafür entsteht jedoch ein schöner, seidiger Glanz.
Optische Lichteffekte
Ein sogenannter "Katzenaugen-Effekt" (Chatoyance) zeigt sich, wenn viele Rutilnadeln an einer Achse gebündelt eingelagert wurden. Dann kann man auf der Oberfläche des Rubins einen Lichteffekt erkennen, der an das Auge des genannten nachtaktiven Raubtieres erinnert. Hier eignet sich ein gewölbter Cabochon-Schliff, der diesen Lichtstreifen am besten betonen kann.
Befinden sich die Nadeln allerdings parallel zu den a-Achsen, entsteht ein weiterer Lichteffekt, der sogenannte "Asterismus". Dieser sternförmige Licht-Reflexe taucht auch unter der Beschreibung "Lichtstern" oder "Sternenglanz" auf. Rubine mit Stern-Bildungen kommen ebenfalls als Cabochons auf den Markt, da nur diese Schliffform den Stern-Effekt perfekt sichtbar machen kann.
Farbphänomene
Neben den erwähnten Lichteffekten, zeigt Rubin außerdem noch zwei besondere optische Eigenarten, wobei der Blickwinkel zum einen und die Art des Lichtes zum anderen eine Rolle spielen.
Dichroismus
Rubine zeigen sogenannten "Dichroismus" von Rotgelb bis intensiv Karminrot. Dieser Begriff ist von den griechischen Wörtern "di" für "doppelt" und "chrome" für "Farbe" abgeleitet. Aufgrund der speziellen Kristallstruktur des Rubins ist die Absorption des einfallenden Lichtes nicht von allen Seiten gleich, sodass zwei verschiedene Farbfrequenzen reflektiert und für das Auge sichtbar werden. Je nach Lichteinfall entstehen somit verschiedene Farbeindrücke in unterschiedlicher Farbtiefe, und eine Veränderung des Blickwinkels macht die Zweifarbigkeit des Rubins deutlich.
Fluoreszenz
Eine weitere optische Eigenschaft des Rubins nennt man "Fluoreszenz". Wenn man Rubine mit blauem, grünem oder UV-Licht bestrahlt, zeigen sie ein starkes "Nachleuchten" in kräftigem Rot. Auch wenn die Lichtquelle schon ausgeschaltet ist, sind die angeregten Atome des Minerals noch aktiv und geben einen Teil der aufgenommenen Strahlungsenergie wieder ab. Dabei ist die absorbierte Wellenlänge des Lichtes nicht identisch mit der längeren Wellenlänge der Emission (Abstrahlung, Abgabe), die nur eine kurze Zeit andauert. Diese unterschiedlichen Lichtwellen zeigen sich natürlich in völlig anderer Farbe und Farbtiefe im Nachleuchten.
Eine besondere Erscheinung
Die beeindruckende Wachstumsform "Trapiche" kommt auch bei Rubinen vor und kennzeichnet eine gerichtete Verwachsung mehrerer Rubin-Kristalle in einem Zentrum. So entsteht das Bild eines Speichenrades, dessen natürlichen Ursprung man kaum glauben kann. Diese optische Besonderheit erscheint unter der Bezeichnung "Trapiche-Rubin" auf dem Markt.
Rubin-Vorkommen
Auf allen Kontinenten verteilt, sind nur um die 400 Orte ausgewiesen, an denen sich ein lukrativer Rubin-Abbau lohnt. Besonders begehrt sind allerdings asiatische Rubine, deren Verwendung als magischer Edelstein vor Ort schon immer eine lange Tradition hat. Vor allem aus den Minen der hinterindischen Halbinsel (Thailand, Kambodscha, Teile von Myanmar, Malaysia, Laos und Vietnam) förderte man lange Zeit die besten Rubin-Qualitäten ans Tageslicht. Doch seit Mitte des letzten Jahrhunderts existieren auch in Afrika (z. B. Tansania, Kenia) Minen, in denen ebenso hochwertige Rubine abgebaut werden.
Seltene Fundorte
Weitere bemerkenswerte Vorkommen befinden sich in Indien, Pakistan, China und Afghanistan. Allerdings auf den Kontinenten Süd- und Nordamerika, Australien und Europa sind Rubine eher selten zu finden. Einzig Kolumbien, die USA, Finnland, Nordmazedonien, Grönland und Norwegen besitzen einige nennenswerten Rubin-Minen.
Rubin als edler Schmuckstein
In den meisten Fällen verarbeitet man Rubine zu Schmucksteinen, dabei erhalten klare, reine Exemplare immer einen wertsteigernden Facetten-Schliff. Allerdings bei Edelsteinen mit besonderen Lichteffekten (Chatoyance oder Asterismus) bietet sich ein Cabochon-Schliff an, da seine gewölbte, glatte Oberfläche das jeweilige Licht-Phänomen besser in Szene setzen kann.
Die Qualität der Farbe ist maßgeblich
Rot ist nicht gleich Rot! Bei Rubinen ist dies ganz besonders deutlich. Hauptsächlich intensive Rottöne mit einem leichten Blaustich (Taubenblut-Rot) gehören zu den teuersten Edelsteinen der Welt. Deshalb hat der Handel für weniger attraktive, natürliche Rubine zwei wertsteigernde Methoden entwickelt.
Hitze oder Umbenennung
Bräunliche und eher schwachrote Rubine erhalten durch ein nachträgliches "Brennen" eine intensivere Rotfärbung, sodass sie für den Schmuckmarkt attraktiver sind. Diese Manipulation ist eine gängige Praxis, nicht nur bei Rubinen.
Völlig ohne künstlichen Eingriff, ist eine Bezeichnungsänderung, die auf dem Markt den Preis steigern kann. Natürliche, rosafarbene Rubine sind nicht so gefragt und werden deshalb auch nicht so hochpreisig gehandelt. Eine einfach Umbenennung kann jedoch den Eindruck einer besonderen "Exklusivität" erwecken. So wird aus einem schlichten, farbschwachen "Rosa Rubin" ein chemisch fast identischer "Rosa Saphir", der eigentlich allgemein als blauer Edelstein bekannt ist. Die Schwäche des Rubins zeigt sich somit unter den Saphiren als "Besonderheit".
Rubin-Berühmtheiten
Mit stolzen 1734 Karat führt der Rubin "The Mogok Sun" dieses Ranking an. Er stammt aus Myanmar und ist ein Fund aus dem Jahre 1993. Bis heute durfte er ein unbehandelter und ungeschliffener Rohedelstein bleiben.
Weitere bekannte Namen mit über 100 Karat sind beispielsweise "Navata Rubin" (496,5 Kt), "Edward Rubin" (167 Kt), "Rosser-Reeves Rubin" (138,7 Kt) und "De-Long Sternrubin" (100,3 Kt). Außerdem befindet sich ein namenloses, aber stattliches Exemplar in der Wenzelskrone (250 Kt) des böhmischen Königreichs.
Wertschätzung
Um den enormen Wert der oben erwähnten Rubine erahnen zu können, soll hier der Vergleich mit einem neueren Fund aus dem Jahre 2022 dienen.
"Estrela de Fura" heißt das außergewöhnliche Stück Edelstein aus Mosambik, das im Jahre 2023 durch das weltberühmte Auktionshaus "Sotheby´s" versteigert wurde. Mit einem Gewicht von 55,22 Karat erzielte dieser Rubin den sagenhaften Kaufpreis von 34,8 Millionen Dollar. Somit gehört er ohne Zweifel zu den High-Lights der Edelstein-Welt.
Verwechslungen mit anderen roten Edelsteinen
Da Rubine beliebt und teuer sind, versucht man natürlich das Angebot gemäß der Nachfrage künstlich auszubauen. So kommen nicht nur unkundige Verwechslungen mit anderen roten Edel- und Schmucksteinen vor, sondern auch klar manipulierte Rubine, die nicht mehr dem Naturzustand entsprechen.
Ehemalige Karfunkel-Steine und andere Verdächtige
Im rohen Zustand besitzt Rubin einen unverwechselbaren Habitus, der sich nach einer Bearbeitung natürlich verändert. Hauptsächlich in geschliffener Form kann man Rubin leicht mit den Edel- und Schmucksteinen Spinell, Granat, Topas, Turmalin, Fluorit oder Zirkon (Hyazinth) verwechseln. So sind einige entsprechende Handelsnamen auf dem Markt vertreten, die diese Tatsache ausnutzen und bei Unkundigen für Verwirrung sorgen.
"Rubin-Handelsnamen"
"Amerikanische" oder "Australische Rubine" sind ebenso wie "Adaleide Rubine" in Wahrheit rote Granate (Pyrop), während rosa Topas als "Brasilianischer Rubin" und schwach roter Spinell als sogenannter "Balas Rubin" im Umlauf sind. Schlichter Rosenquarz wird wiederum unter "Montblanc Rubin" und roter Turmalin (Rubellit) als "Sibirischer Rubin" angeboten.
Einzig die Bezeichnung "Falscher Rubin" für rosafarbenen Fluorit macht deutlich, dass es sich hier nicht um Rubin handelt. Zum Glück hat keiner der erwähnten Minerale eine Rubin-Härte von 9 zu bieten, sodass diese für alle Kandidaten das prägnante, unterscheidende Merkmal ist.
Synthetische Rubine
Seit dem Jahre 1835 kann man Rubine als Monokristall auch synthetisch herstellen, wovon unter anderem der Bereich der Laserherstellung (Rubinlaser) und die Uhrmacherei profitieren. Zuvor dienten Natursteine zur Herstellung von sogenannten "Paletten- und Lagersteinen", die bei besonders hochwertigen Uhrwerken benötigt werden.Tonabnehmer von Plattenspielern, Düsen von 3D-Druckern und Koordinaten-Messgeräte sind ebenfalls mit Rubinen bestückt.
Eine günstige Alternative
Aber natürlich verwendet man auch in der Schmuckindustrie zunehmend Rubin-Synthesen, da sie in ihrer chemischen Zusammensetzung und ihren Eigenschaften mit Natursteinen identisch sind. Dabei befindet sich ihr monetärer Wert inzwischen nur noch um weniges über dem von Glas, aber optisch sind sie vor allem in der Farbe nahezu perfekt.
Natürliche, manipulierte Rubine
Wer auf alle Fälle Schmuck mit natürlich entstandenen Rubinen erwerben möchte, muss im Gegensatz zu den günstigen Rubin-Synthesen, tiefer in die Tasche greifen. Allerdings sollte man wissen, dass kaum ein natürlicher Rubin ohne verschönernde und stabilisierende Maßnahmen auf den schmuckverarbeitenden Edelstein-Markt gelangt. Rubine werden zu diesen Zwecken erhitzt, gefärbt, geölt, gewachst und mit Kunststoff imprägniert. Zu guter Letzt füllt man die entstandenen Brennrisse des Natursteins mit einem haltbaren, glasartigen Material, sodass manche Rubine hinterher einen Glasgehalt von bis zu 20 Gewichtsprozent aufweisen können.
Trommelsteine sind eine Alternative
Deshalb ist ein fachlich, seriöses Zertifikat beim Rubin-Erwerb unumgänglich, vor allem wenn man mit dem roten Edelstein eine Heilstein-Anwendung plant. Diese setzt nämlich auf die natürliche Ausstrahlung des Minerals und nimmt optische Mängel gerne in Kauf.
Undurchsichtige Trommelsteine sind für diesen Zweck die kostengünstigste Alternative, da sich Manipulationen hier nicht lohnen. Ein Rubin, der keine Edelstein-Qualität in der Transparenz und Reinheit erreicht, ist vielleicht weniger attraktiv, hat aber trotzdem seine charakteristische, therapeutische Wirkung. Außerdem ist er auch für kleinere, finanzielle Budgets machbar.
Rubin als Heilstein
Bei diesem Heilstein sind sich die westliche und östliche Steinheilkunde einig, denn sie bescheinigen ihm beide eine grundsätzlich aktivierende und belebende Wirkung. Rubin wird empfohlen bei Gefühlen der Enttäuschung und Trauer sowie bei einer depressiven und melancholischen Grundstimmung. Er kann eine bessere Intuition und innere Stärke aktivieren, die das Selbstbewusstsein und ein mutiges Freiheitsgefühl unterstützen.
Rubin und das Wurzel- und Herz-Chakra
Der stimmungsaufhellende Heilstein soll im Alltag mehr Energie, Vitalität und Lebensfreude bringen, die sich allgemein durch eine neugierige Zuversicht, bessere Beweglichkeit und höhere Leistungsfähigkeit äußern. Letztere soll sich ganz besonders in einer aktiven, lustvollen und leidenschaftlichen Sexualität zeigen.
Wenige Stunden oder Minuten reichen aus
Die "Traditionelle Chinesische Medizin" (TCM) verwendet Rubin vor allem für das Wurzel- und Herz-Chakra, da er diese beiden ganz intensiv beeinflussen kann. Allerdings sollten sehr sensible Personen Rubine nur wenige Stunden am Tag tragen, damit die anregende Wirkung, vor allem im Herzbereich nicht zu heftig ausfällt.
Da ein Edelstein- bzw. Heilsteinwasser aus Rubin sehr stark wirken soll, wird für seine Anwendung auch die Betreuung durch eine fachkundige TCM-Fachkraft empfohlen.
Rubin für Meditationen
Menschen mit Bluthochdruck sollten diesen Heilstein nur in Maßen verwenden, da er die Durchblutung anregt und somit auch den Blutdruck erhöht. Deshalb bietet sich für sensible Personen und Bluthochdruck-Betroffene eine halbstündige Meditation an, bei der man den Rubin auf das Schambein (Wurzel-Chakra) oder Brustbein (Herz-Chakra) legt.
Die TCM rät dabei die "Organ-Uhr" nicht außer Acht zu lassen, damit die Wirkung optimiert wird. Diesbezüglich sollte man sich auch bei Fachleuten Rat holen oder entsprechende Literatur studieren.
Die körperliche Wirkung des Rubins
Da Rubin fiebertreibend (westliche Steinheilkunde) und entzündungshemmend sowie, laut TCM, auch fiebersenkend sein soll, kann er bei der Heilung von Infekten hilfreich sein. Im Allgemeinen soll er jedoch den Kreislauf und Stoffwechsel anregen, den Blutdruck erhöhen sowie das Herz und die Immunabwehr stärken. Rubin kann sich außerdem positiv auf Nebennieren, Nieren, Milz, Darm und Geschlechtsorgane auswirken, sodass Hormonschwankungen harmonisiert und Beschwerden in den Wechseljahren gelindert werden.
Sexuelle Freuden und Gesundheit
Wer schon längere Zeit ohne klaren Befund unter Potenzproblemen oder Frigidität leidet, hat sicherlich schon einiges ausprobiert. So kann es nicht schaden, auch den Versuch mit einem Heilstein zu wagen. Naturbelassene oder getrommelte Rubine eignen sich am besten für ein abendliches Auflegen mit Hautkontakt.
Ein gebohrter Trommelstein wiederum kann auch bis zu sechs Stunden täglich an einem langen Band im Bereich des Wurzel- und Sakral-Chakras getragen werden, um die Durchblutung in diesen Bereichen anzuregen.
Selbstbewusste Zuversicht
Wenn man bereit ist, sich der Rubin-Schwingung zu öffnen, kann mit etwas Geduld das erotische Glück im Privatsektor wieder Einzug halten. Doch Sex ist nicht das Wichtigste im Leben! Wer sich durch das Tragen eines Rubins wohler fühlt und dadurch selbstbewusster und optimistischer durch den Alltag kommt, hat Lebensqualität gewonnen. Wenn aus der Rubin-Sphäre mehr Lebensfreude und Zuversicht erwächst, ist das auch schon was.
Rubin-Pflege
Bei einem regelmäßigen Gebrauch sollte man Rubine einmal wöchentlich unter fließendem, lauwarmem Wasser reinigen und danach in Hämatit-Steinen entladen. Das Aufladen kann in der Morgensonne erfolgen, sollte aber beaufsichtigt werden, damit die Sonneneinstrahlung nicht zu intensiv ausfällt. Einfacher ist die Alternative, bei der man den Rubin mehrere Stunden auf einer Bergkristall-Gruppe ruhen lässt. Wer am Tag seinen Heilstein tragen möchte, kann ihn in der Nacht dort bequem ablegen.